Gestern habe ich mich noch echauffiert darüber, dass ein schon im Trailer ziemlich dubios anmutender “Dokumentarfilm” über die Impfschäden-Autismus-Verschwörung auf dem TriBeCa-Filmfestival gezeigt werden sollte. Das war – dankenswerter Weise – verfrüht: Der Film wurde aus dem Programm genommen, nachdem der Festival-Gründer Robert De Niro und die Festivalleitung sich gemeinsam mit Fachleuten den Film noch einmal angesehen hatten. De Niro erklärte die Entscheidung gegen den Film, den er ursprünglich verteidigt hatte, mit den folgenden Worten:
“My intent in screening this film was to provide an opportunity for conversation around an issue that is deeply personal to me and my family. But after reviewing it over the past few days with the Tribeca Film Festival team and others from the scientific community, we do not believe it contributes to or furthers the discussion I had hoped for.”
(Ich wollte mit der Vorführung des Films eine Möglichkeit schaffen, eine Konversation über ein Thema zu ermöglichen, das mich und meine Familie zutiefst persönlich berührt. Aber nachdem ich ihn in den vergangenen Tagen mit dem Tribeca-Filmfestival-Team und Leuten aus der Wissenschaftsgemeinde angesehen habe, glauben wir nicht mehr, dass es zu der Diskussion, die ich mir erhofft hatte, etwas beitragen und sie voranbringen wird.)
Das ist schon mal ein guter Schritt. Obwohl auch hier das Problem bestehen bleibt, dass man das Schrillen einer Alarmglocke – egal, wie falsch der Alarm war – nicht rückwirkend verstummen lassen kann (diese Metapher hatte ich hier schon bemüht). Dass der Film abgesetzt wurde, ist ja nur wieder Wasser auf die Mühlen der Impfverschwörungstheoretiker – und die Publicity, die er durch das Debakel erhielt, wird sicher zumindest teilweise den Effekt wieder reinbringen, den sich die Macher von Anfang an erhofft hatten.
Kommentare (5)