Aus aktuellem Anlass, aber leider ohne weitere eigene Betrachtung (aus Zeitmangel): Russische Wissenschaftler der Antarktis-Station Wostok sind nach mehr als einem Jahrzehnt des Bohrens erstmals zum etwa vier Kilometer tief unter dem Antarktis-Eis eingeschlossenen Wostok-See vorgedrungen. Das Suesswasser des Sees ist seit mindestens 15 Millionen Jahren von jeglichem Umweltkontakt abgeschlossen; falls es dort (noch) Leben gibt, wuerde es gute Rueckschluesse auf potenzielle Lebensbedingungen auf den Jupitermonden Ganymed und Europa, oder auf dem Saturnmond Enceladus erlauben. Hier ein Artikel aus der heutigen New York Times zum Thema: Russian Scientists Bore Into Ancient Antarctic Lake.

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Abbildung: Zina Deretsky / NSF (US National Science Foundation) [Public domain], via Wikimedia Commons

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Kommentare (2)

  1. #1 BreitSide
    9. Februar 2012

    Faszinierend. Ich hab bei sowas immer die Bedenken, dass durch den Eingriff genau diese unberührten Welten zerstört werden.

    Meinst Du, die russischen Wissenschaftler sind sich dessen bewusst (glaubich eigentlich schon) und haben die notwendigen Maßnahmen getroffen?

    Steht der See nicht unter einem ungeheueren Druck? Ich hoffe mal, dass die das Bohrloch dann entsprechend wieder verschließen können. Eigentlich ja auch kein Ding, aber mer waases ja net…

  2. #2 Jürgen Schönstein
    9. Februar 2012

    @BreitSide
    Ja, das Wasser steht unter Druck – wie ich gelesen habe, hat dieser Druck beim Durchstoss eine etwa 30 bis 40 Meter hohe Wassersaeule ins Bohrloch zurueck gedrueckt, die dann als Stoepsel auch gleich gefroren ist. Das hat den Vorteil, dass a) das eventuell kontaminierte Wasser gleich wieder rausgepresst wurde und b) das Bohrloch erst mal versiegelt ist, bis die Forscher in der naechsten Saison dann an die eigentliche Arbeit gehen koennen.