Das Thema Gender Pay Gap, also der geringeren Bezahlung von Frauen für gleiche Leistung wie Männer, habe ich in diesem Blog ja schon mehrfach angesprochen. Ein aktueller Beitrag in der New York Times, der sich auf diesen Beitrag im Journal of the American Medical Association (JAMA) stützt, weitet das Thema auch auf die Forschunsgförderung aus: Another Obstacle for Women in Science: Men Get More Federal Grant Money. Die Autorinnen der JAMA-Studie haben rund 54.000 Bewilligungen von Forschungsmitteln für Akademikerinnen und Akademiker durch die Nationalen Gesundheitsinstitute der USA im Zeitraum zwischen 2006 und 2017 analysiert; dabei stellten sie fest, das Anträge von Männern im Durchschnitt mit 41.000 Dollar mehr gefördert wurden als Anträge von Frauen (135.000 Dollar gegenüber 95.000 Dollar). Es handelt sich dabei um besondere Fördermittel, die den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beim Auf- und Ausbau ihrer akademischen Karriere unterstützen sollen. Der Effekt dieser Förderung zeigt sich auf mehreren Ebenen: Sie finanziert nicht nur direkt die Forschungsarbeit der EmpfängerInnen, sondern steigert deren akademisches Ansehen (was den weiteren Verlauf der Karriere positiv beeinflussen kann) – und sie steigert damit auch die Förderwürdigkeit der Forscherinnen und Forscher (auch im akademischen Umfeld gilt die Regel, dass wer hat, dem/der wird gegeben). Die Diskrepanz zwischen dem, was den Forscherinnen und Forschern zugesprochen wird, steigt übrigens mit der Reputation der Institute, für die sie arbeiten: An den Top-10-Unis liegt die durchschnittliche NIH-Karriereförderung für Frauen bei 66.000 Dollar, Männer hingegen erhalten im Schnitt 148.00 Dollar – weit mehr als das Doppelte…
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