Und der Zweck dieser Veranstaltung ist … was ist nochmal der Zweck? Ein Parabelflug verschlingt mehr Geld als die meisten von uns einem Monat verdienen. Sportler-Superstars ebenfalls. Und die wissenschaftliche Erkenntnis, dass ein Weltklasse-Sprinter in einem leergeräumten Flugzeug unter Schwerelosigkeit schneller ist als andere, ist in der vollgestopften ISS vermutlich von eher geringem Nutzen. Oder bereitet sich Bolt auf einen Weltraumeinsatz vor? Oder ist es am Ende gar eine PR-Aktion, wie der Tesla im Weltraum oder das Wettrennen zwischen einem Formel1-Rennwagen und einem Kampfjet mit eingeschaltetem Nachbrenner? (Ihr wisst schon, das Rennen, bei dem der Kampfjet am Ende massiv schneller war, womit ja beim besten Willen niemand gerechnet hat). Also… was war nochmal der Zweck?
Wenn der Zweck es wäre, Menschen für den Weltraum zu begeistern – mit der politisch damit sich ergebenden Möglichkeit, mehr Gelder in Weltraumtechnik oder -forschung zu stecken, dann wäre das sehr nützlich. Die Produktion eines einzigen Hollywoodblockbusters verschlingt so viel Geld wie eine durchschnittliche Weltraummission (~300 Millionen $). Ein Flugzeugträger verschlingt so viel Geld allein per Unterhaltskosten pro Jahr; und seine Baukosten übersteigen die Gesamtkosten der teuersten Marsmissionen.
Zusammengefasst gibt die Menschheit nur winzige Summen als Investitionen in die Zukunft aus: Das Budget der Weltraumorganisationen liegt selbst bei reichen Ländern bei unter 0,1% des nationalen Budgets (NASA 0,2% gegenüber 0,3% in 2010 – in den 0,2% der NASA enthalten ist aber auch Erdbeobachtung, Wetter-, Luftfahrt- und Klimaforschung). Ähnlich gering sind andere zivile Zukunftsinvestitionen, während in anderen Resorts (Militär: stümperhafte Beschaffungsveträge, Soziales: Fragwürdige Wählergeschenke wie Herdprämie) wesentlich mehr Geld verschwendet wird – weil überhaupt wesentlich mehr zum Verschwenden da ist.
Das sagt die doofe braune Socke bloß, weil ein Mann mit nicht weißer Haus gewinnt.
Ich gäbe wer weiß was, wenn ich einmal da mitspielen dürfte und käme immer als letzte ins Ziel, weil ich dann länger was davon hätte, 🙂
Jürgen Schönstein ist Diplom-Geograph (TU München, 1984) aus Berufung und Journalist von Beruf. Nach zwei Jahrzehnten als "fester" Korrespondent für deutsche Publikationen in New York, arbeitet er seit 2010 als freier Journalist (u.a. für die deutsche BILANZ) in Cambridge, Massachusetts - und wird auch dort weiterhin ein besonders waches Auge auf alles Neue aus Wissenschaft, Forschung und Technik halten. Daneben bringt er als Dozent am Massachusetts Institute of Technology (MIT) den Studentinnen und Studenten das Schreiben bei. Und betreut, keineswegs nur nebenbei, die redaktionellen Geschicke von ScienceBlogs.de Foto: Tomo Muscionico
Nur ein paar Eindrücke aus meiner Nachbarschaft in den Berkshires:
Eine Strumpfbandnatter (Tamnophis sirtalis) streckt mir die…
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