Jawohl, Impfen ist hier nicht metaphorisch gemeint: Laut dem Paper Immunizing Against Prejudice Effects of Disease Protection on Attitudes Toward Out-Groups, das in der kommenden Ausgabe (derzeit leider noch nicht online, darum der Link zur Pressemitteilung) von Psychological Science erscheinen soll, kann durch Impfung tatsächlich die Aversion gegen Fremde – im Psychologensprech “outgroup” (auf Deutsch: Fremdgruppe) genannt – reduziert werden. Und da dies einerseits spannend genug klingt, dass mein journalistischer Instinkt darauf anspringt, andererseits die Sache per Pressemitteilung schon so vorab rausgeblasen wurde, reite ich jetzt mal mit dem bisschen, was ich habe, über den Acker. Und wenn das Paper raus ist, schau ich’s mir noch einmal genauer an. Versprochen!

Dem Paper, das von Forscherinnen und Forscher der University of Toronto, Harvard, Yale und dem MIT verfasst wurde, stützt sich auf eine Reihe von Tests. In den ersten beiden Versuchen ging es in der Tat um Impfungen – Grippeimpfungen, um genau zu sein. Die Versuchspersonen, einige davon gegen Grippe geimpft, andere nicht, wurden aufgefordert, Informationssschriften über die Impfung zu lesen. Doch während ein Teil dieses Informationsmaterals ausdrücklich die Wirksamkeit der Impfung betonte, beschränkte sich der Rest auf die Beschreibung der Funktionsweise der Impfung. Anschließend wurden sie aufgefordert, Fragebögen zum Thema Vorurteile zu beantworten – Gruppe 1 wurde zu Einwanderern befragt, Gruppe 2 zu Drogenabhängigen und Fettsüchtigen. Die Geimpften der Gruppe 1, die durch Broschüren über die Zuverlässigkeit der Schutzimpfung gelesen hatten, zeigten sich deutlich weniger fremdenfeindlich als die Nicht-Geimpften, die die gleichen Informationen erhalten hatte. In jenem Teil der Gruppe, die nicht ausdrücklich über die Wirksamkeit der Impfung informiert war, machte es hingegen keinen Unterschied, ob die Testpersonen selbst eine Grippeinpfung erhalten hatten oder nicht. Die Impfung, kombiniert mit der Aufklärung über ihre Schutzwirkung, hatte also offenbar beigetragen, das Ausmaß der Vorurteile gegen Einwanderer zu verringern. In Gruppe 2, die vergleichbar der Gruppe 1 zusammengesetzt und “gebrieft” war, zeigte sich als Resultat eine Verringerung der aus Angst vor Ansteckungen resultierende Abneigung gegen Drogenabhängige und Übergewichtige.

Klingt vielleicht ein bisschen verwirrend, aber das Fazit ist: Wenn Menschen sich vor Krankheit geschützt fühlen – zum Beispiel durch eine Schutzimpfung, deren Wirkung sie vertrauen – dann reduziert sich auch die Angst vor Fremden. Was sich damit erklären ließe, dass diese Xenophobie ja ursprünglich (bei unseren pleistozänen Vorfahren, beispielsweise) ein Schutzmechanismus war: Fremde konnten Überträger unbekannter Krankheiten sein.

Ergänzung:

Nachdem ich inzwischen (5.12.) den Originalartikel gelesen habe, kann ich – leider – nicht viel hinzu fügen. Denn die Hauptkritikpunkte, die auch in den Kommentaren angesprochen werden, bleiben in der Studie unbeantwortet: 1. Wurde nicht untersucht, wie lange dieser Impeffekt gegen Vorurteile anhält; die Möglichkeit, dass er etwa so kurzlebig ist wie die Beruhigung eines Kindes durch das Nachschauen, dass auch kein Monster im Schrank versteckt ist. 2. Die verringerte Fremdenangst ist hier lediglich durch einen Fragebogen ermittelt worden – es wäre wichtig zu wissen, welche Reaktion die Begegnung mit einem Angehörigen der “Out-Group” (am besten einem, der maximal den Stereotypen enstpricht) erzeugt hätte und ob es bei dieser Vorurteils-Reduktion geblieben wäre.

