Aber entscheidender ist, dass diese Mehrkosten eben nicht durch homöopathische Leistungen entstanden sind, sondern durch zwei eher “demographische” Faktoren: Die Gruppe der Zusatzversicherten nahm signifikant mehr Krankentage in Anspruch – das allein machte im statistischen Mittel bereits runde 900 Euro, also genau zwei Dritte der erhöhten Kosten; der Rest wurde praktisch vollständig durch erhöhte ambulante Betreuungskosten (Hausbesuche vielleicht? Machen deutsche Ärztinnen und Ärzte sowas noch?) erbracht. Doch sind das wirklich Folgen, die einer eventuellen homöopathischen Behandlung? Oder ist es in der Kausalität her umgekehrt: Es handelt sich um PatientInnen, die gerade weil sie einen erhöhten Behandlungsanspruch spüren (ob der berechtigt ist oder nicht, steht noch einmal auf einem anderen Blatt), eine teurere und – scheinbar – umfassendere Versicherung abschließen? Und das “scheinbar” ist sehr bewusst gewählt: Wenn ich diese Prämientabelle anschaue, dann zahlen zumindest einige Versichertengruppen fast ebenso viel in die Versicherung ein, als sie maximal an Leistungen abgreifen können. Unterm Strich ist das, vermute ich mal, ein echtes Nettogeschäft für die Versicherungen. Sonst würden sie es nämlich nicht anbieten…
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