Ob sich der gebürtige Kanadier Monty Halparin, der später seinen Nachnamen zu “Hall” verkürzte und die populäre Fernseh-Spielshow Let’s Make a Deal leitete, für Wissenschaft oder Mathematik interessierte, ist mir nicht bekannt. Trotzdem ist sein Name mit einem der meistdiskutierten (und in seiner Lösung in weiten Kreisen auch weiterhin umstrittenen) Problem der Wahrscheinlichkeitsrechnung verbunden: dem Ziegenproblem, das auch als Monty-Hall-Dilemma bekannt ist. Dazu gleich mehr. Erst mal die Chronistenpflicht: Hall starb nun im Alter von 96 Jahren in Los Angeles; wer mehr über ihn lesen will, klicke hier: Monty Hall, Co-Creator and Host of ‘Let’s Make a Deal,’ Dies at 96.
Und aus diesem Nachruf wird auch klar, dass Hall eigentlich mit dem nach ihm benannten Problem nicht viel zu tun hatte: Die Regeln seiner eigenen Spielshow waren weitaus weniger formstabil als die Bedingungen, die mit den probabilistischen Analysen des Spiels verbunden sind. Mit anderen Worten: In seiner eigenen Show hatte Hall wohl nur sehr selten das Problem in seiner Reinform präsentiert, wenn überhaupt. (Der deutsche Ableger Geh aufs Ganze! hielt sich offenbar in seiner Endrunde schon eher an die Vorgabe, dass hinter einer von drei Türen ein Auto wartet, hinter den beiden anderen jedoch eine Niete – im deutschen war’s aber keine Ziege, sondern eine Plüschfigur namens Zonk).
Das Interessante an dem Problem ist, dass es – vorausgesetzt, die Bedingungen sind klar definiert und werden auch befolgt – eine richtige Lösung gibt, die aber vielen Menschen falsch vorkommt. Warum das so ist, dar¨¨ber habe ich hier schon mal etwas geschrieben. Wenn das Problem etwas beweist, dann dass unser Gehirn offenbar nicht besonders gut für die Ein- und Abschätzung von Wahrscheinlichkeiten konstruiert ist…
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