Die charakterlichen Parallelen zwischen Donald Trump, dem republikanischen Kandidaten für das Amt des US-Präsidenten, und Tom Riddle, besser bekannt als Lord Voldemort und Erzbösewicht der Harry-Potter-Romane, sind ja nun schon öfter herausgehoben worden, nicht zuletzt von der Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling. Muss man nicht weiter ausmalen – Vergleiche zwischen Fantasy-Figuren (die nahezu zwangsläufig zweidimensional sein müssen) und realen Menschen haben sowieso ihre hermeneutischen Grenzen. Aber es gibt trotzdem einen guten Grund, diese Voldemort-Trump-Relation noch einen Moment länger zu betrachten: Eine neue Studie der Politologin und Kommunikationsforscherin Diana Mutz von der University of Pennsylvania sieht einen (negativen) Zusammenhang zwischen der Lektüre der Harry-Potter-Romane und der Einstellung zu Trump als Präsidentschaftskandidaten:

It may simply be too difficult for Harry Potter readers to ignore the similarities between Trump and the power-hungry Voldemort

beschreibt Mutz die Resultate einer Langzeit-Befragung von 1142 Amerikanerinnen und Amerikanern, die ursprünglich im Jahr 2014 (also deutlich vor Trumps Kandidatur) mit Fragen hinsichtlich ihrer Einstellung zu Minderheiten (speziell Muslime und Homosexuelle), aber auch zu Todesstrafe, Folter, Terrorbekämpfung und zur sozialen Dominanz befragt wurden; da dies auch die zentralen Themen von Trumps Wahlkampfs sind, lag es nahe, diesen Personenkreis jetzt, im Jahr 2016, nachträglich auch noch einmal speziell nach seiner Einstellung zum aktuellen republikanischen Präsidentschaftskandidaten zu fragen. Die Studie mit dem Titel Harry Potter and the Deathly Donald soll in einer Wahl-Sonderausgabe des Journals PS: Political Science & Politics veröffentlicht werden.

Schon die Lektüre eines einzelnen Harry-Potter-Bandes verschlechtert demnach die Einstellung des Lesers oder der Leserin gegenüber Trump um zwei bis drei Punkte; mit jedem weiteren konsumierten Potter-Band verschlechtert sich diese Einstellung in entsprechendem Maße (ich gehe hier von der Interpretation der Daten im Ergebnisteil des Papers aus – leider werden die Resultate nur in Koeffizienten-Tabellen präsentiert). Und dieser Effekt gilt – offenbar – in gleichem relativem Maß (wenn auch mit unterschiedlichen Ausgangswerten) für LeserInnen die sich selbst als RepublikanerInnen identifizieren. Wer also alle sieben Bände verschlungen hat, wird am Ende nicht mehr viel Sympathie für The Donald aufbringen können…

Na gut, dass Harry-Potter-Fans nicht unbedingt eine Affinität zu machthungrigen Typen jeder Art zeigen würden, scheint erst mal nicht sonderlich überraschend. Und dass die Fragestellung vielleicht in sich schon den Bias trägt, dass sie eben nur nach Trump fragt und nicht nach anderen Politikerinnen und Politikern, darf man auch nicht ignorieren – wer weiß, vielleicht sind Harry-Potter-LeserInnen generell keine Fans von Politik (die ja in den Büchern nicht unbedingt hochgelobt wird). Doch um diese Selbst-Selektion zu reflektieren, hat Mutz auch den Fall untersucht, dass die Befragten eben keine eingefleischten Potter-Fans sind, sondern nach einem Band schon keine Lust mehr zum weiterlesen hatten – trotzdem blieb genug hängen, dass Trump in ihren Augen weniger Respekt verdient.

