Die Natur ist manchmal ganz schön besch…! Im wörtlichen Sinn, und ohne negative Konnotation, wenn man sich’s genau überlegt. Tiere verraten ihre Anwesenheit halt nicht nur durch Trittspuren, sondern auch ihre organischen “Hinterlassenschaften”. Aber als ich diesen Haufen auf dem Weg fand, war ich doch erst mal ziemlich schockiert:
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So eine Riesensch…! Welch ein Glück, dass ich da nicht reingetreten bin. Aber wer könnte diesen fast 20 Zentimeter hohen Haufen hier hingesetzt haben? Das Pferd der Nachbarin, das den Waldpfad schon stellenweise mit seinen strohigen “Äpfeln” garniert hatte, schien nicht in Frage zu kommen – Form und Konsistenz, soweit per Augenschein (weiter wollte ich nicht gehen) zu beurteilen, ließen das Pferd erst mal als unwahrscheinlichen Täter erscheinen. Auch mein zweiter Verdächtiger – den ich in Betracht zog, weil er groß wie ein Pferd ist und in der Gegend schon beobachtet wurde, wenn auch sehr selten – schied nach einer späteren Internet-Recherche aus: Elche knödeln wie alle Rotwild-Arten; größer zwar, aber eigentlich nicht in solchen Haufen. Schon gar nicht im frühen Herbst.

Nach weiterer Recherche bin ich mir nun sicher, den “Schuldigen” ermittelt zu haben: Ursus americanus, der in praktsch allen Regionen Amerikas heimische Schwarzbär. Ein Exemplar hatte sich ja schon mal vor meinem Haus blicken lassen, und auch bei Tag hat schon mal der eine oder andere sich in der Gegend gezeigt (leider nie, wenn meine Kamera schussbereit war). Und auch wenn der Schwarzbärendreck sehr verschieden in Form und Konsistenz sein kann, fällt dieser Haufen doch noch am ehesten in das entsprechende Spektrum.

Was mich wiederum dazu brachte, eine bisher gehegte Annahme zu korrigieren. Denn ich war bei meinen Spaziergängen schon öfter auf verdächtige Kotreste gestoßen, die ich bis jetzt immer – wegen ihre erkennbaren Einschlüsse von Beeren und Samen – für Bärendreck gehalten hatte:
Poop
Überraschender Weise stammen sie aber vermutlich nicht von Bären (zu klein), und auch nicht von Nachbars Hund, der erstens größer ist und zweitens keine Beeren mag. Hier spricht vieles für einen wilden Verwandten der Hunde: Canis latrans, der Kojote. Dass sich einer oder mehrere Kojoten in der Gegend aufgehalten haben, steht außer Zweifel – ihr Geheul hat mich mindestens eine Stunde Schlaf gekostet.

So, genug von Kot geredet. Zum Abschluss noch ein ästhetisch weitaus befriedigenderer Anblick, delikat und von einer nahezu übernatürlichen Präzision: ein Spinnennetz im herbstlichen Wald.
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