Ich habe eine Zeitlang mit mir gekämpft, ob ich so etwas als Blogbeitrag schreiben soll. Zum einen, weil es ein paar langweilige technische Erklärungen enthält, die leider nur zu leicht an Ausreden a la “mein Handy war leer” oder “ich konnte deine Mail nicht öffnen” erinnern. Vor allem aber, weil ich dabei nicht besonders gut wegkomme. Aber andererseits habe ich in der Folge der (kleinen) Ereignisse, die ich hier (groß) schildern will, meinem Kollegen Martin Bäker einiger Maßen Unrecht getan – und die Entschuldigung dafür will ich nicht in einem lapidaren Kommentar verbuddeln. Außerdem ist es, wie ich finde, ein ganz gutes Lehrstück darüber, wie uns die Kommunikation entgleiten kann – nicht zuletzt dank genau jener technischen Hilfsmittel, die sie uns eigentlich erleichtern sollte.
Es geht, um es gleich vorweg zu sagen, um meinen Beitrag über rattengroße Menschenvorfahren und die nachfolgende Diskussion. Aber ein paar Zusatzinformationen sind noch notwendig, um den Zusammenhang richtig zu überblicken:
– Zum ersten knüpfte mein Beitrag an ein älteres Posting von Martin an, in dem ein ähnlich gelagertes Fachthema historisch durch den Kommunkationswolf gedreht wurde, und der bereits einen ersten Diskussionsstrang zwischen Martin und mir intitiiert hatte.
– Zum zweiten – und hier kommt nun das langweilige technische Argument – entspann sich der aktuellere Diskurs zum Auftakt eines Wochenendes, das ich mal wieder auf dem Lande und mit sehr eingeschränktem Zugang zum Internet verbracht habe. Dank einer sehr langsamen Dial-up-Verbindung kann ich zwar (mit ein bisschen Geduld) meine Emails lesen und beantworten, aber “richtige” Webseiten (vor allem, wenn sie, wie heute üblich, mehr als nur Text enthalten) bleiben dennoch außerhalb meiner Reichweite. Auch unsere eigenen ScienceBlogs-Seiten, übrigens.
Symbolisches Video – statt der langatmigen “Erklärung”, die hier zuerst stand, und die nichts wirklich klarer gemacht hatte, nur noch soviel:
Als dann ein paar Tage nach dem Posting dieser Kommentar von Martin Bäker eintrudelte, reagierte ich erst mal defensiv – ich mach’ doch keine Fehler! Schon gar nicht, wenn ich doch ausdrücklich darauf hingewiesen hatte, dass die Nachricht der NYTimes nicht verifizierbar war und dass ich selbst eine deutlich andere Information aus dem Pressetext der Uni gezogen hatte. Doch anstatt die Faktenlage und meinen Originalbeitrag noch einmal zu checken (was, wie ich bereits erwähnte, technisch zu diesem Zeitpunkt durchaus diffizil war) und mir meine Antwort genauer zu überlegen (was in jedem Fall machbar gewesen wäre), schoss ich eine arrogante Antwort zurück, die lediglich auf meinen Gedächtniseindrücken beruhte,die sich wiederum längst mit der alten Story vermischt hatten. Dass ich das Bild in meinem Beitrag schlicht und einfach falsch gelabelt hatte, war mir dabei völlig entgangen. Und dementsprechend schief lag auch der Rest meines Teiils des Dialoges …
Kurz gesagt: Ich war im Unrecht, aber in der eitlen Annahme, dass dies ja erst mal nicht möglich sein könne, wo ich doch so gründlich sein wollte, habe ich nur noch einen weiteren Irrtum draufgesetzt. Ein klarer Fall von Fehlerfortpflanzung … Dass die Technik dabei zum Komplizen wurde, ändert nichts an der Täterschaft. Und selbst meine Intialverteidigung, dass Martin ja schließlich die Intention meines Beitrags missverstanden hatte, gilt nicht – wenn mein Posting missverständlich war, dann ist das meine Verantwortung als Autor. Sagt dieser Autor hier.
Das Resultat: Communication Breakdown!
Kommentare (10)