Wer mein Blog etwas kontinuierlicher liest, ahnt schon, dass der Begriff “sinnlos” auch diesmal wieder mit der US-Waffenepidemie zusammenhängen dürfte. In der Tat. Wobei ich nun feststellen muss, dass einige Ausdünstungen dieser Waffenverliebtheit nicht nur sinnlos sind, sondern ganz unumwunden irrsinnig: Der amerikanischen Waffenhersteller Keystone Arms, beispielsweise produziert eine Serie von poppig-bunten Kaliber-22 Gewehren mit dem lustigen Namen “Crickett“, die speziell für Kinder gedacht sind:
(Die Bilder,die ursprünglich vom Hersteller dieser Waffe verbreitet wurden, musste ich einer Google-Suchseite entnehmen, da die Crickett-Webseite – www.crickett.com – offenbar vom Netz genommen wurde.)
Und obwohl sie nur jeweils einen Schuss abgeben können, ehe sie nachgeladen werden müssen, sind sie sehr seriöse Waffen: Sie verwenden Projektile vom Kaliber 22LR (Abb. rechts); diese Projektile haben eine praktische Reichweite in der Jagd von etwa 50 Metern. Und das macht sie auch für Menschen tödlich – vor allem in Kinderhänden: Am Dienstag hat ein fünfjähriger Junge in Kentucky mit seinem Crickett-Gewehr, das im vor einem Jahr (!) geschenkt worden war, seine zweijährige Schwester erschossen.
Sicher, es war ein Unfall, denn der Junge hatte nicht gewusst, dass die Waffe geladen war. Aber wer um alles auf der Welt kommt auf die Idee, scharfe Waffen wie ein Spielzeug aussehen zu lassen? Und wer um alles in der Welt kommt auf die Idee, dass scharfe Waffen in Kinderhände gehören? Und warum zum Donnerwetter noch einmal soll auch das im Sinn des Rechts auf Waffenbesitz sein? Das sind, bitteschön, nur noch rhetorische Fragen; die ewig wiedergekäuten Argumente, die hier bis zum Abk… hochgewürgt wurde, werden auch beim nächsten herauswürgen nicht sinnvoller.
Und wer jetzt mault, das sei doch polemisch und in einem Wissenschaftsblog müsse man doch diferenzierter argumentieren und blablabla: Bitte das hier lesen!
Und wer glaubt, dies sie doch gewiss nur ein bizarrer Einzelfall und ansonsten wäre es doch undenkbar, dass Schusswaffen in die Hände kleiner (!) Kinder geraten: Schön wär’s. Wer hätte gedacht, dass das Leben die Satire einholt:
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