Ursache und Wirkung sind, wie schon gesagt, bei solchen Studien nicht immer klar auseinander zu halten: Wir lesen Bücher, die unserem Geschmack und unseren Vorlieben entsprechen – aber diese Lektüre bildet uns und formt nicht selten unser Denken und unsere Wertsysteme. Die Harry-Potter-Filme hatten übrigens, zumindest hinsichtlich der Einstellung zu den politischen Fragen der Studie, so gut wie keine Wirkung. Und das alleine ist ja schon mal, aus der Sicht all jener, die schreiben (und zu denen zähle ich mich), eine gute Nachricht.

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Kommentare (35)

  1. #1 MartinB
    3. August 2016

    Was irgendwie auch insofern ein wenig seltsam ist, als dass die Magie-Welt in HP ein extrem totalitäres und undemokratisches System ist – Schauprozesse, wenig Rechte für Verdächtige, keine Menschenrechte für Verurteilte (Azkaban), ein altertümliches Adelssystem, massiver “Magismus” (quasi Rassismus gegenüber Muggles/Squibs sowie Muggleborns) etc.

    Klar werden diese Probleme in der Serie thematisiert, aber es ist schon ein bisschen ironisch, dass es *diese* Art Welt ist, die HP et al. retten…

  2. #2 Joseph Kuhn
    https://scienceblogs.de/gesundheits-check/
    3. August 2016

    “Harry Potter gegen Donald Voldemort”

    Wenn man dem einmal folgt, wäre noch zu fragen, wer dann Harry Potter ist. Frau Clinton eher nicht.

    Und Trump kommt mir eigentlich auch nicht wie Lord Voldemort vor, sondern wie die amerikanische Version von Boris Johnson: ein verwöhnter reicher Flegel, der vor nichts Respekt hat und daher die ideale Projektionsfläche für all die darstellt, die es “denen da oben” mal so richtig zeigen wollen. “I am your voice”, ruft er ihnen daher in gewisser Weise durchaus zurecht zu, nur leider ohne ihnen eine echte Perspektive bieten zu können oder zu wollen.

  3. #3 MartinB
    3. August 2016

    @Joseph
    Ja, Trump ist eher der Saruman als der Sauron unter den Schurken…

  4. #4 RPGNo1
    3. August 2016

    Das ist ein schöner Vergleich: Trump als Saruman. Beide versuchen die Leute durch ihre Stimme (Überszeugungskraft) auf ihre Seite zu bringen.
    Ich hoffe jedoch, dass Trump nicht anfängt, sein eigenes Uruk-Hai Heer zu züchten. 😉

  5. #5 mustanse
    3. August 2016

    Wäre interessant, wie sich Frau Clinton in einem Vergleich mit Peter Pettigrew aka Wurmschwanz schlagen würde…

  6. #6 Earonn
    3. August 2016

    @Joseph
    Ich denke, als “Harry Potter” fungiert hier die jeweilge Befragte selbst.

    @MartinB
    Ich stimme dir bezüglich des Demokratiemangels in der Welt von Harry Potter zu. Meiner Vermutung nach sehen die Leser aber weniger die implizierten Probleme, als diejenigen, die eben offen als solche im Verlauf der Geschichte aufkommen.
    So wie wir bei Star Trek weniger über Umweltschutz als Zusammenarbeit zwischen Spezies nachdenken. 😉

    @mustanse
    Benefit of the doubt…
    Da Clinton als politisches Gegengewicht zu Trump auftritt würde für sie doch eher Minerva McGonagall in frage kommen. Peter Pettigrew scheint eher ein Trump-Helfer zu sein, wenn wir es denn so weit übertragen wollen.

  7. #7 MartinB
    3. August 2016

    @Earonn
    Aber die problematik wird ja schon gelegentlich thematisiert – das Verfahren gegen Harry, Umbridges Schreckensherrschaft, Hermione und SPEW; trotzdem scheinen am Ende alle zufrieden, die alten Verhältnisse wiederzuhaben.

    Was den Umweltschutz angeht, bei TNG gab es mehrere Folgen, die das thematisieren (unter anderem die, wo die Sternenflotte die drastische Konsequenz zieht, alle Warp-Flüge auf W5 einzuschränken, falls nicht zwingend anders notwendig).

