Solche Bilder sollte es in einer der reichsten Städte in einem der reichsten Länder der Welt eigentlich nicht geben, aber ich sehe sie seit Jahren praktisch täglich (vorausgesetzt, ich verbringe Zeit in meiner New Yorker Wohnung). Nur ein paar Ecken weiter stehen täglich lange und hungrige Menschenschlangen an, um ein paar Lebensmittel von der Bowery Mission zu ergattern:
Breadline
(Die Schlange ist in Wirklichkeit mehr als fünfmal so lang – aber mehr kriege ich halt nicht auf einmal ins Bild.)

Spätestens seit dem Crash von 2008 sind diese Schlangen – die Ende der 90er und Anfang des 21. Jahrhunderts beinahe verschwunden waren – wieder lang und länger geworden. Und ja, ich kenne die Sprüche von der Faulheit jener, die lieber betteln als arbeiten – aber viele dieser Menschen sehen so as, als ob sie einen Job haben und trotzdem nicht genug Geld, um regelmäßig zu essen.

Aber als Entschädigung für diesen eher bedrückenden Anblick füge ich hier noch ein Beinahe-Manhattanhenge-Foto hinzu. Das eigentliche Ereignis, das Ende Mai stattfand, war in meiner Straße wegen der Bäume und Häuser am Ende nicht zu sehen; für diesen Eindruck musste ich warten, bis die Sonne wieder ein wenig höher am Himmel stand:
IMAG0944

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Kommentare (5)

  1. #1 weyoun
    25. Juni 2013

    ” Und ja, ich kenne die Sprüche von der Faulheit jener, die lieber betteln als arbeiten”

    Ich kenne diese Sprüchereisser ebenfalls. Ich habe für soclhe Menschen nicht einmal mehr Verachtung übrig. Nur die Hoffnung, das Ihr Hochmut eines Tages fällt.

  2. #2 rolak
    25. Juni 2013

    Nur die Hoffnung, das Ihr Hochmut eines Tages fällt.

    Es steht zu befürchten, daß Deine Hoffnung zumindest langfristig enttäuscht wird, weyoun. In den von mir erlebten Fällen, in denen solche Deppen arbeitslos wurden, gab es VT (alle gegen mich) bis Selbstrechtfertigung ‘ich mach nur mal Pause’. Wurde (bisher) nie mehr gearbeitet, pegelte sich es typischerweise auf ein ‘vorgezogener Ruhestand, habe ich mir auch verdient’ ein, andernfalls kam das erwartete ‘hab ich doch gesagt’.

  3. #3 Michael Kullmann
    26. Juni 2013

    Arbeitslos werden ist schlimm genug, aber zu arbeiten und das Geld reicht nicht zum Leben, das ist bedenklich.

  4. #4 weyoun
    26. Juni 2013

    Nicht Arbeitslosigkeit ist das Problem, die daraus resultierende Stigmatisierung ist das Problem.

  5. […] in New York, und leider habe ich auch nur ein Fast-Manhattanhenge-Foto in meinem Archiv (das ich hier schon mal veröffentlicht hatte). Aber auch so sieht’s schon ganz eindrucksvoll […]