Den Jahrestag des Woodstock-Musikfestivals habe ich zwar um ein paar Tage verpasst, aber es wäre ja eh’ nur ein “krummes” Jubiläum* gewesen: Vor 43 Jahren, vom 15 bis zum 18. August 1969, wurde aus einer Weide des Bauers Max Yasgur, im Dörfchen Bethel (New York), eine temporäre Hippie-Großstadt – und der Rest ist, wie man so sagt, Geschichte. Über das “echte” 40-jährige hatte ich übrigens vor drei Jahren ein paar Sachen, damals noch im FOCUS, geschrieben.

* Dieses Feiern von “runden” Jubiläen ist ja eh’ nur eine Variante der Numerologie; wenn ich Mathematiker wäre, würde ich fordern, dass wir statt dessen primzahlige Jubiläen feiern sollten – und dann passt’s ja fast schon wieder.

Aber was mich zum Schreiben heute animiert hat ist der Song “Woodstock”, geschrieben von Joni Mitchell (die selbst nicht beim Konzert dabei war, da ihr Manager einen Fernsehauftrtt in der amerikanischen Dick-Cavett-Show für ratsamer gehalten hatte). Eine Version von Crosby, Stills & Nash (Joni Mitchell war damals mit Graham Nash liiert) taucht sogar im Soundtrack des mit einem Oscar ausgezeichneten Dokumentarfilms Woodstock auf:

Was mich an dem Song immer schon fasziniert hatte, sind die Zeilen des Refrains “We are stardust … billion year old carbon” – doch was ich früher nur für poetische Metaphern gehalten hatte, ist heute eine wissenschaftliche Erkenntnis:

(So, und nun geh’ ich sofort mit meinem Sohn ins American Museum of Natural History, und werde mir dort vermutlich zum 20. Mal die Show “A Journey to the Stars” anschauen, deren Vorspann mit Neil deGrasse Tyson ihr gerade gesehen habt…)

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Kommentare (4)

  1. #1 Ponder
    20. August 2012

    Superschöner intensiver Videoclip von Joni Mitchell…toll gesungen! – Danke für den Reminder 🙂

    “We are stardust … billion year old carbon” – doch was ich früher nur für poetische Metaphern gehalten hatte…

    Vermutlich ist diese Zeile sogar von Arthur C. Clarke’s “2001 – A Space Odyssey” inspiriert, die 1968 erschien:

    https://en.wikipedia.org/wiki/2001:_A_Space_Odyssey_%28novel%29

  2. #2 Bartleby
    20. August 2012

    Eine andere Hymne dieser Zeit und Bewegung hat in diesem Jahr das 45-jährige Jubiläum:

    Scott McKenzie: San Francisco

    Und heute wurde bekannt, dass der leider im Alter von 73 Jahren verstorben

  3. #3 Micha
    21. August 2012

    Wenn schon Woodstock von Joni Mitchell, dann doch lieber diese herrliche Version von ihrer (meine Meinung) besten CD (Shadows and Light – mit einer Superblegleitband: Pat Metheny, Lyle Mays, Jaco Pastorius, Michael Brecker …):

    Leider ist das nicht das “richtige” Video, denn von diesem Konzert müsste es doch eigentlich auch eine DVD geben (das Konzert lief jedenfalls ‘mal im Fernsehen!!!) …

    Auch diese Version finde ich klasse (und besser als CSNY):

  4. #4 Jeeves
    21. August 2012

    Es gibt ein sehr viel längeres Video mit DeGrasse Tyson, ein Interview mit ihm auf einem Podium vor Publikum, in dem er diese “we are all Stardust”-Geschichte plausibel und ausführlich – und natürlich nie langweilig – erklärt. Weiß jemand, in welchem der vielen Videos das ist (das mit St. Colbert hab ich gerade mal gecheckt, aber auf die Schnelle nix gefunden)