Und die im Paper vorgetragene Idee, dass durch besser verbreitete Schutzmaßnahmen – ausdrücklich erwähnt werden chirurgische Gesichtsmasken und Gummihandschuhe – ein Abbau von Fremdenangst und Vorurteilen auf breiter Basis bewirkt werden könnte, erscheint mir mehr als naiv: Erstens würde (wie uns Bilder aus Japan und Korea regelmäßig vermitteln und wie ich aus den ersten Schweinegrippe-Tagen selbst in New York miterleben durfte) dieses Sichtbarmachen der Krankheitsbedrohung eher ver- als entschärfend auf die Kontaktangst wirken, und zweitens haben die Autoren sich wohl nicht ausgemalt, welche Nebeneffekte diese Teilkörpervermummung in der gelegentlich aufkeimenden Terrorhysterie (gegen die eine solche Grippe- oder meinetwegen auch Gelbfieberimpfung nicht viel nützen dürfte) zeitigen dürfte.

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Kommentare (33)

  1. #1 michael
    2. Dezember 2011

    > zeigten sich deutlich weniger fremdenfeindlich als die Nicht-Geimpften, die die gleichen Informationen erhalten hatte

    Und wie sah das 24 Stunden / 2 Wochen später aus ?

  2. #2 cydonia
    2. Dezember 2011

    Das ist mir jetzt aber doch viel zu dünn…..warten wirs ab. Meine Einwände können demzufolge auch noch warten.

  3. #3 Joseph Kuhn
    2. Dezember 2011

    Relativ kleine Fallzahlen, weiche Untersuchungsinstrumente, wie es scheint unbekannte Verteilung der Einstellungen vor Zuweisung zu den Gruppen, mögliche Effekte von Erwartungshaltungen seitens der Versuchsleiter usw. – viele potentielle Fehlerquellen. Man muss abwarten, bis der Artikel samt Methodenbeschreibung und Diskussion zugänglich ist, aber eine Replikation des Versuchs mit Variation der einen oder anderen Bedingung wäre vermutlich aufschlussreich. Der gesunde Menschenverstand empfiehlt Skepsis.

  4. #4 Adent
    2. Dezember 2011

    Das Ganze kommt mir auf den ersten Blick so vor wie “Voller Bauch streitet nicht gern” (oder irgendwie ähnliches Sprichwort).
    Wenn man zum Beispiel Leute nach einer guten Mahlzeit (oder gutem Sex oder was auch imemr gutem ;-)) diese Fragen gestellt hätte und als Vergleichsgruppe hungrige Menschen oder welche nach einer “schlechten” Mahzeit genommen hätte, könnte ähnliches herauskommen. Sprich je zufriedener ein Mensch gerade ist, desto toleranter.
    Ob das irgendwas mit Impfen zu tun hat, najaaaa.
    Warten wir mal ab was an genaueren Daten drin steckt.

  5. #5 Roland Tluk
    2. Dezember 2011

    Alleine der Versuch ist schon interessant:

    Der “ideologisch” überhöhte Wissenschaflter versucht den Menschen vom Menschensein zu kurieren.

    In den Kampf um Klimagelder haben wir “Propheten der Angst” und in der Medizin “Götter”.

    Was wie Abgründe.

