Soso, die Piraten-Politikerin Julia Schramm hat also ein Buch geschrieben, das auch als – natürlich gebührenpflichtiges – eBook verfügbar ist. Soweit, so gut. Finde ich absolut in Ordnung. Dass dieses Buch dann auch gleich piratenmäßig gekapert wurde und als – natürlich gebührenfreie – Download-Datei verfügbar gemacht wurde, dürfte sie aber nicht überrascht haben. Im Gegenteil, sollte man denken. Doch dann lese ich hier, dass der Verlag – der durch die Random-House-Gruppe zum Bertelsmann-Konzern gehört – gegen dieses kostenlose Download-Angebot juristisch eingeschritten ist. Wie gesagt, das fände ich ja durchaus nachvollziehbar, schließlich hat Julia Schramm viel Arbeit in dieses Buch gesteckt und darf erwarten, nicht um den Lohn ihrer Arbeit betrogen zu werden. Aber worum, um Himmels Willen, haben wir dann hier bei den ScieneBlogs und andernorts so heftig diskutiert? Warum muss ich mir mich, wenn ich eine vergleichbare Position vertrete, vorwerfen belehren lassen, dass ich einfach nix gerafft habe? Ich zitiere mal aus einem Kommentar:

Wenn jemand illegal/kostenlos Musik, Filme oder Spiele herunterlädt entstehen erst einmal keinerlei Verluste für irgendjemanden. Im Gegenteil: Es wird etwas vermehrt, ergo erhalten mehr Menschen Zugang zu einem Werk, ergo macht ein Künstler auf diese weise umso mehr Werbung für sich (d.h. auch seine anderen “Produkte”) und für sein Werk.

Aha. Und wie vereinbart sich das mit der Angelegenheit “Klick mich“? Für mich ein klarer Fall von WTF

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Kommentare (41)

  1. #1 Thilo
    18. September 2012

    Die Rache der Content-Mafia.

  2. #2 rolak
    18. September 2012

    Öhmm, Ende der 60er hatten Langhans/Teufel mal ein Buch verfasst namens “Klau mich!”, auf dem Titelbild eine angedeutete Anleitung zur Umsetzung.. Ein Klassenkamerad erntete so ca 74 einen ungemütlichen Nachmittag (nebst reichlich Frust), als er der zu lesenden Bitte hilfreich nachkam und den Buchladen verlassen wollte…
    Bin mir jetzt nicht supersicher, doch mir ist so, als hätte es damals auch ‘Probleme’ mit Raubdrucken gegeben.

  3. #3 unwissend
    18. September 2012

    WTF

  4. #4 Stefan W.
    18. September 2012

    Ich zitiere mal aus einem Kommentar:

    Aus einem Kommentar von Frau Schramm? Nein? Was tut er dann zur Sache?

  5. #5 threepoints...
    18. September 2012

    Ist natürlich eine Verschwörung. Frau Schramm ist eingeschleusst bei den Piraten und “Konditioniert” jetzt ihre Anhänger damit, dass man mit diesem Alltagsproblem ein Schauspiel bereitet – das die Anhänger nun in Gewissenskonflikte hineinzieht. Wer hat das eingefedelt? Natürlichdie Kontent-Mafia…

    Wahrheit durch die Hintertür. Bessere Strategie gibt es nicht ….kompromittierung in den eigenen Reihen. Dumm gelaufen für die Piraten.

  6. #6 threepoints...
    18. September 2012

    Der zitierte Kommentar hat gewisserweise recht. Aber das funktioniert nur solange der legale Content im Hype ist und der illegale Content ein “Geheimtip”.
    Ist die Masche aber Alltag, wird es natürlich zuviel für den Markt.
    Ich hatte damals eine Situation beobachtet, inder ein Rechteinhaber gegen illegales Merchandsing vorging. Wobei mir das öffentliche Vorgehen mehr wie eine Werbekampange aussah, als eine ernsthafte Strafverfolgung von Rechtemissbrauch. Eben “öffentlichkeitswirksam” .

    (Das war damals Bushido … der gegen illegal hergestellte und verkaufte T-shirts mobilmachte)

  7. #7 rolak
    18. September 2012

    Wie hinter dem tumblr-link zu erkennen, ist der Startschuß zur großen Hase-und-Igel-Jagd schon fast verhallt. Anfangs noch wie beim Maulwurfvertreiben (einen Hügel geplättet, iwo anders wächst ein neuer), inzwischen wie beim literarischen Vorbild.

