Ich lese gerade in der New York Times, dass die 111 Jahre alte Association of American Universities beschlossen hat, die University of Nebraska-Lincoln – eines ihrer längsten Mitglieder, seit 1909 – aus ihrem Kreis zu verbannen. Begründung: Unzureichende Forschungsfinanzierung und zu wenige Falkultätsangehörige, die sich für eine Mitgliedschaft in den National Academies qualifizieren konnten.
Die Mitgliedschaft in der AAU ist zwar rein um der Ehre willen, also mit keinerlei praktischen Vorteilen oder Förderungen verbunden. Aber Prestige ist natürlich vor allem dann von Bedeutung, wenn es darum geht, Lehrpersonal zu rekrutieren (allein des Geldes wegen, so viel kann ich aus eigener Anschauung bestätigen, sucht sich keine Akademikerin und kein Akademiker die Stätte seines/ihres Wirkens aus). Nur etwa 60 Universitäten gehören zum illustren Kreis der Association of American Universities, die im vergangenen Jahr zum ersten Mal in einem Jahrzehnt ein neues Mitglied – das Georgia Institute of Technology – akzeptiert hatte; Nebraska ahnte schon seit einem Jahrzehnt, dass irgendwann die Stunde des Rausschmisses schlagen würde (und mit zwei Stimmen mehr als der nötigen Zweidrittelmehrheit wurde dies am Freitag Nachmittag dann auch beschlossen). Die Syracuse University hat es übrigens vorgezogen, sich nicht diesem Review-Verfahren zu stellen – sie gab ihre Mitgliedschaft, nach 45 Jahren in der AAU, freiwillig auf.
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