  6. #6 opaque
    2. Dezember 2011

    “Wenn Menschen sich vor Krankheit geschützt fühlen…”

    Ich sehe das ähnlich wie Adent, nur, daß ich anstatt “könnte ähnliches herauskommen” überzeugt bin, daß diese Studie lediglich zum n-ten mal bestätigt, was nicht wundert: Wenn es einem Menschen gut geht, schließt das natürlich ein, daß er oder sie wenig von Ängsten gepeinigt wird. Sie werden seltener krank als der Nachbar, geschieden, dem das Leben als Lohnsklave bei einer Leiharbeiterfirma eine Last ist. Menschen, denen es gut geht, begegnen gern einer “neuen” Situation, mit entspanntem Selbstvertrauen. Sie haben, nicht zuletzt also, keine Angst vor Fremden – weil sie im Fremden keine Bedrohung sondern eine Möglichkeit sehen. Usw.

    Wer sich daher geimpft besser fühlt, ist weniger nervös, wenn er im Herbst mit der UBahn fährt; da fällt vielleicht schon mal ein freundliches Wort für die türkische Sitznachbarin mit dem niedlichen Baby beim Aussteigen. Wer hingegen zwangsgeimpft wurde, obwohl er es nicht wollte, könnte hingegen eine infauste Allergie entwickeln und nur noch diese Reiskekse essen mögen.

  7. #7 BreitSide
    2. Dezember 2011

    Ich hab wo mal gelesen, dass Menschen auch nach dem Händewaschen toleranter sind.

    Klingt alles so plausibel. Wie so Vieles. Auch ich bin sehr gespannt, ob sich dieser Zusammenhang als belastbar erweist.

  8. #8 Stefan W.
    3. Dezember 2011

    Fremde konnten Überträger unbekannter Krankheiten sein.

    Wenn sie nicht häufiger Überträger von Hunger und Frauenmangel waren.

    Außerdem hört man doch, dass unterschiedliche Gene kombiniert besonders gut vor verschiedenen Krankheiten schützen – es müßte aus der Richtung doch eher eine Tendenz zum Mischen kommen.

  9. #9 BreitSide
    3. Dezember 2011

    Stefan W.·
    03.12.11 · 03:02 Uhr

    Fremde konnten Überträger unbekannter Krankheiten sein.
    Wenn sie nicht häufiger Überträger von Hunger und Frauenmangel waren.

    Außerdem hört man doch, dass unterschiedliche Gene kombiniert besonders gut vor verschiedenen Krankheiten schützen – es müßte aus der Richtung doch eher eine Tendenz zum Mischen kommen.

    Ja und nein. Global ist wohl die Vermischung genetisch günstiger, lokal will man seinen Besitz (zu dem ja auch Frauen und Kinder gehören) behalten.

    Anders herum: die Mädchen vom Nachbardorf sind äußerst attraktiv, aber wehe, einer vom Nachbardorf schielt nach der Schwester. Den Kampf gegen die Inzucht haben offenbar die Inzüchtigen selbst kaum geführt.

    Dass das wirklich über die Frauen ging, hat man schon mal untersucht und gefunden, dass Frauen (bzw deren Gene) viel weitere Strecken zurücklegten als Männer. Die Männer blieben auf ihrer Scholle/in ihrem Revier, die Frauen wechselten öfter zum Nachbarclan.

  10. #10 BreitSide
    3. Dezember 2011

    Auch hier funzt die Benachrichtigung nicht. Seufz. Lesezeichensetz.

  11. #11 Wb
    3. Dezember 2011

    Wie weist man sowas mit ein paar Dutzend Probanden nach? Gibt’s da einen Trick?

  12. #12 Roland Tluk
    4. Dezember 2011

    @Wb

    Diese Frage stellen wir uns oft. Ich sage ganz offen: Ganz dünnes Eis.

  13. #13 Thilo
    4. Dezember 2011

    Also, sich impfen zu lassen hat eine psychologische Wirkung, die Leute fühlen sich danach sicherer und haben deshalb auch keine Angst mehr vor Fremden. Soweit recht einleuchtend. Man kann sich dann natürlich fragen, ob das Geimpftsein und das sicherere Gefühl nicht nur zum Abbau unvernünftiger Ressentiments, sondern auch zum Verzicht auf vernünftige Verhaltensregeln (gesunde Ernährung, angepaßte Kleidung, Händewaschen etc.) führt. Nur mal als Beitrag zur Diskussion (und nicht auf Masern-oder Tetanus, sondern eher auf die Grippe-Impfung bezogen).