    Sauber eingescannt, OCR, ein bis zwei Drittel MiB je nach Format, viele Quellen sind via spreading über x Hoster gestreut. Es scheint weiterhin ein Löschkommando hinterherzuhecheln, aber selbst schwach exponentielles Wachstum ist halt so eine Sache. Irgendwann sind derart viele Kopien gestreut, daß jederzeit auf Anfrage irgendeine wieder eingestellt werden kann – und wird.. Hätte ihr und dem Verlag eigentlich vorher klar sein müssen…

  8. #8 Jürgen Schönstein
    19. September 2012

    @Stefan W.
    Die Relevanz des Kommentars ergibt sich daraus, dass ich nach der Sinnhaltigkeit all dieser so und ähnlich formulierten Pro-Gratismitnutzung-Argumente in den von mir verlinkten Kommentarsträngen verwiesen habe. Warum muss ich mir von Piraten-Anhängern vorhalten lassen, ich hätte nichts kapiert, wenn es doch prominenten PiratInnen offenbar genau darum geht, ihre Verwertungspfründe zu sichern? Und nein, das Argument, dass Frau Schramm dann halt keine echte Piratin sei, ist nur eine Variante von “kein wahrer Schotte”, also bitte bring’ es bitte gar nicht erst …

  9. #9 dg
    19. September 2012

    “Aus einem Kommentar von Frau Schramm? Nein? Was tut er dann zur Sache?”
    Naja, von Schramm soll ja zumindest der Ausspruch kommen, dass sie geistiges Eigentum zum Kotzen (oder so ähnlich) findet, also scheint das schon in etwa ihre Meinung zu sein.

    Mir ist die Sache trotzdem irgendwie ein bisschen zu gehypted gerade, was auch daran liegen kann, dass Julia Schramm schon mindestens 2 andere 180°Drehungen (um unterschiedliche Achsen) hingelegt hat. [was explizit kein ‘kein wahrer Pirat’ sein soll, denn immerhin haben genug ‘wahre Piraten’ diesen Piraten unbestimmten Wahrheitsgehalt in ein Vorstandamt gewählt, auch nach diesen Drehungen.]

    Letztlich hast du da das Angebot für das Buch, nimmst den “Pakt mit dem Teufel” (vom Piraten-Urheberrechts-Standpunkt) in Kauf. Sicher sollte dir dabei klar sein, dass dann solche Raubkopierfälle auftreten und was dann passiert. Ob es das nicht war oder ob das billigend in Kauf genomen wurde, keine Ahnung. Immerhin schien nur bei Dropbox angeklingelt worden zu sein und wurde nicht direkt die kostenpflichtige Abmahnung mit dem Anwalt verschickt. Ist ja auch schon mal ein Fortschritt.

    Unter dem Strich sicherlich keine allzu kluge Aktion von Schramm, aber in der stärksten Verhandlungsposition gegenüber dem Verlag ist man sicherlich nicht, wenn es um sein Verhalten geht.

  10. #10 noch'n Flo
    Schoggiland
    19. September 2012

    Tja, so wie wir die Piraten mittlerweile kennen, wird es sicherlich in Kürze heissen, Aussagen bzw. Verhalten einzelner Piraten gäben nicht die Meinung der Gesamtpartei wieder. Mit dieser aalglatten “Haltung” haben sie sich ja schon aus diversen kniffligen Situationen (Unterwanderung durch Tabaklobbyisten, durch Esos, durch Rechte usw.) herausgewunden. Und die Piraten-Anhänger werden diese Erklärung selbstverständlich wieder vorbehaltlos goutieren.

  11. #11 Georg Hoffmann
    19. September 2012

    Mit etwas Glueck ist es eh in Kuerze mit den Piraten vorbei und vergessen. Es sei denn die Idee zur Partei wird gestohlen und von einer anderen Partie kopiert.

  12. #12 dg
    19. September 2012

    Kommentar von ihr auf Sueddeutsche: https://www.sueddeutsche.de/digital/promi-piratin-schramm-und-das-urheberrecht-jetzt-krakeelt-wieder-der-mob-1.1470935

    Zumindest das mit dem “geistigen Eigentum” und dem “Kotzen” schein ich wohl aus dem Zusammenhang gerissen gespeichert zu haben.
    Wie auch immer…

  13. #13 Spoing
    19. September 2012

    Da sich hier ja auch recht viele Piraten rum tummeln wir mir da ja bestimmt einer was genaueres sagen können.
    Wie sieht das eigentlich aus, ich dachte die Piraten wären für absolute Einkommenstranzparenz bei Politikern. Ich bin sogar davon ausgegangen, dass jegliche Politiker aus der Piraten-Führungsriege alles offen legen müssen. Warum lese ich dann immer nur “soll” und “angeblich” 100.000€ bekommen haben?
    Wurde das mit den offenlegen aller Einkommen (intern) nur noch nicht umgesetzt oder ist das ganz vom Tisch

  14. #14 Sim
    19. September 2012

    Ein Chinese ist kein Schotte und a fortiori auch kein wahrer Schotte.

    Wer das eine sagt und das andere tut, ist ein Heuchler.

    Und wer vom Verhalten Einzelner, auf das Verhalten einer Gruppe schließt. Der ist ein Induktionist.