    Ansonsten tust du McGonagall Unrecht, der Vergleich ist für sie wenig schmeichelhaft, McGonagall ist wahrlich kein machtmensch.

  8. #8 RPGNo1
    3. August 2016

    (unter anderem die, wo die Sternenflotte die drastische Konsequenz zieht, alle Warp-Flüge auf W5 einzuschränken, falls nicht zwingend anders notwendig).

    Aber die Einschränkung der Warpgeschwindigkeit wird in den nachfolgenden Serien und Spielfilmen (fast) konsequent ignoriert. Bei Voyager wird kurz angesprochen, dass die unterschiedlichen Konfigurationen der Warpgondeln bei Impuls- und Warpflug die Zerstörung des Subraums verhindern. DS9 und die Spielfilme gehen gar nicht mehr auf das Subraumproblem ein. Das Problem ist wie durch Zaubererhand (der musste sein 🙂 ) gelöst.

    Und Schluss mit OT, aber diesen Einwurf wollte ich als alter Star Trek-Fan doch noch bringen.

  9. #9 cero
    3. August 2016

    Und es ist niemand auf die Idee gekommen, dass Menschen, die überhaupt gerne Bücher lesen im Schnitt höher gebildet sind und dementsprechend eher Trump ablehnen?

    Das ist doch keine Wissenschaft…

  10. #10 MartinB
    3. August 2016

    @RGPNo1
    Nein, das liegt nur daran, dass die Missionen der Enterprise und Defiant schlicht so wichtig sind, dass die immer ne Sondergenehmigung haben.

    Und in den ein oder zwei Folgen direkt nach der erwähnten fliegt die Enterprise tatsächlich außer in Notfällen nur mit Warp 5, wenn ich mich recht entsinne.

  11. #11 Earonn
    3. August 2016

    @MartinB
    Goddamn, musst Du wirklich jeden meiner Punkte in der Luft zerpflücken? Ja wo kommen wir denn da hin? Wo ist der Respekt vor dem Alter? 🙂

    Darf ich denn wenigstens Trump eher mit dem Herrn der Nazgul vergleichen, als mit Saruman? Ähnlich feinfühlig in der Vorgehensweise, und wird am Ende (so hoffe ich zumindest) von einer Frau besiegt… ^^

  12. #12 Alisier
    3. August 2016

    Aus meiner Sicht treten eine Menge Leser von Harry Potter eine Flucht ins wohlbekannte und wohlstrukturierte Autoritäre an: die Welt ist genau so, wie sie ihnen als Kleinkinder dargestellt wurde, oder sich ihnen dargestellt hat.
    Trump müsste halt nur einen langen Bart tragen, etwas älter und ruhiger wirken sowie pseudoweise daherschwurbeln, und schon lägen ihm auch die Potter-fans zu Füßen.
    Ansonsten halte auch ich eine Star Trek-Diskussion für sinnvoller.
    Ich vermute, dass, wenn es überhaupt einen echten Zusammenhang gibt, dieser darin besteht, dass die Potteristen es nicht mögen, wenn jemand sich schlecht benimmt. Denn brav sein bis zum Erbrechen ist Trumpf, und jeder der aufmuckt ist automatisch pöhse…

  13. #13 MartinB
    3. August 2016

    @Earonn
    Wusste nicht, dass du älter bist als ich.
    Und ansonsten: Klar, Sachen kaputtargumentieren macht Spaß…

  14. #14 Alisier
    3. August 2016

    Also, da möchte ich entschieden widersprechen: hier argumentiert keiner kaputt! Dafür seid ihr viel zu gesittet und argumentiert bei aller teilweise anklingenden Unseriosität immer noch viel zu sauber.
    Und überhaupt: wo sind denn die notorischen Diskussionssprenger? Urlaub?

