Ich gestehe gerne, dass ich losgeheult habe, als am Samstagmittag die Nachricht reinkam, dass Joe Biden zum Sieger der US-Präsidenschaftswahl erklärt wurde. Aber es waren nicht die Freudentränen, die ich mir nach dem Erwachen aus diesem vier Jahren langen nationalen (globalen?) Alptraum gewünscht hätte. Tränen der Erleichertung, gewiss, aber auch Tränen der Erschütterung – Erschütterung darüber, wie krank die Gesellschaft, in der ich lebe, trotz dieser Entscheidung immer noch ist. Denn selbst wenn Trump die Wahl nicht gewonnen hat, so hat er doch WählerInnen gewonnen, und davon nicht zu wenig: Noch bevor alle Stimmen ausgezählt sind, hat er schon deutlich mehr Stimmen erhalten als der bisherige Rekordhalter Barack Obama, der im Jahr 2008 insgesamt 69.646.219 Wählerstimmen erhielt. Sicher, Joe Biden konnte vier Millionen mehr Menschen für sich überzeugen, aber rund 70 Millionen sind nach diesen vier Jahren unter Trump immer noch der Überzeugung, dass es auch (mindestens) die nächsten vier Jahre noch so weitergehen sollte.

Und diese Menschen werden nicht einfach ihre Position ändern, weil die Wahl nicht in ihrem Sinn ausgegangen ist. Die Entschuldigungen, die wir damals für sie gemacht hatten – dass sie die ganze Sache für einen Reality-TV-Stunt gehalten hatten, der halt schiefgegangen war; dass sie dachten, Trump werde schon in die Reihe kommen oder vom Kongress entsprechend in die Schranken gewiesen (wie ich selbst ja naiv gehofft hatte)… der Stimmenzuwachs für Trump beweist ganz klar, dass dies immer nur ein Trugschluss gewesen sein konnte.

Vor einem Comeback für Trump fürchte ich mich nicht – er ist ein Loser, und von diesem Stigma wird er sich nicht befreien können. Aber wenn es jemand, dem eigentlich alle Charaktereigenschaften eines Demagogen fehlen (kein Charme, kein Charisma, kein Humor, kein Interesse an irgendwem außer sich selbst), mit unverbrämten rassistischen, sexistischen, xhenophoben Ködern 70 Millionen Menschen für sich gewinnen kann, wie leicht wird das erst jemandem fallen, der/die ein geschickterer VerführerIn ist? Und das Heilmittel gegen diese Verführer – Information und Aufklärung – wirkt nicht mehr: Trumps größter und vermutlich nachhaltigster Erfolg war, das Vertrauen in die Medien zu zerstören und Wissen(schaft) zum Volksfeind zu erklären.

Eine Prognose wage ich (und die ist nicht ermutigend): Fox News, Breitbart und all die anderen “Alternativ-Medien” (die Liste ist lang), die neun Monate lang nur die Achseln gezuckt haben, als Tausende und -Zigtausende an Covid-19 starben, die Pandemie für einen Schwindel hielten und Kritik an der Unfähigkeit der Trump-Regierung für unpatriotisch, werden am Tag Eins nach Bidens Amtseinführen jedes einzelne Covid-Todesopfer lautstark bejammern und Biden für jedes einzelne Menschenleben, das unter seiner Amtsführung stirbt, als Mörder bezichtigen. Und die gleichen Stimmen, die Obama noch vier Jahre nach seinem Abschied für die Pandemie (ausgelöst durch ein Virus, das damals wahrscheinlich noch nicht einmal existierte) verantwortlich machen wollten, werden Schaum vorm Mund kriegen, wenn man sie darauf hinweist, dass Trump den Karren für Biden tief in den Dreck gefahren hat.

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Kommentare (84)

  1. #1 Alexander
    8. November 2020

    Ich habe vor der Wahl beschlossen, mich auf jeden Fall über das Ergebnis zu freuen! Entweder, weil dieser schreckliche orange Präsident abgewählt wird. Oder, weil es Delaware-Joe nicht geworden ist.

