Dass Amokläufe an Schulen viel zu häufig vorkommen, werden selbst Waffennarren zugeben. Dass man etwas dagegen tun muss, fordern Aktivisten seit Jahrzehnten. Sage keiner, die US-Regierung hätte keine Ideen: Wie die New York Times in ihrer Dienstagausgabe berichtet, stellt das Heimatschutzministerium (Department of Homeland Security) sogar 1,8 Millionen Dollar zur Verfügung, um das Blutvergießen zu stoppen. Doch das ist wörtlich gemeint: Die Aktion School-Age Trauma Training soll nicht etwa dazu beitragen, dass weniger Schüsse fallen, sondern das Geld soll für Erste-Hilfe-Kurse für Schulpflichtige ausgegeben werden. Die Kinder sollen lernen, Blutungen zu stoppen, unter anderem durch Abbinden, mit Druckverbänden oder auch mit bloßen Händen, wie die Times ausführt. Die Ausschreibung sieht dabei explizit eine Anwendung dieser Kenntnisse bei Ereignissen mit vielen Opfern (“trauma training to high school age students for mass casualty events”) vor, sprich: Schul-Massaker. Ist ja auch viel naheliegender, als dafür zu sorgen, dass es gar nicht zu solchen Massakern kommt…
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Kommentare (29)

  1. #1 RPGNo1
    15. August 2018

    Ist ja auch viel naheliegender, als dafür zu sorgen, dass es gar nicht zu solchen Massakern kommt…

    *Zynismus on*
    Korrekt, denn so muss man sich nicht mit den Lobbyisten der Waffenhersteller und der NRA anlegen. Das spart Zeit, Geld und mühsame polistische Kärnerarbeit, und es fließen genug Großspenden genannter Lobbyisten auf das Politikerkonto, um die nächste Wiederwahl sicherzustellen.
    *Zyninsmus off*

  2. #2 tomtoo
    15. August 2018

    @RPGNo1
    Tatsachen sind Tatsachen.

  3. #3 gedankenknick
    15. August 2018

    Die Idee ist gar nicht mal schlecht, nur die Begründung dafür ist hanebüchen.

    Soweit ich es weiß – der Bloginhaber möchte mich bitte korrigieren – ist es um Erste-Hilfe-Ausbildung in den USA nicht sonderlich gut bestellt. Da sich jeder vor Klagen durch den (durch die Ersthilfe erst) überlebenden Geholfenen fürchtet, gibt es m.W.n. sogar ein “Samariter-Gesetz”, welches einen Ersthelfer vor Schadenersatzklagen wegen der Ersthilfe schützt. Trotzdem – so mein unsachlicher Kenntnisstand – wird Ersthilfe kaum geleistet. Von einer “Pflicht zur Ersten Hilfe”, wie sie Deutschland existiert, ist die USA soweit ich weiß weit entfernt. Insofern ist eine Ersthelfer-Pflichtausbildung an Schulen m.E. nicht mal eine schlechte Idee.

    Dass man diese Kurse jedoch nicht durchführen will, um den Ausgebildeten (Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen) die Angst vor dem Ersthilfeprozess zu nehmen, sondern um Amokläufe zu “reparieren”, ist allerdings genauso traurig wie bezeichnend…

  4. #4 Сhemіkеr
    15. August 2018

    Der Plan hat eine bizarre Seite, aber Erste-Hilfe-Kenntnisse in der Bevölkerung zu fördern, ist eine grundsätzlich gute Idee und kann mehr Leben retten, als durch Schulmassaker überhaupt bedroht sind.

  5. #5 RPGNo1
    15. August 2018

    @Chemiker
    Training in Erster Hilfe ist gut, ohne Zweifel. Dieses Training als Antwort auf Schul-Massaker zu etablieren, ist jedoch nur pervers. Es ist ein billiger Aktionismus, während das wirkliche Problem ignoriert wird, wie Jürgen schrieb.

  6. #6 tomtoo
    15. August 2018

    Naja, sehen wir es positiv immerhin wurden pro Schüler(wieviel sind das eigentlich in den Usa?) ganz grob geschätzt ca. 0.01 Cent in die Ausbildung bzgl. Erste-Hilfe gesteckt. Ist doch klasse oder? Immer wieder diese Trump Nörgler ist ja nicht zum Aushalten. Das ist sogar mehr (je nach Ausstattung) als ein BGM-109 Tomahawk Missile kostet. Ausbildung oder Landesverteidigung?