    Und induktive Schlüße, sind, problematisch.

    Das Problem der Etikettierung: Sagt Person A, sie sei ein X und Person B sagt sie sein ein X, so erhält man im allgemeinen , zwei verschiedene Defintionen von X.

    Schließen sich, Personen A1, A2,A3,…,An zusammen und gründen die X-Partei. So hat man, im allgemeinen, n verschiedene Definitionen von X. Zwei diese Defnitionen können sich erwartungsgemäß überlappen. Wie stark sie das jeweils tun, hängt von der Wahl der Personen ab, deren Definition man benutzt.

    Ich denke, die obigen Aussagen sind wahr nach der üblichen Definition von Wahrheit. Sie könnten allerdings auch falsch sein. Ich hoffe sie sind es nicht. Denn das würde ein schlechtes Licht auf mich werfen.

  15. #15 dg
    19. September 2012

    <-Kein Pirat
    Soweit ich weiß, geht's da ja erstmal um gewählte Volksvertreter. Also wer in den Bundestag/Landtag will, muss Einkünfte offenlegen. So eine Forderung hab ich auf der schnelle zumindest im Berliner Wahlprogramm gefunden; soweit ich weiß, hat die Fraktion vor einiger Zeit beschlossen, das ihre Mitglieder das auch vorleben. In wie weit das umgesetzt ist, hab ich nicht nachgeprüft, bei Christoper Lauer auf der Webseite stehen sie zumindest.

    Eine Forderung, dass Vorstände jeder Partei (die in einem Parlament sitzt) (auch wenn diese Vorstände kein vom Volk gewähltes Amt haben) gibt es wahrscheinlich nicht, wäre zumindest mir schwer vermittelbar, warum man zB dem SSW vorschreiben können soll, was er mit seinen Vorständen macht.
    Trotzdem wäre das aus meiner Sicht für die Piraten schon ein Punkt, an dem man Transparenz vorleben könnte/sollte.

    Auf der anderen Seite könnte es natürlich auch bei dem Buchvertrag einen Bestandteil geben, der über das Honorar zur Verschwiegenheit verpflichtet. Das spielt ja alles soweit ich weiß vor der Wahl in den Vorstand. Und war zu dem Zeitpunkt der Wahl ja auch bekannt.

    Letztlich wäre der Konflikt also: "Will man Leuten, die aus welchen Gründen auch immer ihre Einkünfte für ihren Lebensunterhalt nicht veröffentlichen können, faktisch verbieten, für ein (ehrenamtliches) Parteiamt zu kandidieren?"
    Abgeordnete kriegen Diäten, sind also auf solche Arbeit nicht angewiesen. Vorstände (zumindest der Piratenpartei) kriegen nichts.

  16. #16 noch'n Flo
    Schoggiland
    19. September 2012

    Interessant sind die Rezensionen bei Amazon: von 35 Rezensenten haben 27 nur 1 Stern vergeben. Aber es gibt auch 4 Rezensionen mit 5 Sternen – von denen 3 gleich am Erscheinungstag gepostet wurden. Honi soît qui mal y pense.

  17. #17 dg
    19. September 2012

    klarer Fall von Rezensionsmafia

  18. #18 dg
    19. September 2012

    Edit: Im Ernst, bei so Shitstorm Sachen brauch man auf die Amazon-Sterne nicht viel zu geben:
    B. Wulffs Buch Sterne (5-4-3-2-1): 123-18-23-25-796

    Von denen bei 1 und 5 hat wahrscheinlich kaum wer das Buch gekauft/runtergeladen, geschweige denn gelesen…

  19. #19 Jürgen Schönstein
    19. September 2012

    @dg
    Schon interessant, was da in der Süddeutschen an Aussagen von Julia Schramm zu lesen ist. Wer sich an ihrem und ihres Verlages Verhalten reibt, sei ein “krakeelender Mob”, und das alles eh’ nur eine Provokation (ich bin mir sogar sicher, dass die Dropbox-Aktion provozierend gemeint war – aber warum darf sie das nicht sein?) Und so lange man keine gebührenprflichtige Abmahnung verschicke, sei das alles schon in Ordnung. Ist es also das, worum es geht? Eine Reform der Abmahnpraxis? Hey, da sind wir – mit Ausnahme einiger Anwälte – sowieso längst dafür. Aber warum sagt man das nicht, sondern zettelt eine Diskussion um “Urheberrechte” an (bei denen es, wie ich schon mehrfach betont habe, ja eigentlich um Verwertungsrechte geht, und die sind noch mal was ganz anderes), und kanzelt all jene, die sich um ihre Einkünfte aus bestehenden Verwertungsrechten Gedanken machen, als hinter dem Mond lebende Gierhälse ab, die sich auf Kosten der Netzgemeinde ein Auskommen sichern wollen? Doppelmoral bleibt Doppelmoral, egal, wer sie praktiziert. Und ich bin schon überrascht, dass all die Stimmen, die sich einst wortgewaltig geäußert haben, wie sehr sich alles ändern müsse und wie wenig ich – nur mal als konkretes Beispiel – die Netzwelt kapiert hätte, nun so beredt schweigen. Falls Ihr ein Forum sucht, Euch zu äußern – hier in diesem Blog wäre eins.