  14. #14 Roland Tluk
    5. Dezember 2011

    @Thilo

    “Also, sich impfen zu lassen hat eine psychologische Wirkung, die Leute fühlen sich danach sicherer und haben deshalb auch keine Angst mehr vor Fremden.”

    Es gibt aber auch Menschen, nicht zu knapp, die jede Art von Nadel umgehen. Durchaus berechtigt. Freiwillig sich “Fremdkörper” einzuführen oder anders ausgedrückt, sich zu verletzen, entspricht nicht gerade dem Willen des physischen biologischen Körpers.

    Oder denken Sie an den üblichen Mechanismus durch Blutabnahme, der zum physikalisch messbaren Hypotonie führen kann. Das ist auch nicht selten.

    Ein Mensch, der also die diesen Vorgang ablehnt ist psychisch völlig intakt.

    Jetzt bitte den Umkehrschluss.

    Warum lässt sich jemand impfen, also verletzen?
    Es gibt nur ein Grund dafür: Eine abstrakte Angst, die der Patient als solches gar nicht erkennen kann. Wohlgemerkt eine Abstraktion, man hat diesen Menschen es eingeredet.

    Wie man dann irgendwie die Brücke zum Fremdenhass stoßen kann, ist mir unbegreiflich. Das ist wie Kuchenbacken und Arschbacken, nur hat man in diesen Fall sogar die “backen” außenvor gelassen.

  15. #15 perk
    5. Dezember 2011

    @ roland

    es gibt da noch einen viel größeren skandal den sie übersehen
    ich habe letztens erfahren dass diese so genannten mediziner geheime rituale praktizieren die sie “operationen” nennen.. dabei wird leicht beeinflussbaren menschen eingeredet sie seien “verletzt” oder “krank” nur um sie zu überreden sich aufschneiden und teilweise sogar ausweiden zu lassen.. mit sehr abstrahierten und gar wunderhaft anmutenden versprechungen von “heilung”..

    kein psychisch gesunder mensch würde sich je für soetwas hingeben.. nicht wahr?

  16. #16 michael
    5. Dezember 2011

    @Perk
    > Ich habe letztens erfahren dass diese so genannten mediziner geheime rituale praktizieren die sie “operationen” nennen.. dabei wird leicht

    Wo Du recht hast, hast Du recht. Dass ein Teil der Operationen überflüssig sind und nur dem Gewinnstreben der Ärzte bzw. der Kliniken geschuldet ist, ist ja nicht unbekannt.

  17. #17 Roland
    6. Dezember 2011

    Freiwillig sich “Fremdkörper” einzuführen oder anders ausgedrückt, sich zu verletzen, entspricht nicht gerade dem Willen des physischen biologischen Körpers.

    Mein biologischer Körper schreit geradezu danach, sich freiwillig Fremdkörper einführen zu dürfen: Fleischbrocken, Käsescheiben, Gemüsestückchen…

  18. #18 perk
    6. Dezember 2011

    ach michael..

    warum wird mir in letzter zeit auf sb dauernd zu sarkastischen beiträgen zugestimmt?

  19. #19 Roland Tluk
    8. Dezember 2011

    @roland 06.12.11 · 10:00 Uhr

    In den Anus?

  20. #20 BreitSide
    12. Dezember 2011

    @Thilo:

    vernünftige Verhaltensregeln

    Mal schauen:

    (gesunde Ernährung,

    Richtig.

    angepaßte Kleidung,

    Ein alter Mythos, der Ursache mit Wirkung verwechselt: wer einen grippalen Infekt hat, friert leichter.

