Das wär’ doch ein prima Diskussions-Anstoß: Am St. John’s College (das einen Campus in Annapolis, Maryland, hat und einen zweiten in Santa Fe, New Mexico) unterrichten die Lehrer in Fächer, von denen sie – zumindest, was ihre akademische Ausbildung angeht, keine Ahnung haben. Weil in St. John’s halt jeder alles unterrichtet, also auch die Musiklehrerin eine Biologiekurs leitet, oder eine Literatur- und Kunstgeschichtlerin Euklids Mathematik. (Mehr dazu im Artikel Seeing Value in Ignorance, College Expects Its Physicists to Teach Poetry, in der aktuellen New York Times.)
Das geschieht übrigens nicht aus Gründen der Sparsamkeit, sondern weil’s hier das pädagogische Prinzip ist: Lehrer müssen sich den Stoff genauso erarbeiten wie die Studenten, ihre “Macht” beruht nicht auf ihrem Wissensvorsprung. Und ein bisschen Sinn hätte das vielleicht sogar – aber ist das, was man dabei gewinnt, wirklich eine Hochschul-Ausbildung?
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