“Ein Genom ist ein Genom ist ein Genom” – so beschreibt der Autor Carl Zimmer in der Coverstory der heutigen Science Times die gängige Vorstellung dessen, was in unserer DNA kodiert ist: dass jede unserer Zellen die gleiche genetische Information enthält. Doch was schon seit einigen Jahren vermutet wurde, scheint sich nun in großem Maß zu bestätigen: Nicht jede Zelle des menschlichen Körpers enthält das gleiche Genom. Manchmal liegt es daran, dass eine Zelle während der embryonalen Entwicklung mutiert ist und dann entsprechend veränderte Kopien im Organismus verteilt hat; manchmal – wenn auch sehr selten – fusionierten zwei befruchtete Eizellen bereits in einem sehr frühen embryonalen Stadium – was dazu führen kann, dass beispielsweise die Blutzellen von einer anderen Person zu stammen scheinen als die Zellen der Nieren (solche multi-genomischen Individuen werden, nach einer Mischgestalt aus der griechischen Mythologie, als Chimären bezeichnet). Und in offenbar sehr vielen Fällen nisten sich bei schwangeren Müttern ein paar Zellen ihres Nachwuchses im eigenen Organismus ein: Zimmer zitiert eine kanadische Studie, in der bei 37 von 56 Frauen im Gehirn Zellen mit Y-Chromosomen entdeckt wurden. Spannende Geschichte …
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