Wer in meinem Blog mit einer gewissen Regelmäßigkeit mitliest, wird schon bemerkt haben, dass ich generell ein überzeugter Befürworter des Open-Access-Prinzips bin; die Idee, dass die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung – die ja oft aus öffentlichen oder gemeinnützigen Mitteln finanziert wurde – hinter einer Paywall verborgen werden, die Donald Trump neidisch machen würde, widerspricht wirklich jedem Grundgedanken der Informations- und akademischen Freiheit. Das Tragische und Empörende ist, dass genau diese Freiheitsräume von skrupellosen Profiteuren missbraucht werden, ebenso wie Fake-News-Verbreiter die Meinungs- und Pressefreiheit zur vorsätzlichen Desinformation missbrauchen. Und ebenso wie es nicht akzeptabel wäre, als Reaktion auf Fake News die Pressefreiheit einzuschränken, halte ich es für falsch, die Open-Access-Idee wegen solcher schwarzer Schafe aufzugeben. Aber es muss einen Weg geben, diese Schafe auszusortieren. Ein Ansatz ist, sich von der – sowieso längst als Trugschluss entlarvten – Vorstellung zu verabschieden, dass die Länge einer Publikationsliste irgend etwas über die Qualität der akademischen Arbeit einer Person aussagt. Aber auch das ist eigentlich keine neue Erkenntnis…
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