  15. #15 Earonn
    3. August 2016

    Aber und wie hier mein schönes, edles Gedankgebäude von der Heutigen Jugend (TM) zerstört wird! Runter vom Rasen etc.pp.usw.usf.!
    (@MartinB Ich bin von deinem Nutzerfoto ausgegangen, da wirkst Du jünger als meine gesegneten 45.)
    🙂
    So, und jetzt mal ernsthaft.

    @Alisier
    Mag sein, dass ich ein zu optimistisches Bild von den HP-Lesern habe, doch ich hab Schwierigkeiten, sie mir als Fans selbst eines noch so dumbledorig einherkommenden Trump vorzustellen.

    Wäre ja jetzt mal ungekehrt interessant, Trump-Fans zu fragen, was sie von HP halten.

  16. #16 Alisier
    3. August 2016

    @earonn
    Eine interessante Frage, einerseits. Andererseits wäre es mir lieb, man würde beide Gruppen möglichst wenig fragen, und sie auch möglichst wenig entscheiden lassen. Schließlich zeigen sie durch ihre Präferenzen, wie wenig sie von Demokratie ganz allgemein halten.

  17. #17 Alisier
    3. August 2016

    Das wäre eventuell wirklich eine Untersuchung wert.
    Inwieweit lässt die Beliebtheit HPs auf eine grassierende Demokratiemüdigkeit schließen? Ist HP für die AfD mit verantwortlich? Oder sogar für den FN in Frankreich? Für den Brexit?
    Ist das alles vielleicht eine gigantische Verschwörung und HP ein trojanisches Buch wie es die Welt noch nicht gesehen hat? Und warum sieht das keiner?

  18. #18 Kai
    3. August 2016

    @MartinB: Aber wird das System in HP nicht auch permanent kritisiert? Am Ende wird Voldemorth gestürzt, aber sicher nicht weil man das alte System wiederhaben will, sondern weil es der faschistischen Herrschaft von Voldemorth vorzuziehen ist. Insbesondere bin ich mir gar nicht so sicher, ob den meisten Lesern dieser politische Teil des Buches so bewusst ist. Toleranz zu Minderheiten hingegen ist eine doch recht deutliche Botschaft des Buches und sollte bei jedem angekommen sein.

    @Cero: Da stimme ich ihnen zu. Ich habe die Studie allerdings nicht gelesen – vielleicht wurde dieser Punkt ja bedacht. Ich bin bei solchen rein auf Umfragen basierenden Studien ohnehin immer sehr skeptisch. Wirklich Wissen erlangt man nicht, da man ja lediglich eine Korrelation nachweist. Und überhaupt ist bekannt, das man in einem großen Datensatz immer irgendwelche Korrelationen findet, die rein gar nichts bedeuten müssen. Nur der kleine Prozentsatz an Korrelationen, die eine “sexy headline” ergeben, werden dann publiziert und stark beworben. Später zeigen dann Metastudien, dass dieser Zusammenhang gar nichts zu bedeuten hatte, aber zu dem Zeitpunkt interessiert sich niemand mehr dafür. Hauptsache Spiegel und Co können ihre Click-Bait Artikel zu solch hippen Themen verfassen.

  19. #19 Spritkopf
    4. August 2016

    @Alisier

    Andererseits wäre es mir lieb, man würde beide Gruppen möglichst wenig fragen, und sie auch möglichst wenig entscheiden lassen. Schließlich zeigen sie durch ihre Präferenzen, wie wenig sie von Demokratie ganz allgemein halten.

    Ich habe ebenfalls sämtliche Bände von HP gelesen, aber dass ich deswegen ein Antidemokrat wäre und eigentlich das Wahlrecht entzogen bekommen sollte, ist mal eine interessante Variante, liebe Tante.

    Vielleicht könnte man ja auswerten, wer bei Amazon Bewertungen für HP-Bände geschrieben hat und ansonsten Demokratiewächter vor den Türen von Buchhändlern aufstellen.

  20. #20 Alisier
    4. August 2016

    Gute Idee, Spritkopf! Und meiner Meinung nach reicht es nicht, den Leuten das Wahlrecht zu entziehen.
    Vielleicht kannst du den Kopf noch aus der Schlinge ziehen, wenn du dich augenblicklich und überzeugend vom Gelesenen distanzierst.

