Arbeitstiere, Gewohnheitstiere, tierisch gut Draufseiende, aufgepasst: In Florida müsst Ihr künftig sexuell enthaltsam leben. Wenn man den seit 1. Oktober in Kraft getreten Artikel 126 des Tierschutzgesetzes in Florida, der Sex mit Tieren verbietet (Originaltitel:
), streng auslegt, dann ist Sex auch für Menschen verboten. Denn unter “animal” versteht man (ich zitiere hier mal die Encyclopedia Britannica) any of a group of multicellular eukaryotic organisms (i.e., as distinct from bacteria, their deoxyribonucleic acid, or DNA, is contained in a membrane-bound nucleus). Mehrzellige Eukaryoten – darunter fallen auch wir Menschen. Und wenn Sex mit mehrzelligen Eukaryoten in Florida verboten ist, dann hört der Spaß auch für Menschen auf. Wörtlich.
Der Blogger Andrew von Southern Fried Science, ein Biologe, macht sich hier über das sicher gut gemeinte, aber wissenschaftlich unausgegorene Gesetz lustig. Und wird von einem Kommentator darauf hingewiesen, dass andernorts im Tierschutzgesetz doch klar definiert wird, was ein Tier (im Gegensatz zum Menschen) sei:
… the word “animal” shall be held to include every living dumb creature.
Hmm, das wird ja auch nicht besser: Kein Sex für “dumpfe Kreaturen”? Na, da kenne ich auch noch ein paar Leute, die sich auf eine freudlose Zukunft vorbereiten sollten.
Natürlich besteht, wie die Rechtsexperten betonen, keine Gefahr, dass der Tier-Begriff dieses neue Gesetzespassus – ebenso wenig wie das ganze Tierschutzgesetz – auf Menschen ausgeweitet wird. Doch andererseits: Wenn man sich schon die Mühe macht, so ein Gesetz zu formulieren, und zudem einem Gewerbe – nämlich der Juristerei – anhängt, wo spitzfindige Auslegungen das Brot und die Butter der Betreibenden sind, dann könnte man auch mal einen halben Gedanken daran verschwenden, eine biologisch klarere Definition einzufügen. Wie wär’s mit “non-human animals?”
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