Thilo Küssner hatte hier ja angeregt (und vorgeführt), die Serie “Mein Arbeitsplatz” mal wieder zu aktualisieren. Und da mir zum Bloggen gerade wenig Zeit bleibt (muss bis zum Wochenende 50 Studentenarbeiten benoten, kommentieren, Kommentare und Beurteilungsblatt als pdf abspeichern und dann jedes einzeln auf die Kurs-Website hochladen – allein für letzteres wird mindestens ein halber Tag draufgehen), zeige ich Euch einfach mal ein paar Bilder von meinem Arbeitsplatz am Massachusetts Institute of Technology:

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Dies ist mein tatsächlicher Arbeitsplatz beim MIT – ziemlich gewöhnlich, und da dies erst mal eine Teilzeit-Stelle ist, auch noch nicht sonderlich personalisiert.

Die Umgebung ist da schon großartiger:

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Das Hauptgebäude an der Massachusetts Avenue trägt die Hausnummer 77; der neoklassizisische Komplex wurde 1913 von dem US-Architekten William Bosworth (selbst ein MIT-Absolvent) gestaltet. Die weiße, filigran anmutende Skulptur links im Bild trägt den Titel Alchemist; sie ist das neueste von zahlreichen Kunstobjekten, die über den MIT-Campus verstreut sind.

Ein Kunstwerk für sich ist das Ray and Maria Stata Center (in dem unter anderem die Computerwissenschaften untergebracht sind, mit deren Studenten ich gerade arbeite):

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Doch leider war dieses 2004 eröffnete Gebäude des amerikanische Star-Architekten Frank Gehry erst mal mehr Schein als Sein: Die Räume sind bei weitem nicht so funktional, wie man sich erhofft hatte; in manchen Hörsälen und Seminarräumen sind die Wände gerade schief genug, den Orientierungssin der Studenten so weit aus der Senkrechten zu werfen, dass sie sich gelegentlich über Symptome beklagen, die der Seekrankheit ähneln. Außerdem wurde beim Bau geschlampt, weshalb es schließlich zum (außergerichtlich beigelegten) Rechtsstreit zwischen dem MIT und Gehry.

Der bunte Terrazzo-Boden in diesem Atrium des Hauptgebäudes wurde von dem amerikanischen Künstler Sol LeWitt gestaltet:

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Diese Kunst wird zwar mit den Füßen getreten – aber sehr schonend: Obwohl sich dieses Atrium unmittelbar neben dem “endlosen Gang” (Infinite Hallway – so heißt der Hauptgang, der sich durch rund ein Dutzend MIT-Gebäude zieht und auf dem fast so viel los ist wie in der Münchner Fußgängerzone), verschlägt es kaum jemanden hierher. Und wenn ich mal ein paar stille Minuten brauche, dann bin ich hier genau richtig.

So, das war ein kleiner Eindruck der Umgebung, in der ich arbeite. Zumindest in meiner Eigenschaft als Dozent für Schreiben am MIT. ScienceBlogs.de und Geograffitico werden hier jedoch nicht gemacht; da mache ich eine deutliche Trennung. Für letzteres habe ich einen kleinen Schreibtisch in einer Ecke meiner Wohnung reserviert:

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Kommentare (8)

  1. #1 Frank Wappler
    23. Februar 2012

    Jürgen Schönstein schrieb (23.02.12 · 05:36 Uhr):
    > (muss bis zum Wochenende 50 Studentenarbeiten benoten, kommentieren, […])

    Sollte sich das nicht auch irgendwie Crowd-sourcen lassen?
    (Das könnte die Benoteten bzw. die Benotenden zumindest auf journalistische Karrieren vorbereiten … &)

  2. #2 rolak
    23. Februar 2012

    ScienceBlogs… hier jedoch nicht gemacht

    ..jedoch offensichtlich gelesen 😉

  3. #3 Sigmund
    26. Februar 2012

    Oh, wirklich sehr interessant!
    Steht dein Arbeitsplatz denn auch im Hauptgebäude mit der 77?

    Oh, und, ein paar Bilder von den schiefen Hörsälen wären auch nicht schlecht…

  4. #4 Jürgen Schönstein
    26. Februar 2012

    @Sigmund
    Sagen wir’s mal so: Wenn ich die Haupttreppe an das Massachusetts Avenue hoch- und dann ein paar Minuten den Flur entlang gehe, komme ich zu meinem Büro. Das MIT ist ein verschachtelter und verschlungener Komplex von Gebäuden aus vielen Jahrzehnten. Aber meine Hausnummer ist 77 Mass. Avenue. Was die schiefen Seminarräume angeht – ich werd’s bei Gelegenheit mal versuchen, aber das ist eher ein Job für Profifotografen.

  5. #5 Frankfurter
    27. Februar 2012

    Die Skulptur “Alchemist” ist offenbar dieselbe wie das sog. “Body of Knowledge”, das sich auf dem Westend-Campus der Goethe-Universität in Frankfurt a.M. befindet:

    https://www.artnet.de/galleries/artwork_detail.asp?G=&gid=115678&which=&ViewArtistBy=&aid=13593&wid=426113300&source=artist&sortby=imgorder&rta=https://www.artnet.de

  6. #6 Sigmund
    27. Februar 2012

    Ah, Danke.

    Habs mir gerade mit Google Maps angesehen, und ja, “verwinkelt”…

  7. #7 Christian Berger
    29. Februar 2012

    Wie ist das eigentlich mit dem Internet. Man hört immer, dass in Amerika als Normalmensch keinen Zugang dazu bekommt, höchstens zu einem gefilterten Nationalinternet in Internet-Cafes. Richtiges Internet soll unglaublich teuer sein.

    Stimmen diese Gerüchte?

  8. #8 Günther Vennecke
    10. März 2012

    Wie steht man am MIT eigentlich zu den Thesen von Lindzen?