“Rejection of GM crops is not a failure for science”, schreibt Colin Macilwain in der aktuellen Ausgabe von nature. Und ich finde den Beitrag lesenswert genug, um hier darauf hinzuweisen. Wer in meinem Blog mitliest, wird nicht übersehen haben, dass ich mich gelegentlich kritisch zum Thema genmanipulierte Nahrungsmittel geäußert habe – und hoffentlich verstanden haben, dass es dabei nicht um die Möglichkeiten der Gentechnik an sich, sondern vor allem darum ging, wie die Diskussion darüber geführt wird.
Und darum erscheint mir so ein Beitrag wie der in nature eben sehr wichtig: Es ist eben nicht das Ende der Wissenschaft, oder das Ende des Forschungsstandorts XYZ (bevorzugte regionale Einheit hier eintragen), wenn Verbraucher keine Lebensmittel mir genetisch modifizierten Zutaten essen wollen. Es ist auch nicht das Ende der Wissenschaft, wenn Lebensmittel mit genetisch manipulierten Ingredienzien entsprechend gekennzeichnet werden.
Hier ein paar Gedanken (wieder mal) von mir als “Nachtisch”: Damit, dass Lebensmittel unbedenklich sind, ist es als Argument einfach nicht getan. Wer das denkt, der kapiert nicht, dass es beim Essen keineswegs nur um die chemische Zusammensetzung der Nahrungsmittel geht. Wir bevorzugen ein Restaurant über ein anderes, weil wir vielleicht die Attitüden des Personals unterschiedlich goutieren; wir kaufen auf dem Markt bei dem Stand, der uns – aus welchen Gründen auch immer – sympathischer ist (obwohl ein Großteil der Waren aller Anbieter hier vom gleichen Großmarkt stammen). Wir bevorzugen oder vermeiden bestimmte Marken, weil wir die Firmenpolitik des Markenartiklers ablehnen/begrüßen. Und ich esse keinen weißen Spargel, einfach weil ich keinen weißen Spargel mag – kurz: Bei unserer Entscheidung, was und wo wir essen, spielt eben mehr eine Rolle als nur die chemische Komposition und generelle Unbedenklichkeit des Essens.
Und wer überzeugt ist, dass wir mehr GMO in unseren Nahrungsmitteln brauchen, kann ja dank einer Kennzeichnung auf der Packung bevorzugt danach greifen; auch die Kennzeichnung “Made in Germany” war mal dazu gedacht, KäuferInnen abzuschrecken und wurde – dank deren Präferenzen – zum Gütesiegel.
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