Ich mach mal einen Lesetipp draus (weil ich erstens denke, das so etwas sowieso auch breiter in deutschen Medien läuft, und zweitens, weil ich mir lieber den Schneesturm von draußen anschauen werde): Rat-Size Ancestor Said to Link Man and Beast. Missing-link-Geschichten haben ja sehr oft die Tendenz missverständlich zu sein oder missverstanden zu werden. Darum, quasi als Sekundärlektüre, hier noch ein Querverweis auf einen Beitrag meines Bloggerkollegen Martin Bäker, und vor allem die – zwischen ihm und mir intensiv geführte – Diskussion einbauen: Riesenhunde und “missing links”: Wissenschaftsjournalismus vor 70 Jahren.
Zur NY-Time-Story: Sie beruht auf einem Artikel in der aktuellen Ausgabe von Science, in dem Protungulatum donnae als gemeinsamer Vorfahr aller Plazentatiere (Beuteltiere und Kloakentiere fallen demnach nicht darunter). Wenn ich die Aussage (die ich wiederum aus der Pressemitteilung der Stony Brook University in New York holen musste, da ich trotz MIT-Privilegien keinen Zugriff auf Science habe) richtig verstanden habe, geht es in erster Linie darum, dass die Säugetiere nicht, wie bisher angenommen, sich bereits zu Zeiten der Dinosaurier (=Mesozoikum) diversifizierten, sondern erst nach dem Niedergang der meisten Dinosaurier am Ende der Kreidezeit, also vor etwa 66 Millionen Jahren.
Diese Erkenntnis ist das Resultat eines mehrjährigen Forschungsprojekts, um den Stammbaum der Säugetiere besser zu definieren. Dazu waren keine neuen Fossilienfunde nötig; die meisten Objekte, auch P. donnae waren bereits in den Beständen der Sammlungen naturkundlicher Museen vorhanden.
Abbildung: Protungulatum donnae in einer Darstellung von Carl Buell, via Stony Brook University
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