Ich identifiziere mich zwar mit keiner Religion. Und ich kann durchaus die spontane Erleichterung, die sich zur Euphorie steigern kann, angesichts des Todes von Osama Bin Laden nachvollziehen. Aber eine Frage, nein: eine Beobachtung – die ich vielleicht besser in den Kommentaren zu meinem vorherigen Posting hätte verbergen sollen, aber dort wollte ich sie dann doch nicht verstecken – ist: Kann der Tod eines Menschen für eine westliche Kultur, die unabhängig von ihrer selbst verordneten Säkularität auf der judäochristlichen Philosophie aufbaut, jemals ein Grund zum Jubeln sein? Wie war das mit “Du sollst nicht töten”? So weit ich mich an dieses Gebot erinnere, folgt dem kein “es sei denn, dass …” oder sonst eine Einschränkung. Du sollst nicht töten. Punkt.
Oder, wenn ich mir nun mal das Recht zur Weiterinterpretation dieser moralischen Vorschrift rausnehmen darf: Seid Euch bewusst, dass niemands Tod – auch wenn Ihr ihn für gerechtfertigt haltet – ein Grund zum Feiern sein sollte. Nicht mal der von Bin Laden …
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