    Händewaschen etc.)

    Richtig. Während der Rüsselgrippesaison gab es viel weniger “normale” Grippefälle. Das führt man ua auf die durch die erhöhte Risikowahrnehmung verbesserte Händehygiene zurück.

  21. #21 Muddi & theBlowfish
    12. Dezember 2011

    1. Immer erst auf den Ironiedetektor schauen, ob da ein Häkeldeckchen draufliegt und der deshalb vielleicht versehentlich deaktiviert ist.
    2. @Breitside: Meisnt Rüsselgrippe oder Rüsselpest? Ääääääh, Schweinegrippe oder Erkältungswelle? Weil die Schweinegrippe nämlich selber inzwischen einen Grossteil der “echten” Influenzafälle ausmacht (über 70%).
    Bei einem Schnupfen sprechen eigentlich nur die gerade akut erkrankten Männer (wann ist ein Mann ein Mann? 😉 ) von einer “Grippe”…
    3. @Roland Tluk:
    “Es gibt aber auch Menschen, nicht zu knapp, die jede Art von Nadel umgehen.”-
    Ja, nennt sich Belonophobie (Angst vor Nadeln) oder Aichmophobie (Angst vor spitzen Gegenständen)

    “Ein Mensch, der also die diesen Vorgang ablehnt ist psychisch völlig intakt.”-
    Ja, bis er in das Alter kommt, wo er das Risiko des Pieksers mit dem Risiko einer anderen Erkrankung abwägen kann- so im Alter von hmmmmm. 13? 14? Jahren, ungefähr? (kleiner Tipp für Dich *flüster*: Dieses Risiko ist grösser als der Pieks…
    Im Erwachsenenalter ist es (s.o.) eine Phobie- kann auch noch spezifischer werden, die Angst- dann spricht man von einer Vaccinophobie (Angst vor Impfungen).

    Geht aber gut zu behandeln (und ganz ohne pöhse Chemie): mit VT (nicht lachen, hier ist jetzt Verhaltenstherapie mit gemeint- wie man bei Dir sieht, führen andere VT (Verschwörungstheorien) eher zu einer irrationalen Zunahme der Angst.

    PS: In die Arschbacken wird nicht mehr geimpft…

  22. #22 BreitSide
    12. Dezember 2011

    @Muddi: Ich meinte dann schon die Rüsselpest (diese Unterscheidung kannte ich noch nicht), also ich meinte, wenn die Nase im grünen Bereich ist. Das hat offensichtlich auch abgenommen.

    Aber eben auch die eigentliche Rüsselgrippe. Gut, kann natürlich auch an ihrem überraschend milden Verlauf liegen. Aber mE gab es noch nie so viele Spender von HändeDESINFEKTIONsmittel in Hotels, in Krankenhäusern(!) oder Altenheimen auch für die Besucher/Bevölkerung.

    Besonders viele Leute niesen aber immer noch nicht in den Ellenbogen oder gen Boden. Auch Händeschütteln ist noch weit verbreitet.

    Aber Du hast ja da sicher belastbarere Quellen als meine persönlichen Beobachtungen.

  23. #23 Muddi & theBlowfish
    13. Dezember 2011

    @BreitSide:
    Nuja, jetzt ist es kalt und wer rotzt sich schon gern auf seinen Pulliärmel….und Händeschütteln-da kommt man nicht drumrum-es sei denn man ist bereits sichtbar erkältet.
    Ansonsten, Händewaschen, DER Geheimtip-bloss vielen Menschen irgendwie zu banal-dass muss dann mindestens die 10fache Tagesdosis Vitamin C sein oder das Umckaloabo oder die Zaunrübenglobuli oder das Amulett mit Hamsterhaaren oder was weiss ich.

