In den USA, jedenfalls: Die landesweite Durchschnittstemperatur (die hier, leider, immer noch in Fahrenheit, also nicht-metrisch erfasst wird) lag, laut Angaben des amtlichen National Climatic Data Center, im Jahr 2012 bei 55,3 Grad und damit um 3,2 Grad (das entspricht 1,78 Celsiusgraden) über dem langjährigen Mittel. Und diese Durchschnittstemperatur übertrifft das bisherige Rekordjahr 1998 um ein volles Grad Fahrenheit – und nicht, wie eigentlich normal bei solchen Jahrsrekorden, um Bruchteile eines Grades. 34.008 lokale Hitzerekorde wurden im vergangenen Jahr von den Messstationen im Land gemeldet, neben 6.664 Kälterekorden. Bis zu den 70-er Jahren hielten sich dese Hitze- und Kälterekorde übrigens etwa die Waage, was bei der statistischen Variabilität solcher Messdaten ja durchaus zu erwarten wäre. Aber seit etwa vier Jahrzehnten überwiegen die Hitzerekorde – ein Indiz dafür, dass der Trend zur Erwärmung ein langfristiger ist.

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Kommentare (12)

  1. #1 rolak
    9. Januar 2013

    /Fahrenheit/ Ist das einzig richtige Problem, das ich noch mit USA-Produktionen habe: Temperaturangaben in ‘degree’. Irgendwann fällt dann der Groschen 😉 Bei Entfernungen ist ja die Einheit immer dabei, und Meile mit grob 1 2/3 km bzw yard (-10% ist m) läßt sich ja noch lässig umrechnen, aber °F? Bäh…

    brach alle Hitzerekorde

    Wie im Mittel nicht anders zu erwarten.

  2. #2 Spoing
    9. Januar 2013

    Ist die Abneigung der Amis gegenüber dem Metrischen System eigentlich wirklich so hoch, wie man es von den Simpsons und anderen Serien her meinen könnte? Oder handelt es sich da eher um eine Gewohnheitssache wie hier zu lande etwa das Festhalten an PS?

  3. #3 markus
    9. Januar 2013

  4. #4 Statistiker
    10. Januar 2013

    Fahrenheit soll nicht metrisch sein? Dann könnte ein US-Amerikaner auch sagen, Celsius ist nicht metrisch.

    Es gilt doch simpel 1 Grad Celsius = 1,8 Grad Fahrenheit bei der Basis 0 Grad Celsius = 32 Grad Fahrenheit.

    Die Réaumur-Skala ist ja etwas in Vergessenheit geraten…

    De facto ist jede dieser Temperaturskalen willkürlich, aber metrisch….

  5. #5 sternschubser
    universum
    10. Januar 2013

    Kältewelle in Europa fordert über 600 Tote https://www.wsws.org/de/articles/2012/feb2012/kalt-f14.shtml

  6. #6 Jürgen Schönstein
    10. Januar 2013

    @Statistiker
    Na gut, dann schreiben wir halt “auf dem Internationalen Einheitensystem beruhend”, statt “metrisch”. Dass das Meter eine der ursprüngliche Einheiten dieses Systems war, hat ihm den umgangssprachlichen Namen verliehen. Es sind übrigens primär die Amerikaner, die den Begriff “metrisch” zur Abgrenzung ihres englischen Messsystems verwenden (obwohl Fahrenheit ja eine deutsche Messeinheit ist, deren Nullpunkt von Daniel Fahrenheit auf die niedrigste im Winter 1708/09 in Danzig gemessene Temperatur festgelegt wurde – laut Wikipedia.

  7. #7 Jürgen Schönstein
    10. Januar 2013

    @sternschubser
    Äh, ja? Dass es auch Kälterekorde geben kann und dennoch die Durchschnittstemperatur steigt, ist ja oben schon erwähnt (34.008 Hitzerekorde gegen 6.664 Kälterekorde).

  8. #8 Statistiker
    10. Januar 2013

    @ Jürgen Schönstein

    Tja, am einfachsten und logischten wäre es, weltweit die Kelvin-Skala zu verwenden. Dann hätte man a) ein einheitliches System und b) das Anliegen von Fahrenheit, nämlich Minuswerte zu vermeiden gleich mit erledigt.

    PS: An der Nordseeküste Deutschlands sind die Pegel so eingestellt, dass sie bei minus 4 Metern genau NULL anzeigen. Eben auch und genau darum, um negative Werte zu vermeiden. Wenn das Land also 1,20 Meter unter NN liegt, zeigt der Pegel 2,80 Meter Höhe an….

    Tja, Fahrenheits Idee lebt weiter und ist so sinnlos nicht, macht das Rechnen leichter…. logisch wäre auch gewesen, sich z.B. am Gefrierpunkt von Alkohol zu orientieren (am besten Ethanol, dann kann man ein gefrorenes Thermometer zumindest noch lutschen….). Wie gesagt, alles willkürlich.

