Schnee war gestern. Heute war es zwar noch kalt, aber alles außer den Temperaturen war frühlingshaft – eine Einladung zum Spaziergang. So ein frischer Wind bläst einem ja, wie man hoffen möchte, die finsteren Gedanken weg. Aber so viel Wind kann ich mir gar nicht um die Ohren blasen lassen, um nicht ein gewisses Entsetzen angesichts der dumpfpolitischen Trends zu verspüren, die sowohl in Deutschland als auch hier in den USA, wo ich lebe, das politische Klima beeinflussen. Kein Wunder also, wenn mir beim Anblick dieses Entenpärchens, das auf dem vom Eise noch nicht gänzlich befreiten Trinkwasser-Speichersee von Cambridge vor sich hindümpelte, sofort eine alte Redewendung zum Beschreiben von Angst einfiel (Tipp: dabei spielt der Kontakt rückwärtiger Partien unserer Anatomie mit gefrorenem Wasser eine Rolle).

Enten2

Eiswurzeln

Allerdings tun die Enten-Hintern letztlich ja genau das Gegenteil dessen, was die Redensart besagt – und es sind die Köpfe, die der Sache auf den Grund gehen. Sollte man sich vielleicht ein Beispiel dran nehmen…

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Kommentare (3)

  1. #1 Beobachter
    6. März 2016

    Viele Menschen schaffen das schier Unmögliche (auch da sind sie den Enten voraus):
    Nämlich mit dem Hintern auf Grundeis zu gehen und gleichzeitig den Kopf in den Sand zu stecken.

    Denn es ist bequemer, vor Beängstigendem die Augen zu verschließen, statt es wahrnehmen und ergründen zu wollen.

  2. #2 Anderer Michael
    6. März 2016

    Es tut eigentlich nichts zur Sache. Ihnen geht es wohl um eine politische Aussage und einer Motivation der Leserschaft, bei der Lösung von gesellschaftlichen oder politischen Problemen den Kopf und nicht den Hintern zu benutzen, wenn man so will, fast eine Fabel oder eine Analogie (1).
    Dennoch zwei Anmerkungen:
    1. Das sind Stockenten, bzw ein Päarchen.Ich wusste nicht, dass diese auch in Nordamerika heimisch sind (Ist aber so, ich habe nachgelesen)
    2. Das Redewendung lautet in Variationen: ” Dem geht der A…… auf Grundeis”, im Sinne von: man hat Angst und fürchtet sich. Die derbe Komponente dazu lautet, das Geräusch des im Frühjahr nach oben plötzlich aufsteigenden Grundeises bedeutet durchaus einen Hinweis auf eine Gefahrensituation für Flussschiffer oder Fischer. Das Gerumpel ist ähnlich, wie bei Durchfall oder plötzlicher Darmentleerung wegen erheblichen Stresssituationen/Gefahren.
    Grundeis ist an sich ein Widerspruch, das Gefrieren geht von oben nach unten. Das Phänomen des Grundeises ist selten, und findet auch nur bei sehr kalten Temperaturen und fleißenden Gewässern ohne Kontakt zu Grundwasser auf. Das letzte Mal in Bayern 2009.

    1. Meine Mutter pflegt zu sagen, Was man mit den Händen aufgebaut hat, soll man nicht mit dem A….. wieder einreißen.
    2. Selbstredend habe ich das nicht aus dem Ärmel geschüttelt, sondern alles nachgelesen.

  3. #3 Beobachter
    7. März 2016

    @ Jürgen Schönstein:

    Aktueller “Trend”:

    Eine(s) der Ergebnisse/Folgen der Hintern-auf-Grundeis-gehen und Kopf-in-den-Sand-stecken – Haltung (beim Menschen; als mündigem, wahlberechtigten Bürger):

    https://hessenschau.de/politik/wahlen/kommunalwahlen-2016/afd-mit-zweistelligen-ergebnissen—schwarz-gruen-in-frankfurt-abgewaehlt,kommunalwahl-auszaehlung-100.html

    https://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-03/kommunalwahl-hessen-afd

    Man beachte die Wahlbeteiligung !