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Scheint so. Und zwar nicht nur die bisher in der Werbung forcierte Idee, seinem Auto bei gleichem Verbrauch einen noch größeren Motor zu spendieren und damit relativ zu sparen (und absolut gesehen weiter zu saufen). Sondern wirklich das, was mir über Jahrzehnte hinweg von Autoindustrie-Experten als eine Unmöglichkeit erklärt wurde: Amerikaner scheinen sich mit kleineren Autos anzufreunden. So jedenfalls wird das bisher beste Quartal des Autoherstellers Ford seit fast eineinhalb Jahrzehnten begründet – die 2,55 Milliarden Dollar, die gerade als Gewinn in der Kasse blieben, seien nicht zuletzt der wachsenden Beliebtheit des nach US-Maßstäben geradezu zwergenhaften Ford Fiesta zuzuschreiben, dessen Absätze im vergangenen Jahr um mehr als 40 Prozent gestiegen waren. Der Trick ist, dass die Margen beim Fiesta offenbar deutlich höher sind als bei den dicken Schlitten – der Gewinn pro Fahrzeug stieg um 59 Prozent, auf durchschnittlich 1.519 Dollar, obwohl der duchschnittliche Verkaufspreis aller Ford-Modelle “nur” um neun Prozent auf 22.096 Dollar gewachsen war.


Beginnt nun also die Zeit für “vernünftige” Autos auf Amerikas Straßen, wo bisher trotz begrenzter Höchstgeschwindigkeiten – selbst im den großzügigsten US-Staaten liegt das Tempolimit bei maximal 120 km/h – Blechschleudern mit Riesenmotoren (braucht jemand wirklich 400 PS in einer Familienkutsche?) die Norm sind und der Smart auch weiterhin eine belächelte Kuriosität bleiben wird? Vielleicht, aber nicht sehr wahrscheinlich: Selbst bei Ford sind es immer noch die großen Trucks und SUVs, die am besten verkauft werden. Halt nur nicht mehr die mit dem größten Profit …

Foto: Bain News Service [Public domain], via Wikimedia Commons

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Kommentare (7)

  1. #1 jzet
    28. April 2011

    Das “Problem” ist ja nicht, dass Nord-Amerikanern Sprit komplett egal ist.
    Meiner Erfahrung nach sind (zumindest im Moment) die Leute sich durchaus bewusst, dass Benzin verdammt teuer ist.
    Ich glaube das Problem ist einfach, dass der oeffentliche Nahverkehr einfach nicht so weit ist, es gibt zwar langstrecken Busse(Greyhound) von jeder groesseren Stadt ueberall hin, wenn man allerdings einmal in ein Dorf 50 Km von einer groesseren Stadt will, muss man oftmals 3mal umsteigen und vom letzten Bahnhof dann doch noch ein Taxi fuer 30 Dollar nehmen, da lohnt es sich einfach vom Zeitverlust her ein Auto zu kaufen, auch wenn der Liter 1.80 kostet.

  2. #2 Dieter
    28. April 2011

    @Dieter: Auto schön und gut – aber die US-Karren bleiben trotzdem sehr ineffizient.

    @Jürgen Schönstein: Der von dir selbst verlinkte Artikel sagt was völlig anderes. Da steht drin, dass die wachsende Nachfrage nach kleinen, effizienteren Fahrzeugen das Ergebnis im Jahresverlauf NEGATIV beeinflußen kann. Das klingt auch logisch, schließlich kostet das kleinste SUV 50% mehr als ein Fiesta. Selbst wenn die Marge beim Kleinwagen um 50% über dem Konzerndurchschnitt läge – was sehr, sehr unüblich wäre – verdiente Ford daran weniger als am günstigsten SUV mit Durchschnittsmarge. Und da ist noch nicht mit eingerechnet, dass für teurere Fahrzeug in der Regel auch mehr Extras geordert werden.

    Die Verkaufszahlen des SUVs Ford Explorer haben sich verdoppelt, die der doppelt so effizienten Limousine Fusion stiegen nur um 27%.

    Die Zulassungszahlen für die gesamten USA sprechen auch eine andere Sprache, die ganz und gar nicht auf einen um sich greifenden Effizienzgedanken hindeutet:
    https://online.wsj.com/mdc/public/page/2_3022-autosales.html

    Trucks und SUVs machen 60% der Zulassungszahlen aus. Die Zulassungen für Trucks stiegen um 22,6%, die für SUV um 21,9%. Die für normale Autos um 17,9%. Zwar liegen kleine Autos mit 23,7% über dem Durchschnitt, machen insgesamt aber nur 14,5% des gesamten Marktes aus.

  3. #3 BreitSide
    28. April 2011

    xxx

  4. #4 weißvonnix
    29. April 2011

    Man sollte die Käufer aufklären, das man durch Einsparen von Öl, nicht nur Treibstoff spart. Die Ölkatastrophe im Golf von Mexico und die Unterstützung von Despoten wie Gaddafi, ist nicht nur moralische Glaubensfrage (Umwelt), sondern auch eine wirtschaftliche, eine der Politik und Sicherheit. Es müssten weniger Öl gefördert werden, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit von Ölkatastrophen verringern würde. Evtl. können sogar internationale Konflikte vermieden werden, die Einsätze darf der Steuerzahler (Autokäufer) finanzieren usw.

  5. #5 BreitSide
    29. April 2011

    @weißvonnix: absolute Zustimmung.

    Das könnten Alle schon längst wissen. Und wissen wohl die Meisten auch. Bloß halten die Meisten es für ein Menschenrecht, verschwenderisch mit den Rohstoffen umzugehen und die Atmosphäre mit CO2 vollzublasen. Dieses Bewusstsein ist noch lange nicht durch.

    Da hilft nur die eigene Konsequenz, mit der man ein Beispiel geben kann. Spektakuläre Aktionen sind nicht unbedingt nötig (schaden aber gar nix, wenn man es gut macht), jeden Tag ein Schrittchen besser werden reicht schon..

  6. #6 weißvonnix
    30. April 2011

    Was kostete die Gallone oder der Liter Öl im Jahr 2011 tatsächlich inkl. aller Folgekosten? Das wäre eine interessante Studie …

  7. #7 BreitSide
    30. April 2011

    Du meinst wirklich alle?
    Also zB alle die Folgekosten des Verkehrs (Unfälle, Landschaftszerstörung durch Straßen).
    Und die Folgen für die globale Erwärmung?
    Und die Kosten durch die CO-und NOx-Emissionen?