Das mit den Weihnachtsbäumen ist ja so eine Sache – eine biblisch-religiöse Bedeutung ist ihnen eigentlich nicht nachzuweisen. Aber “Jahresendbaum” klingt auch nicht gerade toll, und schließlich gehören sie zur Jahreszeit wie Lebkuchen und Nussplätzchen. Der Orgiami-Club am MIT (den ich hier schon mal erwähnt hatte) hat sich dieses Jahr einen Weihnachtsbaum (das Bäumchen ist ca. 1,20 Meter hoch) nebst Schmuck zusammengefaltet:
Aber lohnt sich die Mühe denn noch, wo doch schon morgen die Welt untergehen* soll? Nun, angeblich soll Martin Luther gesagt haben: “Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen”. Von meinem Vater hingegen hatte ich den Spruch anders gelernt: “Wenn ich wüsste, dass ich morgen sterbe, würde ich heute noch der (hier die Partei einsetzen, die man am wenigsten leiden kann) beitreten.” Auf die Nachfrage, ob er damit sagen wolle, dass er sich angesichts des Todes doch noch zum Besseren bekehren wolle, kam seine Pointe: “Nein, aber mir ist lieber, wenn einer von denen stirbt.” Nun, mein Vater ist gestorben, ohne den Spruch in die Tat umzusetzen – aber dass man dem Ende mit (gerne auch tiefschwarzem) Humor entgegensehen kann, ist mir im Gedächtnis geblieben, und es hat mich seither doch immer wieder aufgeheitert.
*Natürlich geht die Welt nicht unter. Weiß eigentlich jeder, und wer’s noch nicht weiß, findet bei Florian Freistetter reichlich Aufklärungsmaterial. Der einzige Kalender, der bald wirklich endet, ist der Adventskalender.
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