  20. #20 Jürgen Schönstein
    19. September 2012

    @sim
    Das war mir nun doch zu kryptisch. Eine Partei ist mehr als nur der zufällige Zusammenschluss von Personen. Natürlich gibt es bei einer Vielzahl (?) von Parteimitgliedern auch eine Vielzahl von verschiedenen Positionen. Eine Anti-Steuer-Partei kann zu ihrem Sinn Kernthema Gleichgesinnte anziehen, die aber bei anderen Themen (Umweltschutz, Urheberrecht, Abtreibung etc.) ganz diverse Positionen einnehmen. Aber zumindest in der Kernfrage müssen sie sich schon einig sein: Eine Anti-Steuer-Partei wird keinem eine politische Heimat bieten (wollen), der für massive Steuererhöhungen ist. Und eine Partei, die sich die Bekämpfung der Urheberrechts-Monopolisierung (und der Nutzungsbeschränkungen generell) auf die Fahnen geschrieben hat, sollte ihren Mitgliedern – und vor allem ihren Vorstandsmitgliedern – kommunzieren, wofür sie eintreten will. Alles andere ist Etikettenschwindel.

  21. #21 Thomas
    19. September 2012

    Aus Zeitgründen will ich nur mal anmerken, dass dieser Kommentar aus einem meiner Kommentare ist und ich, sobald ich Zeit habe, auch hier antworten will.

    Nur soviel: Die Formulierung dieses Beitrags suggeriert etwas, was ich nicht geschrieben habe.
    “Warum muss ich mir, wenn ich eine vergleichbare Position vertrete, vorwerfen lassen, dass ich einfach nix gerafft habe? Ich zitiere mal aus einem Kommentar:…”
    Ich weiß nicht mehr genau was ich alles geschrieben habe, aber zumindest in dem zitierten Kommentar habe ich niemandem etwas vorgeworfen.

  22. #22 illuminati
    Kaperfahrt
    19. September 2012

    Piraten kapern und entern ohne zu fragen, warum beschwert sich also Julia Schramm? War ihr das nicht klar?
    Nomen est Omen!

  23. #23 Jürgen Schönstein
    19. September 2012

    @Thomas
    Das “vorwerfen” bezog sich auf den Tenor der Kommentare insgesamt. Aber können wir uns darauf verständigen, dass mich Dein Kommentar “belehren” sollte? (Ich werd’s dementsprechend in meinem Originaltext mit entsprechender Kenntlichmachung ändern).

  24. #24 peer
    19. September 2012

    Ich glaube ja, das ist virales Marketing, weiter nix – den Verkaufszahlen des Buches wirds nicht geschadet haben 😉

  25. #25 Nils Richard
    19. September 2012

    Ganz hilfreich um die Vorgänge etwas besser einordnen zu können, ist der Beitrag von Don Alphonso im FAZ-Blog. Welches Interesse der Bertelsmann-Konzern und Springer haben, die Piratenpartei vorzuführen, dürfte offensichtlich sein. Dafür braucht es natürlich auch Menschen, die sich vorführen lassen, aber Frau Schramms Verhalten als Beleg für die Heuchelei einer gesamten Partei zu nehmen, ist doch etwas billig. Mit sechsstelligen Summen kann man sich die Loyalität der meisten Menschen kaufen und bevor man in einen hämischen Jubel verfällt, sollte man vielleicht nochmal überlegen, wer davon profitiert.
    https://faz-community.faz.net/blogs/deus/archive/2012/09/19/julia-schramm-ein-buchdebakel-als-sieg-fuer-bertelsmann.aspx

  26. #26 Stefan W.
    19. September 2012

    Kein echter Strohmann:

    Und nein, das Argument, dass Frau Schramm dann halt keine echte Piratin sei, ist nur eine Variante von “kein wahrer Schotte”, also bitte bring’ es bitte gar nicht erst …

    … denn ich war gar nicht darauf aus. Im Gegenteil.

    Da heutige Urheberrecht ist soundso, und die Piraten sind dagegen, haben aber ihre Vorstellungen noch nicht umsetzen können. Solange müssen sie sich wie die anderen an das alte halten, nicht wahr?

    Kleinbürgerlicher Anarchismus ist es, die Gesetze nicht zu beachten und “laß Dich nicht erwischen” zu proklamieren, statt sich politische für eine Reform stark zu machen, wie es die Piraten mühsam tun. Um dann, wenn man erwischt wird nicht mehr den Mann zu geben, sondern das arme, erwischte Würstchen, welches nun von bösen Anwälten usw.

