Die Frage taucht in diesem Artikel der New York Times tatsächlich ganz wörtlich auf:
“Is sports medicine a science, something that really pays attention to evidence? Or is it a boutique industry where you have a product and sell it?”
Gestellt wird sie von Andrew Green, einem Orthopäden an der Brown University in Providence, Rhode Island. Hintergrund der Frage und des Artikels generell ist ein Modetrend in der Sportmedizin: Profiathleten – für die Verletzungen nicht nur ein physisches Handicap darstellen, sondern auch nachteilige Folgen für ihren künftigen Marktwert nach sich ziehen können – lassen sich mit spektakulär klingenden, bestenfalls aber zweifelhaften (und schlimmstenfalls wirkungslosen, wenn nicht sogar schädlichen) “experimentellen” Therapien behandeln, rühmen dann deren Erfolge … und Scharen ähnlich verletzter Freizeitathleten rennen dann zu ihren Orthopäden und verlangen, in gleicher Weise behandelt zu werden. Ärztliche Einwände, dass diese Therapien nicht durch empirische Forschung belegt (oder sogar durch Forschung widerlegt) sind, stoßen auf taube Ohren: Was gut für Tiger Woods ist, soll auch gut sein für Leo Hölzchen. Und da sich damit gutes Geld verdienen lässt, hält der WIderstand der Mediziner nicht lange an … Hier geht’s zum Originalartikel, der immerhin einen Platz auf der Titelseite der Montagausgabe fand: As Sports Medicine Surges, Hope and Hype Outpace Proven Treatments
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