  21. #21 Spritkopf
    4. August 2016

    @Alisier
    Vielleicht solltest du schlicht aufhören, Küchentisch-Psychologie zu betreiben und reichlich idiotische Motivationen dahinter zu suchen, warum jemand HP-Bücher liest.

  22. #22 Spritkopf
    4. August 2016

    Ok, ich nehme meinen Kommentar zurück. Habe jetzt erst die #17 gelesen und dort die Möglichkeit einer gewissen Ironie detektiert.

    Note to oneself: Immer erst ALLE Kommentare lesen.

  23. #23 cero
    4. August 2016

    Bevor das hier noch ausartet:

    @Spritkopf: Das ist Ironie. Ich hoffe doch, dass bisher noch niemand auf den SB so weit ist, Harry Potter als die Ursache für die AFD zu vermuten…

  24. #24 Alisier
    4. August 2016

    Nein, ich verlange Distanzierung und ein Bekenntnis zur demokratischen Grundordnung! Werde ich ja wohl noch tun dürfen, oder?

  25. #25 Alisier
    4. August 2016

    …..und von wegen SB, cero: sei dir mal da nicht zu sicher.
    Was hier in den letzten Monaten an grenzwertigen Statements und Forderungen von ansonsten grundsätzlich Vernunftbegabten zu lesen war ließ mich zeitweise fast verzweifeln.
    Bei manchen Themen brennen die Sicherungen einfach durch.
    Dennoch, abseits aller Ironie: HP ist es wert genauer unter die Lupe genommen zu werden. Die extreme Beliebtheit hat sicher sehr unterschiedliche Ursachen, basiert aber teilweise auf einer stockkonservativen, unveränderbaren Welt, die wohl bei vielen ein Gefühl der Geborgenheit auslöst.

  26. #26 Spritkopf
    4. August 2016

    @Alisier

    Werde ich ja wohl noch tun dürfen, oder?

    Klar darfst du das.

  27. #27 Alisier
    4. August 2016

    Falsche Antwort, Spritkopf. Sie würde beim Original als paternalistisches Tätscheln aufgefasst, und eine Wutkaskade auslösen.

  28. #28 Alisier
    4. August 2016

    Die einzig akzeptierte Reaktion ist bedingungslose Zustimmung. So wie bei anderen Themen auch.

  29. #29 Spritkopf
    4. August 2016

    Darf ich denn keine falschen Antworten geben?

  30. #30 Alisier
    4. August 2016

    Nein, natürlich nicht! Wo kämen wir da hin, wenn Menschen plötzlich Fehler machen dürften, ohne dass man sie dafür verdammt?

