Ich jedenfalls kann es nicht. Aber da, wie es heißt, ein Bild mehr sagt als tausend Worte, versuch’ ich’s mal mit dieser Animation, die von der amerikanischen National Oceanographic and Atmospheric Administration erstellt wurde und die, wie ich finde, allein anhand der Wellengewalt des Tsunamis schon einen Eindruck erzeugen kann, wie im wörtlichen Sinn welterschütternd das Beben war.
Nebenan wird ja “engagiert” (man möge mir die Gänsefüßchen verzeihen, aber ich habe mit dem “Engagement” beider Seiten so meine Probleme hier) über Kraftwerksicherheit und Atomenergie diskutiert. Da will ich mich nicht einmischen – aber ich gebe nur eines zu bedenken: Ich fürchte, dass durch die – massiven, zugegeben – Probleme mit den betroffenen Kernreaktoren eine unnötige Verschiebung der Prioritäten erzwungen wurde, die weit über das Für-und-Wider der Kernenergie und Reaktorsicherheit hinaus geht. Und damit meine ich nicht die Diskussion hier (die letztlich nichts weiter als eine Salonübung ist), sondern das, was sich offenbar in der japanischen Realität abspielt. Denn obwohl Japan eine der wohlhabendsten und, nach gängiger Meinung, bestorganisierten Gesellschaften der Welt ist, scheint es mit der akuten Versorgung der Opfer enorme Probleme zu geben. Ob die folgenden Zahlen stimmen, kann ich nicht beurteilen – aber wenn sie auch nur in der Größenordnung richtig sind, dann finde ich sie ein erschütterndes Signal der wortwörtlichen Hilf-Losigkeit:
Hundreds of thousands of hungry survivors huddled in darkened emergency centers that were cut off from rescuers, aid and electricity. At least 1.4 million households had gone without water since the quake struck and some 1.9 million households were without electricity.
While the government doubled the number of soldiers deployed in the aid effort to 100,000 and sent 120,000 blankets, 120,000 bottles of water and 110,000 liters of gasoline plus food to the affected areas, Prime Minister Nato Kan said electricity would take days to restore. In the meantime, he said, electricity would be rationed with rolling blackouts to several cities, including Tokyo.
120.000 Flaschen Wasser für 1,4 Millionen Haushalte ohne Wasser? 120.000 Decken? Und das zwei Tage nach dem Beben? Ich verstehe die Sorgen wegen der Kernkraftwerke, aber droht hier nicht eine enorme humanitäre Katastrophe – und wie viel wäre die Ressourcen hier wert, die durch das Reaktorproblem gebunden sind? (Letzteres ist natürlich eine ebenso emotional wie rhetorisch gestellte Frage, auf die es natürlich nie eine klare Antwort geben kann. Was wäre wenn ist immer nur spekulativ …)
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