Es hat vielleicht nicht viel Neuigkeitswert, aber dass der deutsche Virologe Christian Drosten in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsjournals science als der “Coronavirus Czar”* vorgestellt wird, ist doch zumindest mal eine Erwähnung hier wert:

The Coronavirus Czar

*Im Englischen wird Czar – manchmal auch Tsar geschrieben, genau wie der russische Kaisertitel – als (informelle) Bezeichnung für mehr oder weniger offizielle Sonderbeauftragte einer Regierung verwendet.

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Kommentare (8)

  1. #1 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    5. Mai 2020

    Gerade noch hab ich in einer Diskussion gesagt, wenn der Drosten so weitermacht, wird er noch zur Comicfigur…

  2. #2 Dirk Freyling
    Erde
    5. Mai 2020

    Ich gehe davon aus, daß Sie mit den krassen Fehleinschätzungen des Herrn Drosten bezüglich der Schweinegrippe vertraut sind….

    Süddeutsche Zeitung 17.Mai 2010 Schweinegrippe: “Die Welle hat begonnen”
    https://www.sueddeutsche.de/wissen/schweinegrippe-die-welle-hat-begonnen-1.140006

    …“Drosten rief dringend dazu auf, sich gegen die Schweinegrippe impfen zu lassen. “Bei der Erkrankung handelt es sich um eine schwerwiegende allgemeine Virusinfektion, die erheblich stärkere Nebenwirkungen zeitigt als sich irgendjemand vom schlimmsten Impfstoff vorstellen kann.”…

    Erinnern Sie sich, als 2009 die Schweinegrippe vermehrt auftrat und die Existenz unseres Landes durch so schwerwiegende Krankheitssymptome wie Husten und Schnupfen „gefährdete“? Heute wissen wir, dass das Schweinegrippevirus ein ganz gewöhnlicher Grippeauslöser war, sehr ansteckend, aber eher harmlos im Vergleich zu anderen Grippeviren, so dass in der Schweinegrippesaison 2009/2010 weniger Tote zu beklagen waren als in früheren Wintergrippezeiten. Doch schon im Juni 2009, 45 Tage nach den ersten Erkrankungsfällen, rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Schweinegrippe als weltweite Seuche, als Pandemie, aus. Auffällig war, dass die WHO kurz zuvor die Definition, die eine solche Warnung rechtfertigt, geändert hatte. Gestrichen wurde das Kriterium der besonders vielen schweren Verläufe und Todesfälle. Das einzige verbliebene Kriterium besteht seitdem lediglich in einem häufigen Auftreten. Während also der Schaden sogar unter dem einer gewöhnlichen saisonalen Grippe blieb, wurde mit dem Verkauf von Impfmitteln und diagnostischen Tests international ein Milliardenumsatz gemacht. In Deutschland bestellten Bund und Länder bei dem Hersteller GlaxoSmithKline 50 Millionen Impfdosen für annähernd 500 Millionen Euro.
    Speziell in Deutschland wurde ein neuer potenziell gefährlicher Impfstoff mit sogenannten Wirkverstärkern eingesetzt. Als dies bekannt wurde und viele Geimpfte auffällig oft an Grippesymptomen litten, wollten sich nur noch 7 bis 8 Millionen Menschen in Deutschland impfen lassen. Es war absehbar, dass man zu viel Impfstoff bestellt hatte, und man reduzierte auf 34 Millionen Dosierungen – ob und welche Gegenleistung Glaxo dafür bekam, ist nicht bekannt. Die restlichen 27 Millionen Impfdosen im Wert von 239 Millionen Euro lagerten in Kühlhäusern, bis sie schließlich im November 2011 verbrannt wurden.

    Das RKI ging davon aus, dass bei Todesfällen im Verlauf einer Erkrankung an Schweinegrippe diese ‚in den meisten Fällen einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf‘ hat, insbesondere bei Patienten mit chronischen Vorerkrankungen, die beispielsweise eine akute Herz-Kreislauf-Belastung durch hohes Fieber schlecht kompensieren können. (…) Da ein kausaler Zusammenhang zwischen Influenzainfektion und Tod nicht immer nachgewiesen werden kann, gilt aus epidemiologischer Sicht ein Todesfall, bei dem während des Krankheitsverlaufs das Virus nachgewiesen wurde, als H1N1-assoziierter Todesfall. (…)

    Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor? Heute? Jetzt?

    Schauen Sie sich die aktuellen Graphiken auf euroMOMO (https://euromomo.eu/graphs-and-maps/#z-scores-by-country) an.

    Vergleichen Sie Schweden mit dem „Rest“. Sehen Sie einen empirisch begründeten Anhaltspunkt für einen Lockdown, so wie wir diesen erleben?

