Ich gestehe gerne ein, dass ich im Hinblick auf die Sachlage zum Thema Mammografie gemischte Gefühle habe: Einerseits erscheint es doch nur logisch, eine Krankheit mit potenziell tödlichem Verlauf so früh wie nur möglich zu stoppen (oder besser: gleich ihre Entstehung zu verhindern), und das würde doch jeden technischen Aufwand rechtfertigen. Andererseits scheinen die Daten, die über lange Zeiträume gesammelt wurden, den Nutzen einer bestimmten Form deser Früherkennung, namentlich der Mammografie, in Zweifel zu ziehen oder sogar umfassend zu negieren. Das nachfolgende Video, in dem es darum geht, dass Sterberaten – also die Zahl der Menschen, die an einer bestimmten Krankheit sterben, relativ zur Gesamtbevölkerung – und die statistischen Überlebensraten (die in aller Regel für fünf Jahre nach der Diagnose errechnet werden) zwei völlig verschiedene Sichtweisen darstellen, hat mich ein gutes Stück schlauer gemacht:
Oder, um es noch einmal auf Deutsch zu sagen: Eine frühere Diagnose kann zwar bewirken, dass dadurch die statistische Überlebensdauer verlängert wird – weil man einfach viel länger von der Krankheit weiß. Doch manchmal hilft dieses Wissen halt nicht, und am Ende holt einen der Krebs doch ein – und darum kann selbst bei höherer Überlebensrate die Sterberate am Ende praktisch gleich sein. Weil die Überlebensrate, mit ihrem 5-Jahre-Horizont, halt doch nur ein statistisch willkürliches Maß ist.
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