Dass ich die Terroranschläge in Paris erschütternd und in ihrer willkürlichen Grausamkeit absurd finde, muss ich wohl nicht wirklich betonen. Wer hier eine Analyse der Hintergründe erwartet, den/die muss ich enttäuschen; ob es sich wirklich um religiös motivierte Fanatiker handelte, wie berichtet wird, oder ob – was ja durchaus auch plausibel ist – die Religion nur ein “Tarnmantel” für tiefe soziopathische Defekte ist (was ja nicht unbedingt ein Widerspruch sein muss), darüber würde ich aus der Ferne noch nicht mal spekulieren wollen. Aber dennoch frage ich mich, was Menschen denken, wenn sie – um die zumindest sehr wahrscheinliche religiöse Komponente der Morde wissend – dazu aufrufen, für Paris zu beten, wie es mit dem Hashtag #prayforparis tun. Zu welchem Gott, bitteschön, soll man da beten? Offenbar zu dem gleichen, den auch solche Attentäter als ihre Inspiration in Anspruch nehmen? Wissen die nicht, dass der jüdische, christliche und islamische Gott explizit ein und derselbe sind – die Differenz zwischen den Religionen liegt ausschließlich darin, wie sie glauben, diesen Gott verehren zu müssen. Und letzteres ist genau so relevant wie die Frage, auf welcher Seite ein gekochtes Ei bitteschön zu öffnen sei…
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