  7. #7 Сhemіkеr
    15. August 2018

    @RPGNo1
    Sehe ich natürlich auch so, aber das Adjektiv pervers würde ich mir dann doch für den Fall vor­behal­ten, daß die zu­sätz­lichen Mittel in die Be­waff­nung von Ver­trauens­schülern ge­steckt würden.

    Insgesamt könnte aus der Aktion was Vernünftiges raus­kom­men, wenn auch nur als un­gewoll­te Neben­wirkung. An eine ur­sachen­orien­tierte Thera­pie glaubt eh keiner mehr.

  8. #8 Elektriker
    15. August 2018

    Boh, das sind ja 6 Cent pro Bürger….. über welchen Zeitraum, ist ja nicht genannt.

    Wenn man bedenkt, dass ein Schuljahr ca. 6.000 € (und wohl auch etwa US $) kostet, (mehr Bildung wird ja regeläßig nur für Schüler/innen, also die Schwächsten der Gesellschaft gefordert, während Erwachsene meinen, alles zu wissen und keine Bildung nötig zu haben),

    beträgt der Kostenanteil 1/100.000 der Kosten der Bildungskosten. Und da die Täter häufig Erwachsene sind, die ja regelmäßig bildungsresistent sind, wäre dies auch noch nutzlos….

    Da kommen einen die Tränen…… Leider ist Deutschland von solchen Verhältnissen nicht weit entfernt. KOmmentatoren hier propagieren ja Gewalt…..

  9. #9 Jürgen Schönstein
    15. August 2018

    @alle
    Sicher, generell wäre eine Ausbildung in Erster Hilfe für alle Menschen gut – in den USA ist “unintentional injury” (was eigentlich nur ein anderes Wort für “Unfall” ist) die führende Todesursache bei Unter-35-Jährigen. Doch diese Todesfälle haben in vor allem drei Ursachen:
    – Autounfälle
    – Vergifungen
    – Stürze aller Art.
    Die Kenntnisse, die das School-Age Trauma Training vermitteln soll, sind in den wenigsten dieser Fälle überhaupt anwendbar. Mit anderen Worten: Das sind keine “Erste-Hilfe-Kurse”, sondern Spezialkurse in Wundversorgung, die eigentlich bisher eher in der Soldaten-Ausbildung üblich sind.

  10. #10 RPGNo1
    16. August 2018

    @Jürgen Schönstein

    Die Kenntnisse, die das School-Age Trauma Training vermitteln soll, sind in den wenigsten dieser Fälle überhaupt anwendbar. Mit anderen Worten: Das sind keine “Erste-Hilfe-Kurse”, sondern Spezialkurse in Wundversorgung, die eigentlich bisher eher in der Soldaten-Ausbildung üblich sind.

    Danke für die Klarstellung. Dann bleibe ich bei meinem Kommentar #1. Die Maßnahme des DHS und damit auch der US-Bundesregierung ist an Zynismus nicht zu überbieten: An echte Vorsorgemaßnahmen trauen sie sich nicht ran, lieber lassen sie weitere Menschen sterben, um nachher hohle Trauer- und Mitleidsbotschaften abzusenden.

  11. #11 Oliver Gabath
    16. August 2018

    Dann kann’s ja nicht mehr lange dauern, bis auf der Liste empfohlener Schulsachen auch das Tourniquet steht.

    Super Chance für geschickte Unternehmer: Tourniquets in rosa für Mädchen und blau für Jungs, mit lustigen Tieren für kleine Kinder und Superhelden bzw. der aktuellen Disney-Prinzessin für die Jugendlichen.

  12. #12 tomtoo
    16. August 2018

    Bitte denken sie bei der Einschulung ihres Kindes an folgendes:
    Schreibmaterial..
    Hefte..
    Bücher..
    Ranzen..
    Turnbeutel..
    Schusssichere Weste..
    Tourniquet..

    Verbandsmaterial wir von der Schule zur Verfügung
    gestellt.

  13. #13 Oliver Gabath
    16. August 2018

    Schwer, bei solchen Meldungen nicht zynisch zu werden.

    In Deutschland kostet ein allgemeiner Erste-Hilfe-Kurs, wie man ihn fürs Auto braucht, den Träger ca. 150 €, sofern die Räumlichkeiten gestellt werden. Angenommen, in den USA lägen die entsprechenden Kosten bei 150 $ pro Kurs, wären das bei 1,8 Mio. $ Gesamtbudget 12.000 Kurse. Reicht das überhaupt, um überhaupt in jeder Schule wenigstens einen Kurs zu veranstalten?

