Die Überschrift gehört eigentlich zu diesem Artikel in der aktuellen Wissenschaftsbeilage der New York Times, und obwohl es bemerkenswert ist, dass ein amerikanisches Medium hier ganz unironisch das Attribut “schön” für Fußball benutzt (was immer noch nicht dem Mainstream der amerikanischen Sportkonsumenten entspricht, auch wenn sich die Dinge langsam zu ändern scheinen), war dies nicht der Grund, warum ich diesen Artikel eigentlich noch vor dem Spiel gegen Brasilien als Lesetipp verlinken wollte. Er beschreibt eigentlich ganz plausibel, dass Fußball, wie wir ihn kennen, eher ein Glücksspiel ist als die typischen US-Sportarten Basketball, Football oder Baseball. Weil, so die These, Fußball eher niedrige Spielergebnisse hat und oft nur ein einziges Tor über Sieg oder Niederlage entscheidet. Und auch wenn diese Erkenntnis offenbar durch Statistik und die Expertise von Leuten wie Chris Anderson und David Sally gestützt ist und der akademische Fußballkenner Stefan Szymanski aus den oft niedrigen Torzahlen und den damit verbundenen Chancen, dass Glückstreffer (zu denen auch ungerecht vergebene Elfmeter und andere erratische pPielbegebenheiten zählen können) den Spielausgang etwa ebenso stark beeinflussen können wie die spielerische Stärke eines Teams, die Schlussfolgerung zieht dass “diese Zufälligkeit den Underdog begünstigt” … nach dem deutschen 1:7 gegen Brasilien*, das definitiv nicht in die Kategorie “niedrige Spielergebnisse” fällt, klänge das alles doch ein bisschen abseitig, oder?
* Wird mal wieder Zeit, dass ich mich aus dem Fenster lehne: Ich hätte mehr Spaß am Zuschauen gehabt, wenn das Spielergebnis nicht so haushoch gewesen wäre. Abgesehen davon, dass ich Mitleid mit den brasilianischen ZuschauerInnen hatte, wär’s auch spannender gewesen als dieses an eine Hinrichtung erinnernde Abservieren des Gegners …
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