Scheint so. Und zwar nicht nur die bisher in der Werbung forcierte Idee, seinem Auto bei gleichem Verbrauch einen noch größeren Motor zu spendieren und damit relativ zu sparen (und absolut gesehen weiter zu saufen). Sondern wirklich das, was mir über Jahrzehnte hinweg von Autoindustrie-Experten als eine Unmöglichkeit erklärt wurde: Amerikaner scheinen sich mit kleineren Autos anzufreunden. So jedenfalls wird das bisher beste Quartal des Autoherstellers Ford seit fast eineinhalb Jahrzehnten begründet – die 2,55 Milliarden Dollar, die gerade als Gewinn in der Kasse blieben, seien nicht zuletzt der wachsenden Beliebtheit des nach US-Maßstäben geradezu zwergenhaften Ford Fiesta zuzuschreiben, dessen Absätze im vergangenen Jahr um mehr als 40 Prozent gestiegen waren. Der Trick ist, dass die Margen beim Fiesta offenbar deutlich höher sind als bei den dicken Schlitten – der Gewinn pro Fahrzeug stieg um 59 Prozent, auf durchschnittlich 1.519 Dollar, obwohl der duchschnittliche Verkaufspreis aller Ford-Modelle “nur” um neun Prozent auf 22.096 Dollar gewachsen war.
Beginnt nun also die Zeit für “vernünftige” Autos auf Amerikas Straßen, wo bisher trotz begrenzter Höchstgeschwindigkeiten – selbst im den großzügigsten US-Staaten liegt das Tempolimit bei maximal 120 km/h – Blechschleudern mit Riesenmotoren (braucht jemand wirklich 400 PS in einer Familienkutsche?) die Norm sind und der Smart auch weiterhin eine belächelte Kuriosität bleiben wird? Vielleicht, aber nicht sehr wahrscheinlich: Selbst bei Ford sind es immer noch die großen Trucks und SUVs, die am besten verkauft werden. Halt nur nicht mehr die mit dem größten Profit …
Foto: Bain News Service [Public domain], via Wikimedia Commons
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