Dass sich viele Leute in der Praxis damit schwertun, ihren Müll zu sortieren oder gleich von vornherein darauf zu achten, ob sie Sachen kaufen, die nach Gebrauch wiederverwertbar sind, ist mir klar. Ich hätte aber geglaubt, dass die Idee an sich, seinen Dreck nicht einfach der Nachwelt zu hinterlassen, auf breiterer Basis akzeptabel wäre. Weit gefehlt: Eine der ersten Maßnahmen, die von den Republikanern gleich nach der Kontrollübernahme im Abgeordnetenhaus im Januar beschlossen wurde, war die Beendigung des “grünen” Programms in den Cafeterias des Capitol. Mit der Folge, dass die kompostierbaren Teller, Becher und Bestecke abgeschafft und seit einigen Tagen dort nun wieder Styroporbecher etc. ausgeteilt werden. Das wird zwar keine Arbeitsplätze sichern oder sonstige politische Probleme – deren es ja massenhaft gibt – lösen, aber wenigstens hat man es den Demokraten, die diese Idee einst umgesetzt hatten, mal wieder zeigen können.
Und dass dies, trotz aller vorgeschobenen wirtschaftlichen Argumente (die kompostierbaren Utensilien waren teurer) vor allem ein Problem der Grundaufassung ist, verrät ganz unverblümt – und dennoch unbeabsichtigt – der Vordenker der Republikaner, Rush Limbaugh: In seiner Radiosendung machte er sich darüber lustig, dass japanische Erdbebenopfer selbst in ihren Notunterkünften noch Mülltrennung praktizieren und dass überhaupt das ganze Umweltbewusstsein ja nicht geholfe habe, die Verwüstung durch Erdbeben zu verhindern. Der Planet, den sie so zu schützen bemüht seien, habe es ihnen heimgezahlt. Und er findet das offenbar auch noch witzig.
Da Limbaughs Clip nicht eingebettet werden kann (man findet es unter obigem Link), stelle ich stattdessen Cenk Uygurs Antwort auf MSNBC hier ein, in der auch ein Stück Limbaugh im O-Ton vorkommt:
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