    Aber der deutsche Romantiker will keinen Staat, sondern ein Recht das natürlich auf den Bäumen wächst, das man sich pflückt wenn einem danach ist, und auf jeden Fall hält man die Anwälte, die Justiz und die Polizei draußen aus seinen Konflikten, und regelt alles selbst – wie die Mafia!

    Haha.

    Nein. Der zivilisierte Mensch hält sich an die Regeln die gelten, und ändert die Regeln, wenn sie schlecht sind, verstößt aber nicht selbstherrlich dagegen. Diese Tugend nennt sich Disziplin.

    Es gibt diese falsch verstandene Idee, dass man nicht Wasser predigen soll während man selbst Wein trinkt. Wird auch gerne gebracht, wenn jmd. mit dem Flugzeug zu einem Umweltgipfel anreist. Als ob das Urheberrecht dadurch geändert werden könnte, dass sich 2-3 prominente Piraten als leuchtendes Vorbild zur Verfügung stellen, und zusehen, wie sich andere schadlos halten, die den in der Debatte thematisierten Nutzen durchaus verstanden haben, aber die Abkürzung wollen, nur einen moralischen Vorwand für sich selbst suchen, und keine politisch verhandelte Lösung.

  27. #27 Jürgen Schönstein
    19. September 2012

    @Stefan W.
    Nein, so haut das nicht hin. Von wegen “Regelverstoß” und so: Es geht hier nicht um gesetzliche Vorschriften, die man selbst als politischer Gegner derselben beachten muss, so lange sie noch gelten (Beispiel: Selbst ein erklärter politischer Gegner der Einkommenssteuer muss dieselbe entrichten). Ein Buch muss man nicht an einen Verlag verkaufen – schon gar nicht, wenn man politisch und auch ansonsten die Position vertritt, dass solche Inhalte a) am besten elektronisch = für möglichst viele erreichbar und b) ohne eine Paywall publizieren sollte. Weil es ja Zeit für “andere Geschäftsmodelle” ist, und die Sklaverei für die Content-Industrie ein Ende haben muss. Nichts, niemand, kein Gesetz und keine moralische Hürde hätten Julia Schramm daran gehindert, ihr Buch ohne Kopierschutz ins Internet zu stellen. (Interessant ist Deine Formulierung vom “schadlos halten” – soll das heißen, dass urheberrechtlich ungeschützes Publizieren doch jemandem schadet? Das klang bisher immer ganz anders.) Nochmal:

    Julia Schramm hat ein Buch geschrieben und dafür einen Verlag gefunden, der ihr eine saftige Vorschuss-Zahlung gegeben hat. Bravo, ganz unironisch: bravo! Damit hat sie bewiesen, dass schriftstellerische Arbeit (zu der, im weitesten Sinn, auch die journalistische Tätigkeit gehört) einen Wert hat. Deshalb nochmal: Bravo! Und ihr Verlag schützt sowohl ihre, als auch seine, als auch der diversen Buchkäufer Interessen dadurch, dass er sicherstellt, dass keine “Raubkopien” auf den Markt kommen. Ja, auch die Buchkäufer werden dadurch in gewisser Weise geschützt – sie müssen sich nämlich nicht wie Volltrottel vorkommen, nur weil sie dafür zahlen, während andere sich gratis bedienen. Der Haken ist nur, dass genau dieses Verhalten eines ist, was den Gegnern dieser Urheberrechtsreform angekreidet wird.

    @Nils Richard
    Wie sonst lässt sich das Verhalten einer Partei beschreiben, wenn nicht durch das Verhalten ihrer Mitglieder?

  28. #28 Marcus Anhäuser
    20. September 2012

    Jürgen, lies bitte mal Stefan Niggemeiers Beitrag zum Thema:
    https://www.stefan-niggemeier.de/blog/ekelhaft/

    Da wird eine Menge falsch zitiert …

  29. #29 Eisentor
    20. September 2012

    Kurz zum Thema “keine gebührenpflichtige Abmahnung”. Das ist keine Besonderheit sondern bei Hostern wie Drop Box die ja in Amerika sitzen Standard. Eine Take Down Notice ist nicht Kostenpflichtig.
    Also normales Vorgehen und keine besonders nette Geste der Piratin.

