Glaub’ ich nicht. Auch wenn es in der aktuellen Ausgabe meines Lieblingsmagazins New Yorker so steht. Unter der Schlagzeile Vermin of the Sky berichtet Tad Friend über den beklagenswerten Zustand, in dem sich die Bemühungen um die Abwehr potenziell die Zivilisation beendender Asteroiden (NEO – kurz für near-Earth Objects) befinden. Dazu hat Florian Freistetter ist bei Astrodicticum Simplex sogar eine ganze Aufklärungs-Serie geschrieben (Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5) – allein schon deshalb habe ich Zweifel an dem, was hier im New Yorker steht:
“With planetary defense, there’s a complex interaction of science, psychology, politics, and money – and everything falls into a gap between disciplines,” Robert Arentz, who heads the NEOs team at Ball Aerospace and Technologies Corp., said. “The science guys say, ‘NEOs are not scientifically interesting, and saving the planet is not our job,’ and the military guys say, ‘We’ll blow them up, but we don’t have anything to do with telescopes or space missions.’ The issue is an orphan.”
Dass ein Budget von 5,8 Millionen Dollar für “planetare Verteidigung” in der Tat lachhaft ist (so viel nimmt die Stadt New York allein in einer einzigen Woche durch Strafzettel fürs Falschparken ein), und dass selbst die geplante Budget-Aufstockung auf 20,3 Millionen das bittere Lachen nicht verstummen ließe, steht außer Zweifel. Dass es in den komplizierten Verwaltungsapparaten von Armee, Luftwaffe, Energieministerium und Raumfahrtbehörde keine klaren Zuständigkeiten gibt, will ich auch gerne glauben. Aber dass Wissenschaftler die Sache mit den Worten abtun, erdnahe Asteroiden seien “wissenschaftlich nicht interessant, und den Planeten zu retten ist nicht unsere Aufgabe” – das glaube ich dann doch nicht. Schon gar nicht, wenn – wie berichtet (ich hab’ leider nichts davon gesehen, obwohl ich in der Region lebe) – erst vor wenigen Wochen ein Meteorit seine glühende Spur über Washington bis nach Maine gezogen hat:
Foto: © Brad Kelly, via lunarmeteoritehunters
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