Süß sind sie, und irgendwie knuddelig. Und ich hab’ sie zum Fressen gern – Gummibärchen. So eine Packung (und damit meine ich PACKUNG, nicht irgend ein Minitütchen) hat bei mir eine Halbwertszeit von etwa fünf Minuten. In gewisser Weise könnte ich von mir behaupten, dass ich ein Gummibärchen-Experte bin. Und als solcher bin ich heute morgen – via Huffington Post – über diesen Videoclip aus dem Mittleren Westen der USA gestolpert:
Soso, vor Gummibärchen wird da gewarnt, die mit Alkohol getränkt werden, mit dem Jugendliche sich von Erwachsenen unbemerkt vollaufen lassen können. Sogar über die Möglichkeit wird hier spekuliert, dass ahnungslosen Kids solche besoffenen Gummibärchen untergejubelt werden. Als langjähriger Gourmet (und Gourmand, ich muss es gestehen) dieses gelatinösen Konfekts frage ich mich nun: Wie, bitteschön, soll das gehen? Klar kann man Gummibärchen mal schnell in Alkohol dippen und dann lutschen – doch das ist etwa ebenso effizient, als ob man seinen Finger in den Schnaps stippt. Aber nein, da war ja davon die Rede, dass sie mit Alkohol getränkt werden … Ein erster Selbstversuch mit einem einstündigen Tequilabad (was anderes hatte ich gerade nicht zur Hand; und nein, so clever wie der ErklärFix Christoph bin ich leider nicht, dass ich den Versuch im Video festgehalten hätte) ergab zwar, dass das Bärchen um etwa einen Längenmillimeter aufgequollen war; doch die äußere Schicht, in die der Alkohol bis dahin eingedrungen war, fühlten sich schon sehr glitschig an. Nicht sehr appetitlich – und definitv schon nicht mehr “unauffällig”.
Eine schnelle Web-Recherche bestätigte: “Eingelegte” Gummibärchen quellen zwar auf, werden dabei aber zunehmend glibberiger und schwabbeliger. Mit anderen Worten: Sie lösen sich auf:
Bleibt die Frage: Hat die “Expertin” im ersten Video jemals so ein getränktes Gummibärchen gesehen? Oder ist sie einer Ente aufgesessen? Ich denke, es war letzteres. Okay, kann man sagen, wen interessiert’s, ob ein paar US-Provinzler nun Angst vor Gummbärchen kriegen oder nicht. Aber die Story macht schon die größere Runde – offenbar hatte Matt Drudge (ja, genau der) auf einen Beitrag in einem Washingtoner Lokalradio verlinkt, was wiederum von anderen Medien, unter anderem dem Magazin The Atlantic aufgegriffen wurde, und so weiter. Eine der “Quellen” (Wortspiel beabsichtigt) ist wohl dieses YouTube-Video:
Doch obwohl der kurze Begleittext verspricht, dass dies ein “step by step tutorial of how to make vodka flavored gummy bears” sei, also eine ausführliche Anleitung, wie man Gummbärchen mit Wodka tränkt, verrät doch der Star-Wars-artige Abspanntext dass man bei dem Prozess lediglich eine gelatineartige Schlabebrmasse erhält. Gummibärchen, die wie Gummibärchen aussehen und doch voller Alkohol sind, gibt’s nicht. Und wegen so was muss ich nun eventuell riskieren, dass die Bärchen aus den Regalen verbannt und in Schulen konfisziert werden?
Wer übrigens wissen will, wie Gummibärchen hergestellt werden, kann sich das hier, in der Sendung mit der Maus anschauen.
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