  30. #30 Christian Reinboth
    20. September 2012

    Dass der Verlag Raubkopien im Internet abmahnt, finde ich wenig verwerflich. Kurios ist natürlich, dass ausgerechnet ein Vorstandsmitglied der Piraten ein so antiquiertes Geschäftsmodell für die Veröffentlichung eines Buches wählt. Wo doch die spannenden, neuen Geschäftsmodelle alle schon exisitieren und nur darauf warten genutzt zu werden, so etwa das kostenlose Bereitstellen von eBooks mit PayPal- oder Flattr-Spendenlink. Zwar dürfte es höchst unwahrscheinlich sein, dass man auf diesem Wege zu 100.000 Euro kommt – da aber von anderen Autoren und Künstlern ständig verlangt wird, solche neuen Pfade zu beschreiten, sollte man schon selbst mit gutem Beispiel vorangehen. Alles andere ist Doppelmoral – wobei ich als 25jähriger zu 100.000 Euro sicher auch nicht nein gesagt hätte…

  31. #31 dg
    20. September 2012

    Nochmal ein paar Gedanken:
    1. “keine gebührenpflichtige Abmahnung”. Dropbox ist zwar ein amerikanisches Unternehme, aber wenn da aus Deutschland heraus deutsche Bücher verbreitet werden, da ist doch sicherlich auch irgendwie deutsches Recht zuständig, oder zumindest hamburger? Ich bin ja jetzt kein Anwalt, aber es käme mir doch höchst merkwürdig vor, wenn ich jetzt dadurch, dass ich mich vor der ganzen Abmahngeschichte in Sicherheit bringe, in dem ich einfach Zeug auf Dropbox verteile…

    2. Urheberrecht/Piraten. Ich hab keine Ahnung, was hier genau wie schon vor einiger Zeit urheberrechtstechnisch diskutiert und behauptet wurde, ich will mich von solchen Debatten eigentlich fern halten, die führen meistens zu nichts.
    Aber wenn zB eine Diskussion so läuft, dass man eine Freigabe von Filesharing fordert, weil sich das nur durch eine komplettüberwachung des Netzes verhindern ließe (Piratenstandpunkt), dagegen dann argumentiert wird, dass dann Küstler kein Geld mehr verdienen können (Gegenargument), und dann erwidert wird, schaut mal hier hier und hier, da entwickeln sich doch auch Modelle, wie das auch mit freigegebenen Filesharing läuft und vielleicht sollte man nicht nur immer in den alten Strukturen denken, dann ist das doch keineswegs eine Forderung, dass jetzt sofort alle Künstler aufbrechen und nur noch genau das machen. Sondern dass man diese Modelle auch mal in die Diskussion mit einbindet, und überprüft, wie man die gesellschaftlich unterstützen kann. Solange die Modelle keine Sau kennt kann ich da auch nichts darüber finanzieren.
    Und wenn jemand unter anderem fordert (soweit ich weiß), dass als Gegenzug zur Freigabe des Filesharings Urheberrechtsabgaben auf zB Internetzugänge erhoben wird, die dann an die Künstler ausgeschüttet wird (ob/wir das funktioniert ist ein anderes Blatt) dann kann man diesem Jemand schlecht vorwerfen, dass er Filesharing in seinen Möglichkeiten verhindert, solange es diese Abgaben nicht gibt.

    Natürlich wäre es schön, wenn das von Piratenseite auch mal ein Künstler durchzieht mit den alternativen Modellen. Auf der anderen Seite kannst du mit einem Kunstwerk aber auch quasi nach Definition nicht im Mainstream ankommen, wenn du auf alternative Vertriebsstrukturen setzt. Womit man dann ein Beispiel hätte, wo es geht, aber das ist dann ja wieder “nur Nische”.

    Und die Sache ist hier ja auch noch mal ganz anders gewesen. Da hat nicht wer beschlossen, ein Buch zu schreiben, und dann sich überlegt, wie er es vermarktet, sondern da ist ein Verlag auf jemanden zugekommen, und hat das Buch “bestellt”. Wäre es nicht über einen Verlag erschienen, wär’s gar nicht erschienen, aber nicht, weil das nicht möglich ist, sondern, weil es den Anlass, das Buch zu schreiben gar nicht erst gegeben hätte.

  32. #32 silentjay
    20. September 2012

    Was Marcus Anhäuser sagt.

    Ansonsten: Das sie das Buch schreibt war schon klar, bevor sie Beisitzerin im Vorstand wurde (Zitat von ihr damals: ” Ich schreib ein Buch, hab Kohle dafür bekommen und hab deshalb Zeit und Geld den Job zu machen”)

    Ihre Position zum UrHG und dem Begriff “geistiges Eigentum” hat sie u.a. bei WMR kund getan.
    https://wir.muessenreden.de/2012/04/11/wmr39-datenausflusse-der-urheber/ (nein, mspro ist immernoch kein Pirat)

    Weiterhin gab es bereits etliche Runde Tische um die Positionen abzuklopfen. https://www.piratenpartei.de/aktionen/urheberrechtsdialog/

    Zuletzt gab es noch einen detailierten Diskussionsbeitrag über bereits jetzt mögliche Änderungen um das UrHG moderner zu gestalten. https://www.piratenfraktion-berlin.de/2012/09/04/pm-piratenfraktion-berlin-entwurf-urheberrechtsreform-christopher-lauer/

    Ansonsten ist es immer das gleiche Spiel… verweigert man sich nicht komplett dem System, ist man angepasster Heuchler..Verweigert man sich dem etablierten System, ist man realitätsferner Träumer.

    whatever.
    Wenn man eines aus der Shitstormeria mitgenommen hat, dann ein empfindliches Radar, wo es überhaupt Sinn macht über Vorwürfe zu “diskutieren”.