    Aber Kelvin wird sich nicht durchsetzen, sonst könnte Peter Klöppel nicht mehr sagen: “Gestern hatten wir 5 Grad, heute 10 Grad, also ist es heute doppelt so warm.” *graus* Dann würde er merken, welchen Schwachsinn er verzapft.

  9. #9 Basilius
    11. Januar 2013

    @Statistiker
    Also vielleicht gibt es hier auch nur einfach eine Verwechslung der Begrifflichkeiten?
    Jürgen Schönstein sprach oben von Fahrenheit als “nicht metrisch”, wie es in Amerika allgemein als Unterscheidung zum gefühlten Rest der Welt wohl gemacht wird. Spoing hat das genauer bezeichnet als “nicht metrisches System”. Ich möchte hier noch etwas genauer werden und sagen, daß beide wohl davon redeten, daß die Einheit “Grad Fahrenheit” nicht zu einem metrischen Einheitensystem gehört.
    Ganz im Gegensatz dazu gehört die Einheit Grad Kelvin sehr wohl zu einem metrischen Einheitensystem. Genauer: Kelvin gehört zum SI-System (und damit eigentlich auch das Grad Celsius, weil es letztlich dasselbe nur ohne den Offset ist).
    Was Sie hier mit der “metrischen Skala” gemeint haben könnten erschließt sich mir nicht so direkt. Meinten Sie so etwas:
    Wikipedia: metrische Skala ?
    Das hat doch mit dem Thema eher ganz am Rande zu tun, oder nicht?

    Ich muss gestehen, daß ich jetzt kein metrisches Einheitensystem kenne, in dem ernsthaft Fahrenheit benutzt wird. Ich kenne ebenso wie Jürgen Schönstein eben gerade die Bezeichnung “nicht metrisch” im Zusammenhang, wenn man sagen will, daß man Fahrenheit, Gallonen, Meilen, Zoll misst.
    Können Sie mir da helfen?

  10. #10 Anhaltiner
    12. Januar 2013

    @sternschubser so stark kann die globale Erwärmung gar nicht sein um Kältetote in einem Kontinentalklima auszuschließen. Selbst bei durchschnittlichen +20Grad gibt es in Russland genügend stellen um zu erfrieren. (-40° sind stellenweise keine Seltenheit)

  11. #11 Statistiker
    13. Januar 2013

    @ Basilius,

    Fahrenheit ist linear und erfüllt alle Anforderungen an ein metrisches Maß. Nur weil Fahrenheit nicht “Deutsch” ist, ist es deshalb nicht unmetrisch.

    Meilen sind metrisch, Seemeilen nicht, Sekunden und Minuten NICHT, mal drüber nachgedacht?

    Aber nein, wir sind besser, also dürfen wir ALLES andere verhöhnen ohne zu denken. Strengt ja an, das Denken, gelle?????

  12. #12 Basilius
    13. Januar 2013

    @Statistiker

    Fahrenheit ist linear und erfüllt alle Anforderungen an ein metrisches Maß.

    Ah, so?
    Und welche wären das?
    Hier in der Wikipedia ist bezeichnenderweise das Celsius gleich im Bildchen zu sehen.
    https://en.wikipedia.org/wiki/Metric_system
    Nur das dusselige Fahrenheit mag nirgends auftauchen. Also einfach so würde ich keinen Grund sehen, warum Fahrenheit zu einem metrischen Einheitensystem gehören soll (und um genau dieses ging es hier).

    Nur weil Fahrenheit nicht “Deutsch” ist, ist es deshalb nicht unmetrisch.

    Was soll das jetzt für ein Unsinn sein? Was hat das mit Deutsch zu tun? Aber okay, ich habe extra für Dich auf die englischsprachige Wikipedia verlinkt, die sieht das nämlich leider genau so. Was aber kein Wunder sein sollte, da das SI-System eben international gültig keit hat und keine deutsche Besonderheit ist.

    Aber nein, wir sind besser, also dürfen wir ALLES andere verhöhnen ohne zu denken. Strengt ja an, das Denken, gelle?????

    Ach so, es geht um das alte “ich kann weiter pinkeln, bin schöner und schlauer als Du” Spiel.
    Mir ging es eigentlich nur darum einen Irrtum aufzuklären, oder selber dazu zu lernen, falls Fahrenheit tatsächlich einem metrischen Einheitensystem…was aber nicht der Fall zu sein scheint. Es scheint hier vielmehr um persönliche Befindlichkeiten zu gehen.In dem Fall klinke ich mich gleich aus. Das Verhöhnen überlasse ich lieber Kommentatoren, welche solcherlei Kommentare verfassen:

    Aber Kelvin wird sich nicht durchsetzen, sonst könnte Peter Klöppel nicht mehr sagen: “Gestern hatten wir 5 Grad, heute 10 Grad, also ist es heute doppelt so warm.” *graus* Dann würde er merken, welchen Schwachsinn er verzapft.