Ich würde mir ja gerne einreden, dass das Massachusetts Institute of Technology meine Arbeit dort für so bedeutsam hält, dass es mir ein Denkmal setzen wollte. Das wäre eine klassische journalistische Übertreibung: Ich könnte genug “Belege” dafür vorbringen, aber am Ende ist die Story doch weitestgehend erfunden. Doch erst mal zu den Belegen: Dass man mit mir zufrieden ist, wurde mir in meiner letzten “Performance Review” (Mitarbeiterbewertung nennt man das wohl auf Deutsch) vor ein paar Tagen bestätigt. Und dass mein Name auf einer “Gedenktafel” auftaucht, die am MIT ausgestellt ist, stimmt auch – doch letzteres hat mit ersterem nichts zu tun: Auf dieser Tafel (dazu gleich mehr) stehen die Namen aller rund 270.000 Personen, die seit Gründung des MIT in irgend einer Form mit der Institution verbunden waren, sei es als Studierende, Lehrende, sonstwie Angestellte – vorausgesetzt, dieser Kontakt bestand vor dem April 2018. Das eigentlich Bemerkenswerte ist aber, dass diese mehr als 270.000 Namen auf einer etwa 15 Zentimeter durchmessenden Siliziumscheibe eingraviert sind:
Foto: Tom Gearly/MIT.nano
Diese Siliziumscheibe (ein bisschen Hintergrund dazu gibt es hier) hängt nun an der Wand des neuen Nanotechnologie-Forschungstrakts; sie ist der eingerahmte graue Fleck am rechten Rand des nachstehenden Bildes (die Scheibe selbst zu fotografieren hatte keinen Sinn – sie ist so reflektierend wie ein Spiegel, und alles, was ich hätte einfangen können, wäre ein Schnappschuss meines iPhones gewesen).
Doch auf der zum zehnfachen Durchmesser vergrößerten Version, direkt daneben, konnte ich tatsächlich meinen Namen finden:
Wer sich nun wundert, wie ich es geschafft habe, meinen Namen unter mehr als 270.000 anderen Namen herauszufischen – dafür gibt es eine eigene Such-Seite. Wer also Freunde, Bekannte, verehrte Forscherinnen und Forscher oder sonstige Namen am MIT auf dieser Gedenkscheibe verorten will, kann hier mit der Suche beginnen: One.MIT
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