Der erste Mensch auf dem Mond war zwar damals (21.7.1969) schon 39 Jahre alt, wirkte aber auf mich nie wie ein Mann, sondern immer wie ein Junge – vielleicht hatte ich allein schon deshalb als damals knapp Elfjähriger ein besonderes Interesse an Neil Armstrong entwickelt. Nicht, dass dieses Interesse sehr viel Stoff zur Befriedigung erfahren hätte: Der ehemalige Kampf- und Testpilot, der dabei immer so aussah, als sei er nicht mal alt genug für einen Führerschein, war ein notorisch privater Mensch. In einer Kultur, in der erfolgreiche Sportprofis schon als Helden gefeiert werden, hätte der erste Mensch, der den Menschheitstraum vom Besuch eines außerirdischen Himmelskörpers verwirklichte, eigentlich ein Superstar sein müssen; zumal diese gelungene Mondlanung nicht nur dem Funktionieren eines von anderen entwickelten und betriebenen Apparats verdankte, sondern mit ziemlich kaltem Blut eigenhändig – und unter Umgehung des Computersystems – die Mondfähre auf dem Boden des Mare Tranquilitatis “parkte” (eine Leistung, die in der Tat heroische Charakterzüge erforderte). Doch er zog ein nicht ganz so öffentliches (wenn auch nach allen Maßstäben ein sehr erfolgreiches) Leben zu führen. Am 25. August 2012, knapp drei Wochen nach seinem 82. Geburtstag, starb Armstrong an den Folgen einer Bypass-Operation. Auf der Liste meiner Helden wird der Astronaut immer ganz weit oben stehen.
Foto: Nasa
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