Als ich vor ein paar Jahren mal eine nächtliche Tour durch den Nebelwald in Costa Rica machte, waren meine Führer ganz aufgeregt, als sie plötzlich eines Exemplars von Procyon lotor ansichtig wurden, der im örtlichen Sprachgebrauch als mapache bezeichnet wird – was aber wohl eher daran lag, dass dies das einzige größere Säugetier war, das auf der gesamten eineinhalbstündigen Tour zu sehen war (neben einem schlafenden Berghörnchen das einzige Säugetier überhaupt). Aber ansonsten gäbe es wohl keinen Grund, nach Costa Rica zu fahren, um Waschbären zu sehen – dazu muss ich nur morgens aus meinem Schlafzimmerfenster mitten in der Stadt schauen:
Ich gebe zu, dass ich am Ende erstmal erschrocken bin: Wie kann das Tier da jemals wieder rauskommen? Doch ein aufgeregt-besorgter Anruf bei der örtlichen Tierschutzbehörde wurde dort mit Gelassenheit beantwortet: Es sei absolut normal, dass Wachbären hier in Schornsteinen Quartier nehmen. Und dem Umfang des hier beobachteten Tieres nach bestehe eine große Wahrscheinlichkeit, dass sich auf dem Nachbardach in ein paar Wochen dann auch ein paar kleine Waschbären tummeln werden. Mal abwarten, ob es eine Fortsetzung gibt …
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