Mannomann, da trage ich seit Jahrzehnten unbeirrt, tagein tagaus, jene blauen (und manchmal auch schwarzen) Baumwollhosen, die dank des fränkischen Auswanderer Löb Strauß unter dem verballhornten Ortsnamen Jeans die Welt erobert haben – und hatte doch keine Ahnung, dass ich damit ein wandelnder Wasserverschwender bin: Ein Paar Jeans verbraucht, von der Erzeugung der Baumwolle bis hin zum (gelegentlichen) Waschen, im Laufe seines Lebens mehr als 3000 Liter Wasser. Und mit etwa einem halben Dutzend Jeans im Schrank, bei einem Schwund von etwa einem Paar jährlich, habe ich also allein mit diesen scheinbar so schlichten Bein-und-A…-Hüllen im Lauf meines erwachsenen Lebens runde 100.000 Liter Wasser verbraucht. Damit lässt sich zwar keine Wüste bewässern, und manche Leute haben mehr Volumen in ihren privaten Swimmingpools – aber es ist, andererseits betrachtet, mehr als nötig gewesen wäre.
Auf diese Erkenntnis bin ich zwar erst heute (= Mittwoch) durch die Lektüre dieses Artikels in der New York Times gestoßen. Meinen Kleiderschrank muss ich dennoch nicht gleich ausräumen – es genügt schon, die Jeans weniger häufig zu waschen, wie ich dort lernen konnte. Und wenn sie anfangen, jenen mysteriösen Nasse-Hunde-Geruch anzunehmen, den sie nach längerer Tragzeit zwangsläufig entwickeln (und der typischer Weise durch ein gut geheiztes “Bad” in einer Waschmaschine beseitigt wird), werd’ ich’s mal mit dem Tipp versuchen, sie im Gefrierfach einzulagern – das soll jene geruchsbildende Keime auch ganz effizient abtöten. Und wenn gewaschen wird (dem Kaffeefleck ist nämlich die Temperatur ziemlich schnurzegal), dann nur noch mit kaltem Wasser. Und während ich jetzt mal den Wäschekorb durchwühle, verweise ich hier noch schnell, auf die Better-Cotton-Initiative, die durstige Baumwolle künftig mit so wenig Wasser wie möglich anzubauen. Damit zwar die Jeans am Hintern weiterhin sitzt, ohne dass dabei der Uwmeltschutz am A… ist.
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