Erinnert sich noch jemand an den Film Die Maus, die brüllte?
Oder an den Film Die Marx-Brothers im Krieg (Original: Duck Soup)?
Schön wär’s ja, wenn man über komplexbeladene, kleinstaatliche Autokraten mit Kriegsgelüsten nur lachen könnte – und Kim Jong-un hätte tatsächlich alles, was so ein Comedy-Kriegstreiber bräuchte. Aber leider ist es halt nicht witzig, wie Nordkorea derzeit in der Nähe der Lunte zündelt. Trotzdem ist die Lage nicht ganz so dramatisch wie die Rhetorik zwischen Nordkorea und den USA vermuten lässt – wie ich nach diesem Gespräch zwischen dem Korea-Experten Scott Snyder und Bernard Gwertzman nun zu wissen glaube, das der Council on Foreign Relations zum Wochenende verbreitet. Momentan sei, erklärt Snyder, Nordkorea eher ein Hund der bellt, aber (noch) nicht beißt:
North Koreans usually want the element of surprise. They have an interest in provocation where prospects of escalation are limited, and they benefit from ambiguity of attribution. I worry more about North Korea when they are not rattling the sabre.
Die Sorge, dass Nordkorea “ausrastet”, sei zwar nicht ganz unbegründet (vor allem, wenn es Kim nicht mehr möglich ist, zu deeskalieren, ohne dabei sein Gesicht zu verlieren), aber zumindest die Signale aus Südkorea seien ein Anzeichen dafür, dass es eine Chance auf Entspannung gibt:
Tensions are high, and the real question is whether or not North Korea’s current fever is going to pass. And we see South Korea beginning to extend some olive branches; they announced they were going to resume humanitarian aid separate from denuclearization talks. So there are some potential ways that the situation could begin to calm, but North Korea has to work itself out of this frenzy before the situation settles down.
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