Science is a graveyard of grand principles that fail in the end to explain the real world.
Ein Satz, den sich Wissenschaftskritiker sicher gerne ins Poesiealbum schreiben möchten: Wissenschaft ist ein Friedhof großer Prinzipien, die es letztlich nicht schaffen, die Welt zu erklären. Und ja, obwohl Fred Guterl, der geschäftsführende Direktor von Scientific American, diesen Satz tatsächlich in seinem aktuellen Meinungsartikel Searching for Clues in Calamity in der New York Times geschrieben hat, werden Wissenschafts- und speziell Klimawandel-Skeptiker daraus keinen Honig saugen können: Gemeint ist, dass im wissenschaftlichen Prozess viele Ideen verworfen werden müssen, weil sie es letztlich nicht schaffen, die Daten und Beobachtungen zu erklären. Aber das nur am Rande: Im Kern geht es um einen sehr konkreten wissenschaftlichen Gedanken: Eine Diskussion um globale Erwärmung könnte leicht den Blick darauf verstellen, dass eine Klimakatastrophe durchaus nicht global im Ansatz sein muss, sondern aus einzelnen, lokalen Ereignissen entstehen kann, die lokale/regionale Systeme über den “tipping point” – den Punkt, an dem das System “umkippt” – schubsen und eine Kettenreaktion auslösen, die dann im Endeffekt globale Konsequenzen haben kann. Mit anderen Worten: Nicht die globale Durchschnittstemperatur könnte der kritische Wert sein, sondern vielleicht eine regionale Anomalie, die den Monsun-Zyklus (zer)stört oder die arktische Eisdecke zu stark ausdünnt. Lohnt sich, zu lesen (ein bisschen) und drüber nachzudenken (eine Menge).
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