Aber gibt es irgend eine Eigenschaft, außer der Hautfarbe selbst, die durch Hautfarbe erklärt werden kann? Die amerikanische Statistik täuscht dies beispielsweise nur vor, indem sie Personen in Rassen einteilt. Aber messen kann sie nur Unterschiede in Einkommen, Erwerbstätigkeit, Ehestand, Bildung und so weiter, die ja von Person zu Person verschieden sind. Ebenso “sinnvoll” ließen sich die Resultate nach Körpergröße sortieren (je größer, desto höher das Durchschnittseinkommen), oder nach Haarfarbe, oder nach Körpergewicht. Letzlich findet auch hier Maslows Gesetz des Werkzeugs seine Anwendung: Wenn man nur einen Hammer als Werkzeug hat, wird alles plötzlich zum Nagel. Das Problem ist halt nur, dass sich die amerikanische Gesellschaft seit vielen Generationen so rassistisch vernagelt hat, dass sie auf diesen Hammer nicht einfach verzichten kann; Diskriminierung ist eine Tatsache, und die Statistik hilft wenigstens, sie offensichtlich zu machen. Was an ihrer rassistischen Natur aber nichts ändert.
Und nichts davon bestätigt, dass es “Rassen” wirklich gibt. Sie sind ein fiktives Konstrukt; das gesamte rassistische Vokabular dient eigentlich gar nicht dazu, Rassen zu beschreiben oder zu erklären – sondern nur dazu, um Rassen zu schaffen.
P.S.: Dies ist natürlich keine umfassende, und schon gar keine abschließende Betrachtung zum Thema Rassismus. Und neben dem Rassismus gibt es noch eine ganze Reihe anderer “ismen”, die nicht weniger falsch und unnütz sind. Dies ist ein Diskussionsbeitrag, subjektiv geschrieben, und kein akademisches Paper. Ich rechne damit, dass einige Kommentatoren versuchen werden, durch den – vermeintlichen oder tatsächlichen – Nachweis eines Argumentationsfehlers hier das Problem insgesamt zu negieren. Am realen Rassismus in unserer Welt wird das aber nichts ändern.
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