  33. #33 dg
    20. September 2012

    Kommentar aus dem Urheberrechtsflügel der Partei:

    https://andipopp.wordpress.com/2012/09/19/von-buchern-und-bundesvorstanden/

    Trifft’s glaub ich ganz gut.

  34. #34 Jürgen Schönstein
    20. September 2012

    Ich muss noch einmal etwas klarstellen: Das Verhalten von Julia Schramm an sich ist nicht mein Thema – ich hatte gehofft, dies klar ausgedrückt zu haben. Was sie zu sagen hat(te) oder denkt, ist auch nicht mein Thema. Das “WTF” bezog sich auf die Positionen, die in den oben verlinkten Diskussionen (ScienceBlogs und SciLogs) vertreten wurden, auf die zum Teil sehr persönlich formulierten Angriffe. Diskussionen, die sich vor dem Hintergrund des Falls “Klick mich” und den entsprechenden Reaktionen der Piratenpartei wie ein absurdes Theaterstück lesen…

  35. #35 Thomas
    20. September 2012

    Ich habe leider immer noch nicht sehr viel Zeit, aber will dennoch versuchen zu antworten.

    “Und wie vereinbart sich das mit der Angelegenheit ‘Klick mich’?”
    Nun… zunächst einmal bin ich kein Mitglied der Piratenpartei (oder irgendeiner anderen Partei) und auch nicht weiter interessiert an der Frau Schramm und ihrem Buch. Daher kann ich eine Meinung haben die unabhängig von der der Piraten (und ihr) ist. Mein Handeln ist daher auch nur meinen eigenen Werten verpflichtet. Ich wäre aber tatsächlich auch in einer Zwickmühle, die sich aber leicht wegdiskutieren lässt: Ich argumentiere ja nicht, dass alles frei verfügbar sein soll, einfach weil es frei verfügbar sein soll. Sondern ich argumentiere so, weil damit eine größere Verbreitung realisiert wird. Und wenn ich nun noch mehr Leser erreichen kann durch Buchverkäufe, dann muss ich nicht lange überlegen, auch wenn mein Verlag mich (und die Leser) zwingt mein Werk nicht frei zu kopieren. Da es aber meine tiefste Überzeugung ist, dass ich keinerlei Schäden durch Raubmordkopien davontrage (im Gegenteil), würde ich zunächst alles versuchen eine cc-Lizenz zu erwirken, weitere Verlage sondieren, ein Kopierrecht für meine eigene Website zu behalten (ergo einen alternativen kostenlosen Zugang bereitstellen) und wenn alles nichts hilft, wäre ich zumindest der letzte, der irgendwelche dahergelaufenen Abmahn-Anwälte losschickt.

    MfG
    Thomas

  36. #36 Nils Richard
    20. September 2012

    @Jürgen Schönstein
    “Wie sonst lässt sich das Verhalten einer Partei beschreiben, wenn nicht durch das Verhalten ihrer Mitglieder?”

    Sie bist tatsächlich der Meinung das Verhalten eines Einzelnen ist exemplarisch für die Haltung von Zehntausenden? Also z.B. Sarrazin exemplarisch für die SPD?
    Abgesehen davon: können Sie sich wenigstens vorstellen, dass einer der weltgrößten Medienkonzerne ein Interesse daran haben könnte, genau diese Art von parteirufschädigender Publicity zu provozieren, grade gegenüber einer Partei deren erklärtes Ziel es ist, das einträgliche Geschäft dieses Konzerns grundlegend zu reformieren?

  37. #37 Jürgen Schönstein
    21. September 2012

    @Nils Richard
    Wenn es sich bei den “Einzelnen” um gewählte Repräsentanten der Partei handelt, und beim Verhalten um etwas, das zwar gegen die Kernsätze der Partei verstößt aber dennoch von der Parteiführung gebilligt wird (hier beispielsweise eine E-Mail des Parteivorsitzenden Bernd Schlömer), dann sehe ich erst mal keinen Grund, dies nicht als Parteiverhalten anzusehen. Die Mitglieder haben sich diesen Vorstand gegeben, damit er für sie spricht. Und was die Verschwörungstheorie angeht – den Gedanken greif’ ich gerne mal auf. Aber mehr als eine Verschwörungstheorie ist es halt nicht, und krankt, wie alle diese VT, an der Plausibilität.Nur schon mal ein erster Gedanke: den 100.000-Euro-Buchvertrag erhielt Frau Schramm, bevor sie in den Piratenvorstand gewählt wurde. Aber diese Führungsrolle wäre essentiell, damit der VT-Plan überhaupt eine Chance hat …

