Wenn heute das Dragon-Versogungsmodul zur Internationalen Weltraumstation fliegt, dann wird zum ersten mal auch so ein alltägliches Gerät wie eine Kaffeemaschine mit an Bord sein. Bisher gab’s dort ja nur Löskaffee-Plörre, und als jemand, der seinen morgendlichen Doppio geradezu als lebensnotwendige Substanz empfindet, kann ich natürlich nachvollziehen, dass es sich hier nicht um einen simplen Tröpfelbrüher handeln muss, sondern um eine eigens für den Weltraum-Einsatz entwickelte Espressomaschine:

Angeblich soll die italienische Astronautin Samantha Cristoforetti schon seit Januar sehnsüchtig auf die ISSpresso genannte Maschine warten, die dann in der Lage sein wird, mit hohem Druck aus einer Kaffeekapsel (ich selbst kann die Dinger ja nicht ausstehen, aber in der Not sind die besser als nix) das feinschaumige Gebräu in einen Plastik-Trinkbeutel zu pressen. Bleibt nur zu hoffen, dass sich dann niemand den Mund damit verbrüht – denn ich vermute mal, dass mangels Konvention Konvektion in der Schwerelosigkeit der dunkelbraune Nektar sich nicht so schnell abkühlen wird wie in einem irdischen Tässchen…

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Kommentare (4)

  1. #1 Johannes
    13. April 2015

    mangels Konvention in der Schwerelosigkeit

    Von der Konvention hab ich noch nie gehört! Wer hat denn da verabsäumt, die irdischen Übereinkünfte zur Auskühlung von Flüssigkeiten auf den Weltraum auszudehnen?

    Grüße
    Johannes

    PS: Selbst mit dieser Übereinkunft dürfte das Problem aber noch weiterbestehen; schließlich gibt es in der Schwerelosigkeit keine Konvektion, die für eine Durchmischung der Flüssigleit sorgen könnte… 😉

  2. #2 Lutz Donnerhacke
    14. April 2015

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    Schon weg oder habt Ihr den Server überlastet?

  3. #3 Ludmila Carone
    20. April 2015

    Es gab da vor kurzem eine Paper Phys. Rev. L. https://journals.aps.org/prl/abstract/10.1103/PhysRevLett.114.146105

    Kurz gesagt: Kapitalkräfte in Mikrogravitation könnte zur Überhitzung führen.

    Die haben zwar die Espresso-Maschine in nem Freifall-Turm getestet, aber natürlich nur für entsprechend kurze Zeit. Bin mal gespannt, wie lange die Maschine hält und hoffe, dass da nichts leckt.

  4. #4 noch'n Flo
    Schoggiland
    20. April 2015

    Finde ich gut, eine echte Verbesserung für die ISS-Besatzung.

    Ich persönlich war ja nach meiner Übersiedlung in die Schweiz überrascht, welche Plörre ich in meinem bisherigen Leben so als Kaffée hatte durchgehen lassen. In den Spitälern, in denen ich in Deutschland zuvor gearbeitet hatte, waren für die Ärzte Billig-Brühautomaten für 20 Euronen aus dem Baumarkt an der Tagesordnung gewesen – mit entsprechendem Ergebnis. Hier in der Schweiz leisten sich viele Spitäler höchst komfortable Vollautomaten mit allen möglichen Spezialprogrammen – da wird jeder “Starbucks” neidisch.

    Keine Frage, dass dies eine der ersten Anschaffungen für meine eigene Praxis war (und wenige Wochen später zierte dasselbe Modell auch unsere heimische Küche). Mein Praxisvorgänger war der Meinung gewesen, sein altersschwaches Kaffée-Pad-Modell, welches bei jedem Brühvorgang die Geräusche von Frankensteins Höllenmaschine entfaltete (und darüber hinaus extrem inkontinent war!), müsse für das Praxisteam genügen. Nach nur einer einzigen Kostprobe des Ergebnisses war ich sofort vom Gegenteil überzeugt.

    Mein Team liebt den Kaffée unserer guten alten “deLonghi” – und in den letzten fast viereinhalb Jahren habe ich den Kaufpreis doppelt und dreifach wieder hereingeholt (nota bene: der Kilopreis für Kaffée in Kapsel- oder Pad-Lösungen liegt mal eben ocker bei 60-80 Franken!).