Machen wir doch mal mit einem praktischen Beispiel die Gegenprobe: In dieser Meldung aus dem vergangenen Sommer lesen wir über gewaltsame Demonstrationen gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in der Nähe von Dresden. Über die (potenziellen) Gewalttäter erfahren wir beispielsweise, dass einige der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind – aber mit keinem Wort wird erwähnt, dass sie mit Sicherheit Deutsche und mit großer Wahrscheinlichkeit Sachsen waren. Frage: War das nun Nachrichtenunterdrückung, wurde ein maßgeblicher Sachverhalt verschwiegen? Oder würden die meisten Leserinnen und Leser, im Gegenteil, einen solchen Hinweis auf die Herkunft der Täter für einen unangebrachten Versuch der Pauschalisierung halten? Ich denke, letzteres.
tl;dr
Die Männer, die in der Silvesternacht Frauen in Köln und Hamburg sexuell belästigt und misshandelt haben, taten dies nicht, weil sie Flüchtlinge und nordafrikanischer oder arabischer Herkunft waren, sondern weil sie eine Horde von (jungen) Männern mit schweren sozialen Defiziten und Störungen waren.
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