  38. #38 threepoints...
    23. September 2012

    Naja, “geistiges Eigenstum” ist ja gerade das Thema der Piraten. Nicht die Zusammenfassung und Vermarktung etwa in Büchern – offenbar.
    Das es geistiges Eigentum geben soll, kann einem schon mal bedrohlichvorkommen. Darf man dass denn selbst nicht mehr denken, weil es Eigentum eines anderen sei? Ausgehend von solcher Problematik (was zwar sonderbar klingt – aber subjektiv relevant sei) widerstrebt das Anerkennen von geistigen Eigentums.
    Solcherart “Inhalteeigentum” scheint auch mit der Promotion zusammenzuhängen. Promovieren kan man nur mit Inhalten, die ohne Vorbild seien. Da geht einem irgendwann auch mal der Stoff aus – muß man dabei denken. D.h., … wer zuspät kommt, ist angeschmiert.

  39. #39 Thilo
    24. September 2012

    “den 100.000-Euro-Buchvertrag erhielt Frau Schramm, bevor sie in den Piratenvorstand gewählt wurde. Aber diese Führungsrolle wäre essentiell, damit der VT-Plan überhaupt eine Chance hat ” Den Buchvertrag erhielt sie zu einem Zeitpunkt, wo sie überall als künftige Parteivorsitzende gehandelt wurde. Sie hat ja dann auch tatsächlich kandidiert, die Wahl aber verloren.

  40. #40 Stefan W.
    29. September 2012

    Wenn es sich bei den “Einzelnen” um gewählte Repräsentanten der Partei handelt, und beim Verhalten um etwas, das zwar gegen die Kernsätze der Partei verstößt aber dennoch von der Parteiführung gebilligt wird

    Also wenn ich einen Posten in einer Partei habe, dann muss ich mein privates Verhalten von der Parteiführung billigen lassen? Ich gebe damit meine bürgerlichen Rechte auf?

    Das ist genau die spießige Vorstellung von Politik und persönlichem Verhalten die ich kritisiere.

    Eine Partei ist dazu da das Verwertungsrecht für Millionen zu reformieren – weder muss das für jeden einzelnen Fall passen, noch ist es sinnvoll von den Mitgliedern zu erwarten, dass diese bevor sie ihre Ziele durchgesetzt haben sich verhalten, als seien die anvisierten Gesetze bereits in Kraft.

    Wer sich für Tempo 30 Zonen in seinem Wohnumfeld einsetzt, und trotz 50 km/h Beschränkung mit 30 trödelt hält den Verkehr auf und macht das Gegenteil von Politik: er privatisiert das Problem.

  41. #41 Jürgen Schönstein
    2. Oktober 2012

    @Stefan W.
    Spießig ist, anderen Dinge zu predigen, an die man sich selbst nicht halten will. Das mal vorausgeschickt. Es geht hier nicht darum, dass bisherige Gesetze die Urheber daran hindern, ihre Werke fei zugänglich zu machen. Es sind die Piraten, die fordern, dass diese bisher freiwilligen gebotenen Möglichkeiten zum Standard werden. Je häufiger ich diese Heuchelei – “wir armen Piratenpromis können ja gar nicht anders, weil uns ja bisher niemand zwingt, uns an unsere eigenen Prinzpien zu halten” – serviert bekomme, desto mehr möchte ich kotzen. Und lass besser die “bürgerlichen Rechte” und den ganzen salbadernden – und, jawohl: saumäig spießigen – Quatsch einfach mal stecken und lies lieber, was die Partei dazu zu sagen hat. Die heißt dieses Verhalten ausdrücklich gut, nimmt es also als Parteilinie an. Wer auf der Autobahn für Tempo 130 ist, aber als 200-Stundenkilometer-Raser in der Tempo-130-Zone erwischt wird, macht seine Position auch unglaubwürdig. Und wenn die Tempo-130-Partei dem Raser dann auch noch den Rücken stärkt (“Er hat ja damit demonstriert, wie notwendig solch ein Tempolimit ist”), dann fliegt ihre eigene Glaubwürdikeit gleich mit aus der Kurve. Wie? Was sagst Du? Ach so, na klar: Was die Parteiführung via Parteierklärung abgibt, ist natürlich auch völlig unrepräsentativ für die Partei. Klar doch, und ich geh’ jetzt einen Pudding an die Wand nageln, das ist sinnvoller, als diese Diskussion weiter zu führen.

    P.S. Ich vermute mal, Deine Fahrprüfung ist auch schon länger her, falls Du sie je gemacht hast. Sonst hättest Du Dich vielleicht mit dem Paragraphen 1 der Straßenverkehrsordnung vertraut gemacht und dann auch kapiert, warum Dein Tempo-30-Beispiel lächerlich ist.