  31. #31 Anderer Michael
    4. August 2016

    Alisier,
    Hier bin ich. Danke für den Weckruf.
    Harry Potter, habe ich nie gelesen. Keine Ahnung davon. Was ich weiß aus Medien ist folgendes: war als Jugendbuch geplant, Autorin wurde sehr reich, auch bei Erwachsenen beliebt. In fast kultischer Verehrung wurde alles mögliche hineininterpretiert, Rosa Einhorn habe irgendetwas mit Schwulen/Lesben zu tun, abgeschlagene Körperteile hätten magische Kräfte usw. Evangelikale fanden es schick, die Bücher wegen Okkultismus zu verdammen (Amtskirche riet hingegen zu Gelassenheit). Seriöse Kritik gab zu Bedenken, dass zuviel Magisches Probleme löse und dann alles gut werde( dass von seriöser Seite aber irgendeine Gefahr formuliert wurde, ist mir unbekannt. Bei Grimm´s Märchen wimmelt es von Grausamkeiten, ohne das diese in die Tat umgesetzt werden.)
    Jetzt zur Studie. Die Autorin hat eine Befragung gemacht, Daten erhoben und diese statisch ausgewertet.Das hat sie bestimmt richtig gemacht. Nur damit lässt sich nichts sagen und nichts beweisen.Statistik ist ein Hilfsmittel bei der Interpretation von Versuchsergebnissen und erhobenen Daten. Die Autorin hat ihre Daten in diese Richtung interpretiert. Ein Trump-Anhänger (1)könnte sagen, Harry Potter Lektüre versperre die Sicht auf wichtige politische Notwendigkeiten und Erkenntnisse, weil eben zuviel Magie und Okkultismus in diesen Büchern vorhanden sei ( nur ein Beispiel!).
    1 Ich bin weder Gegner noch Befürworter,finde es aber ungeheuer spannend. Es gab, in meinem Erleben zumindestens, noch nie einen Kandidaten, der auf soviel Ablehnung stieß, wie Trump , jedenfalls beim linken gutverdienenden priviligierten Establishment ( wahrscheinlich weil die Willkommenskultur als moralisierende Identifizierung des Bessersein ausgedient hat . Soweit ich verstanden habe,lehnt der militärisch-industrielle Komplex Trump auch ab, weil dieser weniger Kriege führen wolle, sich mit Putin und Kim-Jong Il (geändert zu Kim Jong Un)verständigen wolle. Da war man mit dem in Europa noch vor der Wahl gefeierten Heilsbringer Obama und seiner Ministerin Clinton besser dran. Die stehen für die Intensivierung des Afghanistankrieges, NATO-Osterweiterung usw. Merkwürdige Interessenkoalitionen heutzutage.)

    Nachtrag : Dieser Kommentar hing in der Moderation, er wäre an 18.Stelle erschienen. Ich habe ihn heute nochmal abgeschickt.
    Inzwischen habe ich im Gesundkeitscheck den Artikel über den ev.Vizepräsidenten Pence gelesen (der sich, wie heute zu lesen war, auf Konfrontation wegen Paul Ryan zu Trump geht) und in den Medien die Meinung Trump´s ( bzw naive Einstellung dazu)zum Einsatz von Atomwaffen. Insbesondere sofern letzteres stimmt, muss ich meine neutrale Einstellung selbstkritisch hinterfragen ( das juckt natürlich niemanden auf der Welt, aber da ich sonst durchaus auch mal große Töne spuke, möchte ich es nur erwähnen). Ich habe mich mal gefragt, wer Trump so unterstützt und bin auf eine skurile Liste gestoßen, ua. Caitlyn Jenner, die Trump als Richtigen für die LGBT bezeichnet.
    Quelle dazu: https://www.watson.ch/!499107217
    Insgesamt, so richtig verstehe ich die US-Amerikaner nicht!

  32. #32 Omnivor
    Am Nord"pol" von NRW
    4. August 2016

    Ich habe kürzlich in einer Kurzgeschichtensammlung von George R. R. Martin eine in den ’70ern entstandene Geschichte gelesen. Dort wird ein Präsidentschaftskandidat geschildert, dessen Auftreten Trump 99% ähnelt.

  33. #33 Kai
    5. August 2016

    @Michael: So ein Unsinn. Trump wird abgelehnt weil er als Präsidentschaftskandidat eine reine Witzfigur ist. Sein Auftreten, seine ganze Persönlichkeit, seine völlige Unkenntnis über Politik, seine veralteten Weltanschauungen – es hat einfach nie einen vergleichbaren Kandidaten gegeben. Das hat nichts mit der Suche nach einem Feind zur gemeinsamen Identifikation zu tun – aber vielleicht haben sie diesen Satz ohnehin nur geschrieben um ein wenig Links-Bashing zu betreiben.
    Das Clinton für Krieg steht halte ich auch für sehr weit hergeholt. Normalerweise lese ich solche Ansichten von denselben Leuten, die in Olympia eine Weltverschwörung gegen Russland sehen, und meinen, der Ukraine-Krieg wäre vom Westen ausgelöst und Putin sei völlig unschuldig.
    Clinton wird die derzeitige Politik der USA vermutlich so fortführen. Das bedeutet wohl auch NATO Erweiterung (die ich selbst sehr kritisch sehe) und weitere Russland-Sanktionen (die ich für gerechtfertigt halte). Aber ich sehe nicht, wo sie deshalb eine Kriegstreiberin ist. Trump hingegen erscheint mir so unberechenbar, dass man nie sicher sein kann wie er als Präsident agieren wird (am wahrscheinlichsten halte ich es immer noch, dass er gar nichts machen wird und die Regierungsarbeit seinen Beratern überlässt).