  14. #14 gedankenknick
    16. August 2018

    @Oliver Gabath & @tomtoo:
    ^^Ihr macht aber ne lausige Ausbildung – wenn es schon gemäß TCCC werden soll. An jedem modernen Schulranzen sind mehrere stabile Bänder und Schnüre, und darin befinden sich ausreichend Stifte für einen Torstionsspannungsaufbau. Da ist ein Torniquet nur zusätzliche Belastung für die eh schon überstrapazierten kleinen Rücken. Wenn schon TCCC, dann auch richtig und ala McGiver. Man nimmt, was man hat, oder bastelt sich was aus 5 Stöckchen und 3 Efeuranken… Oder wollt Ihr auch eine Vakuummatratze und eine Zweimann-Trage an jeden Ranzen schnallen?^^

    Übrigends, @tomtoo, weißt Du, wie so eine Einschulungs-Materialliste heutzutage aussieht? Die füllt kleinbedruckt zwei(!) A4-Seiten. Noch mehr Material ist unzumutbar, weil die Kids sonst auf dem Weg zur Schule zusammenbrechen würden und sich gegenseitig Erste Hilfe leisten müssten…

    Aber jetzt wirklich im Ernst. Angeblich gibt es ja die Institution der “Schulkrankenschwester” an amerikanischen Schulen noch. Trotzdem wäre es sicher eine gute Sache, wenn Schüler in einer Art ausgelagerten Bio-Stunde mal lernen würden, wie man z.B. kleine Wunden renigt, desinfiziert und verbindet. Oder was man im Fall eines Unfalls auf jeden Fall tun (Selbstsicherung, Hilfe rufen, eventuell nach Möglichkeit ersthelfen) und unterlassen (sich dabei selbst gefährden, komplett den Schauplatz verlassen) sollte. Sowas hätte ich mir so gegen 7. Klasse selber gewüscht, und meinem Kindeklein hätte ich das auch freiwillig angedeihen lassen. Macht aber in D auch niemand…

  15. #15 tomtoo
    16. August 2018

    @gedankenknick
    Es könnte so einfach sein. Man stellt den Schülern Schliesfächer zur Verfügung. Gut bei Schusssicheren Westen ist das halt so eine Sache, die sollten ja auf dem Schulweg getragen werden.

  16. #16 tomtoo
    16. August 2018

    @gedankenknick
    Ja, man wir alt. E-Book reader wären ja auch denkbar.

  17. #17 gedankenknick
    17. August 2018

    @Tomtoo:
    Mein Kindeklein hat ein Schließfach in der Schule… kostet mich sogar Miete. Dabei ist die Tasche aber trotzdem sauschwer, weil die meisten schweren Lehrbücher nicht im Schließfach bleiben können, da es damit ja auch Hausaufgaben machen muss. Idee gut – Nutzen genügend, um in Schulnoten zu sprechen.

    Betreffend ebook-reader: Viele sind nicht wasserfest. Viele sind nicht stoßfest. Und der DRM-Käse der Verlage macht vieles unbrauchbar, wenn man nicht illegalisierte SW wie “Calibre” benützt. Außerdem sind viele nur sehr begrenzt grafikfähig. Also der Weisheit letzter Schluss als Schulbuchersatz ist das auch noch nicht… (Zumal so ziemlich alle Schulbuchverlage sich da mit Händen und Füßen gegen wehren werden.)

    Übrigends – und jetzt bin ich teilweise ^^ – schussichere Westen müssen nicht die Dinger sein, die die GSG9 sich beim Erstürmen von Bunkeranlagen umschnallt, mit den Keramit-Stahl-Konglomerat-Platten quer über Brust und Bauch. Es gibt schon seit vielen Jahren T-Shirts aus Aramid-Kevlar-Mischungen. Die verhindern zwar nicht die Penetration eines Geschosses in den Körper, aber die mindern die fatalen Auswirkungen der Energieübertragung des Geschosses dramatisch. (Außerdem vermindern bzw. verhindern sie ein Fragmentieren des Projektils.) Nicht dass ich ein Fan solcher Produkte wäre oder gar selbst welche besäße, aber es wäre in “nicht-taktischen Lebensbereichen” zumindest eine Alternative, wenn man unbedingt drauf besteht. Dass sowohl Kevlar als auch Aramid aber begrenzt haushaltsgeeignet sind, wenns um Pflege und Erhalt der Qualität geht, ist noch ein anderes Blatt.

  18. #18 Laie
    18. August 2018

    Ganz allgemein gilt:Die Kombination von Irren und Waffen ist wie wir aus der Medienberichterstattung sehen nicht gut.

