Nur die Verhältnisse, die sind leider nicht immer so. Toleranz für Intoleranz ist selbstzerstörerisch; der Unterschied zwischen Religionen (die Toleranz verdienen, egal an welchen Gott oder welche Götter sie glauben) und religiösem Fundamentalismus wird genau da zur kritischen Bruchstelle, wo religiöses Denken durch den Fanatismus abgelöst wird, der Denken, Einsicht und Erkenntnis als Häresie verteufelt. Und das passiert leider nicht nur dort, wo ISIS seine Terrorherrschaft ausübt – ein Blick nach North Carolina beispielsweise genügt, wo die Diskriminierung von Menschen mit anderer sexueller Identität Gesetz wurde, oder Mississippi, wo das Recht, andere wegen ihrer persönlichen Neigungen zu diskriminieren, ausgerechnet als “Schutz vor Diskriminierung” Gesetzesrang erhalten hat. Toleranz für Intoleranz zu fordern ist nicht nur paradox, es ist so absurd wie die Forderung des Elternmörders, als Vollwaise mildernde Umstände zu bekommen.
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