Eigentlich wollte ich mich heute wieder anderen Themen (als Blogger ebenso wie als Leser und Kommentator) widmen, aber die Coverstory der aktuellen ScienceTimes über Steven Pinker, Human Nature’s Pathologist und die daneben gestellten Pinkerisms, will ich dann doch noch einmal als Lesetipp hier platzieren. Zum besseren Verständnis: Ich empfehle nicht nur Artikel, die ich selbst mit einem “hört, hört!” oder “Bravo!” quittieren würde, sondern auch solche, die mir das Blut in den Ohren rauschen lassen. Der hier empfohlene, geschrieben von Carl Zimmer, tut ein bisschen von beidem.


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Das zum NYT-Artikel produzierte Video mit Pinker lässt sich leider hier nicht einbinden, sondern nur verlinken. Es ist nicht uninteressant, geht aber nicht auf das ein, worauf sich mein Einleitungssatz bezieht. Da sind folgendes, knappes Artikelzitat vermutlich erleuchtender:

In 2005, Lawrence H. Summers, then president of Harvard, caused an uproar by speculating that one reason for the underrepresentation of women in tenured science and engineering positions was “issues of intrinsic aptitude.” Dr. Pinker (who had moved from M.I.T. to Harvard in 2003) came to Dr. Summers’s defense, and ended up in a high-profile debate with a fellow Harvard psychologist, Elizabeth Spelke. Dr. Pinker argued that there were small but important biological differences in how male and female brains worked.

Ideas about equality led to women gaining power across much of the world, and “women are statistically more dovish than men,” Dr. Pinker said.

Das zweite Zitat bezieht sich auf Pinkers hier schon mal angesprochenes Buch über Gewalt – Eine neue Geschichte der Menschheit und dessen These, dass unsere Species über die Jahrtausende hinweg immer friedfertiger wurde. “Dovish” ist das Adjektiv zu “dove” und bezieht sich auf die Metapher der Friedenstaube. Und nur ganz klitzeklein und nebenbei: Ich hatte bei einem “Stammtisch” die Gelegenheit, Pinkers Frau, die Philosophin und Wissenschaftsautorin Rebecca Goldstein kennenzulernen, und ich wäre nicht überrascht, wenn das Ehepaar Pinker-Goldstein über diese biologisch-deterministische Frauenfrage heftige Debatten am heimischen Küchentisch führen würde …

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Kommentare (5)

  1. #1 rolak
    30. November 2011

    Wenn ich es richtig im Ohr habe, wird ‘dovish’ in hierzulandigen Streitgesprächen übersetzt in die Richtung ‘evolutionär bedingt eher kommunikativ und auf Ausgleich bedacht’.
    Das wäre dann aus dem Bereich GenderInduktion

    (Es gibt genetisch bedingte Unterschiede | Frau 4711 ist <Eigenschaft>)
    =>
    (Frauen sind eher <Eigenschaft>)

    sehr beliebt, generell nicht mit Daten hinterlegt und selbstverständlich -soviel Gleich­be­hand­lung muß sein- auch für ‘Mann’ unternommen. Und zugegebenermaßen eine ver­füh­re­rische Denkweise.

  2. #2 Radicchio
    30. November 2011

    nee. leute. nicht pinker. nicht bei SB.

  3. #3 Jürgen Schönstein
    30. November 2011

    @rolak
    Nee, “dovish” ist wirklich nur im Sinn von “friedfertig” (oder besser: eine friedliche Lösung anstrebend) gemeint und das metaphorische Gegenstück zu “hawkish” (letzteres beschreibt die “Hawks”, also die Falken, die den Konflikt bez. dessen aggressive, gewaltsame Lösung bevorzugen). Die evolutionäre Komponente ist hier nicht drin.

  4. #4 rolak
    30. November 2011

    Ja, Jürgen, gebe ich zu, war aber leider schon abgeschickt und nicht mehr verbesserbar. Allerdings kommen die ersten beiden Worte, wenn das Thema auf den Tisch kommt, fast immer mit dazu, daher sind sie mir wohl aus lauter Hörgewohnheit mit in das Pseudozitat reingerutscht.

  5. #5 BreitSide
    1. Dezember 2011

    xxx