    So wie wir es in den USA bei den Schulmassakern sehen, oder wenn bei uns Verrückte mit einem (religiösen?) Messerhintergrund jemanden massakrieren.

    Ein Verbot von Waffen könnte helfen, aber Messer verbieten?

  19. #19 tomtoo
    18. August 2018

    @Laie
    Tut mir echt leid, aber wer die effektivität einer Kriegswaffe mit einem Messer vergleichen möchte, gilt für mich nicht als zurechnungsfähig.

  20. #20 Laie
    18. August 2018

    @tomtoo
    Aus der Sicht es Opfers, das nicht mehr lebt, ist das dasselbe. (Vor 2 Tagen wurde ein Arzt von einem Verrückten weggemessert und eine Mitarbeiterin schwer verletzt in Offenburg. Kam nicht in den Nachrichten.)

    Wenn man schon mit den Fingern auf andere deutet, dann ist es immer gut, die Zustände im eigenen Land nicht ganz aus den Augen zu verlieren [wegen der Zurechnungsfähigkeit etc.]

  21. #21 tomtoo
    18. August 2018

    @Laie
    Das ist aus keiner Sicht das selbe. Wäre es kein Messer gewesen sondern eine Kalaschnikow hätte es unter umständen noch deutlich mehr Opfer gegeben. Wenn ich die Zustände im eigenen Land nicht betrachten würde, würde ich sagen wir rennen jetzt alle mit Kalaschnikows durch die Gegend.

  22. #22 tomtoo
    18. August 2018

    @Laie
    Oder glaubst du der hätte das aus seinem Hotelzimmer auch mit einem Küchenmesser geschaft? Oder der Breivik die feige Sau?

  23. #23 Laie
    18. August 2018

    @tomtoo
    Es kommt auf 4 Faktoren an, die Zusammen das Ausmass bilden.

    1. Verrückte (Anzahl)
    2. Deren Bereitschaft der unzulässigen Gewaltausübung.
    3. Ein Mittel dazu.
    4. Dessen Effektivität.

    1 bis 4 sind als Variablen zu betrachten.

    Selbstverständlich kann man das Optimieren, wenn alle Verrückten die Bereitschaft zur unzulässigen Gewaltausübung mit den besten Waffen bewerkstelligen.

    Doch die Aussage soll sein, je mehr Verrückte, desto weniger muliplikativ muss die Waffe sein. Für die Punkte 1 und 2, das betrifft den Breivik ja auch, können nur härteste Strafen als eine Antwort gelten.

    Keine Antwort wäre (derzeit aus meiner Sicht, hoffentlich muss hier nicht revidiert werden) alle anderen (Normalos) zu bewaffnen, weil dann könnte man ja….wie im Wilden Westen dagegenhalten. Das wollen wir doch nicht, so einen Polizeistaat mit selbsternannten Sheriffs?

  24. #24 Laie
    18. August 2018

    Korrigiere: Für die Punkte 1 und 2 und Tatausführung oder Planung und Ankündigung, also “Gefährder”, das betrifft.

  25. #25 tomtoo
    18. August 2018

    @Laie
    Bleiben wir bei deiner Liste.
    1. Verrückte (Anzahl)
    Verrückte wird es immer geben

    2. Deren Bereitschaft der unzulässigen Gewaltausübung.
    Da sie ja verrückt sind ist die leider allzu oft sehr hoch

    3. Ein Mittel dazu
    Zähne, Fäuste ,Lkw’s, Flammenwerfer usw,usw

    4. Dessen Effektivität.
    Exakt. Da kann man ansetzen. Also nicht jedem Kernwaffen zur Verfügung zu stellen, oder halt Automatische oder Halbautomatische Schusswaffen.

  26. #26 Laie
    18. August 2018

    @tomtoo
    Nicht jeder Verrückte ist gefährlich. Es gilt zu differenzieren.
    Beispiel: Wer uns von helfenden Elfen erzählen will ist eher ungefährlich. Daher muss man 1 und 2 zusammenzählen (Punkt).

  27. #27 Laie
    18. August 2018

    Beispiel: Trifft Punkt 1 zu und Punkt 2 nicht, dann keine Gefahr.

  28. #28 tomtoo
    18. August 2018

    @Laie
    Ist ja wohl klar das wir von Gewalttätigen sprechen.

  29. #29 Uli Schoppe
    19. August 2018

    Danke Laie das du uns “Die MSM unterdrücken die Straftaten von Ausländern” so durch die Hintertür mitgegeben hast.