Die Diskussion um Placebos und darum, ob die nun eigentlich ein Betrug an den so Behandelten sind oder nicht, hatten wir immer wieder mal hier in meinem Blog geführt, gelegentlich auch recht heftig. Die New York Times hat heute mal wieder einen Beitrag auf ihrer Meinungsseite, der das Thema aufgreift – und dafür plädiert, diesen vor allem bei der Schmerzbehandlung nachweisbaren Effekt (der offenbar auch bei “echten” Medikamenten einen Großteil der messbaren Wirkung ausmacht) gezielt zu nutzen: A Placebo Treatment for Pain. Doch das heißt ja nicht, dass plötzlich nur noch Placebos gegen alles verschrieben werden sollen (schließlich gibt es ja auch nicht gegen alles Medikamente) – aber was spräche dagegen, Placebos als Medikamente zu nutzen, wenn ihr Effekt schon jetzt durch genau jene Messmethoden, die wir ja für Medikamente heute schon anwenden (doppelt verbindet und, genau, gegen Placebos kontrolliert*) ja bereits gemessen und eingeschätzt werden kann? Und ist es wirklich Betrug an den Patientinnen und Patienten, wenn ihnen etwas gegeben wird, was ihr Leben nachweislich verbessern kann? Diese Fragen sollte man immer wieder mal frisch diskutieren.
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