  24. #24 Roland Tluk
    14. Dezember 2011

    @Muddi & theBlowfish

    “Ja, bis er in das Alter kommt, wo er das Risiko des Pieksers mit dem Risiko einer anderen Erkrankung abwägen kann”

    Kann der Patient überhaupt nicht. Er kann die zu verabreichende Medikation nur durch “blindes Vertrauen” entgegnen oder ablehnen.

    Sie sollten von Ihren Selbstverständnis abkommen und die Situation rational betrachten.

  25. #25 rolak
    14. Dezember 2011

    Kann der Patient überhaupt nicht.

    Ist das die Meinung des Verbandes des Dyskalkulie-Betroffenen?

  26. #26 Muddi & theBlowfish
    14. Dezember 2011

    @Roland Tluk:

    Kann der Patient überhaupt nicht. Er kann die zu verabreichende Medikation nur durch “blindes Vertrauen” entgegnen oder ablehnen.

    Schliessen sie doch bitte nicht von sich auf andere. Sie trauen Ihren Mitmenschen viel zu wenig zu.
    Das hat übrigens nichts mit meinem “Selbstverständnis” zu tun, eher mit meinen Erfahrungen im Umgang mit Mitmenschen. Bei den Meisten ist glücklicherweise häufig deutlich mehr “Ratio” zu erkennen, als in Ihrem vorletztem Beitrag.

  27. #27 Roland Tluk
    22. Dezember 2011

    @Muddi & theBlowfish

    Das gleiche Mindestmaß an blinden Vertrauen, was alle Ärzte in die Medikationsherstellung haben müssen.

    Wenn sowas mal hinreichend um sonst war, gibt es eben z.B. eingerissene Implantate und krebserregende Silikon in der Brust. So wie es nun öffenlich wurde.

    Es gibt sicherlich gute Gründe vielen Ärzten gewisses Grundvertrauen entgegen zu bringen, weil sie mit besten Absichten handeln.

    Dennoch scheint es bei vielen eine Abänderung der eigenen Selbstverständnis zu geben, wenn es offenbar nötig ist sich zum Beispiel per Gesetz verpflichtet zu werden, sich die Hände vor eine OP zu waschen.

  28. #28 Muddi & theBlowfish
    22. Dezember 2011

    Ich weiss zwar nicht, was Impfungen mit Brustimplantaten zu tun haben sollen- aber bitte. Wenn man sich anschaut, wer sich alles Schönheitschirurg nennen darf und dann die Teile einbaut- da geht aber das blinde Vertauen schon gaaanz früh bei den Patientinnen los….müsste es aber nicht.
    Blindes Vertrauen der Ärzte in die Medikamentenherstellung? Ääääh-nö.
    Für Impfstoffe gibt es zum Beispiel die externe Qualitätskontrolle durch das Paul Ehrlich Institut, in der Schweiz ist das das BAG, in Ö- KEINE Ahnung.
    Und ich werde sicherlich NICHT den internen Studien der Pharmafirmen ganz blauäugig vertrauen-da gibt es auch gute unabhängige Quellen.
    Zum Glück ist der Medikamentenmarkt in der Schweiz etwas übersichtlicher als in D.

    Was das “per Gesetz zum Händewaschen vor einer OP verpflichten” angeht-
    Neeeeeeeiiiiiiiin, wieder falsch: Das Selbstverständnis der Chirurgen ist jetzt schon seit ein paar Jährchen da (gut, erst vor 200 Jahren ist man da langsam auf den richtigen Dreh gekommen- aber es hat sich in der Medizin wenigstens seitdem was VERÄNDERT- andere verändern ihre Kenntnisse nicht sonder GLAUBEN lediglich seit pfffff je nachdem Tausenden oder hunderten von Jahren den Gleichen Unsinn.
    Aber die Frage war eben wie und wie lange muss man Hände desinfizieren, damit man ein vernünftiges Ergebnis für eine OP erzielt: Da gab es Uneinigkeiten und DAS wurde dann vereinheitlicht in der EN 12791 für die chirurgische Händedesinfektion-
    oder meinst Du den Selbst-pardon Arbeitsschutz der BG, das Unfallverhütungsgesetz?
    Solche Vorschriften gibt es für fast jeden Beruf- und ja-es ist blöde, sich nicht daran zu halten, weil man sich selbst damit schädigt.