    Frage: Wo sind die Normal-Grippe-Toten derzeit (statistisch) untergebracht? …euroMOMO, wo? Machen die anderen (Grippe-)Viren eine (KILL-)Pause? (Nachtigall, ick hör dir trapsen).

    Machen Sie sich bitte emotionslos mit den dokumentierten Zahlen vertraut,…
    …”During a typical flu season, up to 500,000 people worldwide will die from the illness, according to WHO. But occasionally, when a new flu strain emerges, a pandemic results with a faster spread of disease and, often, higher mortality rates.“.

  3. #3 Jürgen Schönstein
    5. Mai 2020

    @Dirk Freyling
    Meine Antwort darauf ist hier bestens formuliert. Meine Heimatstadt ist New York, und dort reichen die Leichenhallen nicht mehr, um all die Toten aufzunehmen; da die Bestattungsunternehmen nicht mehr nachkommen, die Toten beizusetzen, werden sie (angeblich vorläufig) in den Massengräbern der ansonsten für anonyme und mittellose Tote vorgesehenen “Potter’s Fields” beigesetzt. Was Schweden angeht, da sieht die Sache längst nicht so rosig aus, wie manche Leute gerne glauben machen würden. Und Sie schwafeln hier davon das sei doch alles übertrieben. Nochmal also “geh’ sch…” (aber von jetzt an woanders, nicht mehr hier in meinem Blog).

  4. #4 Titus von Unhold
    5. Mai 2020

    @2 Mensch Dirk, chill mal deine Basis und nimm den Aluhut ab, damit das Organ darunter ein wenig mehr Sauerstoff bekommt. Ein Wissenschaftler ist kein Hellseher, natürlich kann es da zu einer Fehleinschätzung kommen. Na und? Wer ein bisschen Ahnung davon hat wie Wissenschaft funktioniert, macht das niemandem zum Vorwurf. Das funktioniert nämlich höchstens in der Politik und ist auch nur dort zulässig.

  5. #5 Spritkopf
    5. Mai 2020

    nimm den Aluhut ab, damit das Organ darunter ein wenig mehr Sauerstoff bekommt

    Bei Freyling ist Hopfen und Malz verloren. Wer seit Jahren mit allen möglichen Beklopptheiten auf Wissenschaftsblogs hausieren geht (Stichwort Crank Magnetism) und jeglicher sie widerlegende Evidenz höchstens mit billiger Rabulistik begegnet, wenn er sie denn überhaupt zur Kenntnis nimmt, mit dem ist kein vernünftiger Diskurs mehr zu führen.

  6. #6 Jochen
    24. Mai 2020

    Wer dazulernen möchte (Freyling, zwinker, zwinker), kann hier nachlesen, wie es zur Fehleinschätzung kam: https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript198.pdf

    Dazulernen ist wichtig. Erst mal auf Nummer Sicher ebenfalls.

  7. #7 B. Remmers
    Koblenz
    11. Oktober 2020

    @Jochen dazu lernen ist immer gut und Informationen von Fakten zu unterscheiden auch. Vll. wären auch noch n paar Skills beim Recherchieren hilfreich.
    In einer Studie v. 10.07.2009 (https://science.sciencemag.org/content/325/5937/197), also schon 3 Monate nach Beginn der sogn. Schweinegrippe [A(H1N1)pdm09], ist genau das zu lesen, was Chr. Drosten in diesem Podcast erwähnt: “… The genomes of the last three pandemic influenza viruses (1918 H1N1, 1957 H2N2, and 1968 H3N2) all originated in whole or in part from nonhuman reservoirs, and the HA genes of all of the pandemic viruses ultimately originated from avian influenza viruses.
    A(H1N1) influenza viruses were first isolated from swine in 1930 (1). They have been shown …” ff.
    Die darus resultierenden Zshänge sind für jeden Experten ersichtlich.
    Ob Herr Drosten, der diese Quelle *NICHT* angibt, diese Info wohl erst jetzt, 11 Jahre später erfahren hat?

  8. #8 Bernd Fellhauer
    Frankfurt
    30. Dezember 2021

    Anderthalb Jahre in der Zukunft…empfehle auch ich Euromomo zur Weiterbildung.
    https://www.euromomo.eu/graphs-and-maps/
    Ich möchte gerne eine Milchmädchenrechnung zur Debatte stellen: Wenn die bisherigen Säulen der Pandemiebekämpfung (Impfen, Masken, Lockdown, Abstand, Impfen, Impfen, Impfen) die richtigen Werkzeuge waren, wieso sind wir erneut in der Übersterblichkeit und außerdem auf dem bestem Weg in eine Übersterblichkeit höher als im vergangenen Jahr?