  34. #34 Anderer Michael
    5. August 2016

    @Kai
    Mit Michael meinen Sie wahrscheinlich mich ( es gibt hier noch einen Kommentator “Michael”, deswegen habe ich mich “anderer Michael”genannt).
    Linksbashing bestreite ich nicht , mache ich manchmal wenn mir zuviel Selbstgefälligkeit entgegenbrandet.
    Obama ´s Devise war, raus aus dem Irak, rein nach Afghanistan. Clinton war die Außenministerin. Rot/Grün hat Deutschland unter Schröder/Fischer in einen Krieg geführt. Die konservative Folgeregierung hat diesen aus Kadavergehorsam weitergeführt. Ich habe mir auf Youtube Kampfberichte angesehen, unter anderem die Schlacht als eine Bundeswehreinheit überfallen wurde, 9 Stunden abgeschnitten war und um ihr Leben kämpfen musste.Es starben drei unserer Soldaten. Es war für mich erschütternd. Und ich wiederhole für diesen Krieg stehen Obama, Clinton, Schröder, Fischer und Merkel genauso wie Bush. Ich halte sehr wenig von dem Grünen Ströbele. Aber vor Jahren sprach er von der “Fratze des Krieges” in Afghanistan. Da hat er recht. Ich will nicht , dass meine Kinder in so einen Krieg ziehen, der, und das sage ich als Ultrastockkonservativer, nicht nur aber auch den Interessen der Rüstungsindustrie gilt. Dass Clinton Krieg um des Krieges führen möchte, wollte ich nicht ausdrücken. Aber in den USA ist man eben wesenlich schneller bereit, Krieg zu führen. Angeblich will das Trump nicht, auch will er nicht mehr die USA als Weltpolizei.
    Dass Olympia eine Verschwörung gegen Russland wäre, davon habe ich noch nie gehört. Und dass der Ukrainekrieg vom Westen wissentlich ausgelöst wäre,halte ich für absurd. Putin als “lupenreinenDemokraten ” zu bezeichnen, überlasse ich dem SPD-Mitglied Schröder. Dennoch bin ich der Auffassung, dass wir mit Rußland im Gespräch bleiben müssen und uns unbedingt irgendwie verständigen müssen. Die Kriegsrethorik auf beiden Seiten macht mir Angst (wurde zum Glück etwas weniger).
    Über Trump wird ausschließlich negativ berichtet, wenn dem so ist, müssen die US-Amerikaner ziemliche Trottel sein, wenn er dort soviel Anklang findet.
    Aber ganz ehrlich von meiner Seite, so richtig verstehe ich die Angelegenheit Trump,US-Wahlkampf und Berichterstattung nicht. Das gebe ich auch zu. Wenn Sie da mehr Sachverstand haben, nehme ich das einfach mal so auf und bedanke mich für die Hinweise.
    Im übrigen wollte ich mir mal Trump Wahlprogramm anschauen, habe leider nichts gefunden.

  35. #35 Randifan
    10. August 2016

    Das Trivialliteratur Einfluss auf das Urteilsvermögen mancher Menschen hat, ist ziemlich beunruhigend. Es gibt viele die können Realität und Fiktion nicht auseinander halten. Donald Trump mit Voldemort zu vergleichen ist weit hergeholt, so ähnlich könnte jemand über Hilary Clinton urteilen, sie ist in ziemlich dubiose Machenschaften verwickelt und kam jedes Mal davon.