  29. #29 Roland Tluk
    25. Dezember 2011

    @Muddi & theBlowfish

    Ich weiß nicht wie sehr Sie in der Praxis verankert sind, aber Sauberkeit in einer Klinik ist ganz gewiß ein zunehmende Thematik.

    Zu Ihrer anfänglichen Frage: Vertrauen des Patienten.

  30. #30 Muddi & theBlowfish
    2. Januar 2012

    Sauberkeit sollte immer eine Thematik sein, nicht nur in Kliniken und hat immer noch nix mit Impfen zu tun, Sie lenken ab.
    Uebrigens, sich regelmässig die Hände zu waschen ist immer noch das beste Mittel gegen Schnupfen (also, um sich gar nicht erst anzustecken).
    So ganz banal für jeden-auch ohne Doktortitel-einfach mit Wasser und Seife.

  31. #31 michael
    2. Januar 2012

    @Muddy
    > ..also, um sich gar nicht erst anzustecken..

    Schade. Ich wollt schon ablästern.

  32. #32 Roland Tluk
    3. Januar 2012

    @Muddi & theBlowfish

    Das hat mit den Quatsch zu tun, dass so ein Pseudo-Arzt aus der Militärdiktatur im Amiland berichtet.

    Dieser ideologische Scheiss muss aufhören, danke.

  33. #33 BreitSide
    15. Januar 2012

    Heute war grad eine Sendung in phoenix über Nosokomialinfektionen, insbesondere MRSA.

    Wird um Mitternacht wiederholt.

    Und da sprach so ein Patientenanwalt (im Prinzip ja gut, dass es die gibt) doch tatsächlich davon, Intensivpersonal müsse sich bis 80 Mal die Hände WASCHEN.

    Igitt, dann brauchend die nicht lange warten, bis ihnen die Haut in Streifen abgeht, vulgo Abnutzungsdermatose oder subtoxisch-kumulatives Handekzem. Soviel zur Sachkenntnis von Anwälten oder dem Rat, den Mund zu halten über Dinge, die man nicht kennt.

    Also, wer Interesse hat, kann den Livestream glaubich auch nachträglich anschauen.

    @Roland Tluk:

    1) Es gibt kein Gesetz, das Ärzte vor OPs zu irgend was zwingen würde. Noch nicht mal eine Verordnung. Nur in 5 Bundesländern gibt es überhaupt eine Hygieneverordnung. Das Einzige sind RKI-Richtlinien. Die allerdings als “anerkannte Regeln der Arbeitsmedizin” verpflichtend sind in dem Sinne, dass, wer sie nicht einhält, mit bohrenden Fragen eines Staatsanwalts zu rechnen hat. Wenn denn einer klagt – oder es auffällt wie letztens zweimal in Fulda.
    2) HändeWASCHEN bringt fast nichts und richtet nur die Haut zugrunde. Bei einer chrirurgischen HändeDESINFEKTION wird inzwischen auch nicht mehr gewaschen. Sauber, also ohne sichtbare Verschmutzungen, sollten die Hände eh sein. Was aber wiederum auch nichts ausmachen würde. Desinfizierter Dreck schadet nicht.

    Interessant wird die Sache beim niedergelassenen Arzt. Frag mal Deinen Zahnarzt und/oder beobachte ihn, ob er, bevor er Dir ans Gebiss geht, sich die Hände desinfiziert. Ist übrigens auch mit manchen Handschuhen erlaubt – Zahnärzte haben ja nicht die Zeit, so oft Handschuhe an- und auszuziehen…