    Ok, nun hat (auf deutsche Verhältnisse übertragen) bei einer Wahl zwischen einem AfDler und einem knallhart neoliberalen CDUler, welcher auch schon mal für AfD-Anliegen gestimmt hat, der “moderate” Kandidat gewonnen. Mal sehen, ob nun der eine oder andere Skandal des Herrn B. hochkommt. Und welches Land als nächstes angegriffen wird …

  2. #2 Arthur Dent
    8. November 2020

    Ich habe das ganz ähnlich empfunden. Nach 4 Jahren des Wahnsinns und der Spaltung, des Machtmissbrauchs und der offenen Missachtung rechtsstaatlicher Prinzipien, der Flut eiskalter Lügen, der Skrupellosigkeit und scheinbar unendlichen Herzenskälte hätte ich eine klare Absage für all das und einen klareren Sieg Bidens erwartet.
    Ich bin schon etwas erleichtert aber es sieht wohl so aus, als gäbe es da noch ein paar Zeilen in diesem Kapitel. Der noch Amtsinhaber hält noch immer an seiner Version der Realität fest, es wird wohl niemanden geben, der sich eine concession speech von ihm vorstellen kann.

  3. #3 rolak
    8. November 2020

    Über das unvermeidliche Mediengetöse hinaus bestand mein InfoPool zur USWahl neben einer WestküstenBekannten hauptsächlich aus jener FüllstandsAnzeige. Und als die Blauen (gestern abend wahrgenommen) PA übernommen hatten und somit jenseits der Ziellinie waren, verbreitete sich hier eine wohltuende Erleichterung – allerdings über den Nichtgewinn Trumps.

    Das entsprach auch der VorabWahrnehmung der menschlichen Quelle: zwar wäre die offizielle Alternative (Trump wählen|Biden wählen), doch gefühlt, erzählt und deutlich motivierender sei die Alternative (Trump wählen|nicht Trump wählen) gewesen.

    Deine Prognose teile ich (erfreute mich allerdings lieber an deren Nichterfüllung) – leider zeigt diese ‘right or wrong, my country’-Grundhaltung aus dem britischen Erbgut, ebenso wie die tiefgehende Polarisierung der Gesellschaft, dasselbe Verhalten wie (?fast) jede vorangegange ‘Mode’ aus den USofA: sie schwappt(e) nach Europa rüber.

  4. #4 RPGNo1
    8. November 2020

    Ich habe zwei Fragen, welche die aktuelle Sitatuation betreffen.

    1) Von Seiten der republikanischen Senatoren herrscht beredtes Schweigen, was die Anerkennung von Bidens Wahlsiege betrifft (löbliche Ausnahme Romney), oder sie bedienen sich wie Graham immer noch der Rhetorik von Trump und seinem Team und verbreiten haltlose Anschuldigungen. Hat der republikanische dominierte Senat noch irgendwelche Möglichkeiten, die Amseinführung Bidens im Januar zu behindern?

    2) Es soll ernsthafte Überlegungen seitens Bidens Team geben, einen Republikaner ins neue Kabinett zu holen. Wer hat denn reale Chancen bzw. wer wäre denn der beste Kandidat?

  5. #5 Ursula
    8. November 2020

    Auf facebook wurde dieses Grafik geteilt.

    https://m.facebook.com/photo.php?fbid=10224889235963831&id=1402848236&set=p.10224889235963831&source=43

    Hätten nur Weisse gewählt, wäre Trump locker wieder Präsident geworden.
    Es wurde viel diskutiert, wie es dazu kommem konnte, dass Trump so viele Anhänger und Anhängerinnen hat, was für mich nicht mal ansatzweise nachvollziehbar ist.

  6. #6 Solarius
    8. November 2020

    Ich finde es sehr schlimm, das Herr Biden gewählt worden ist. Auch ich hätte in dieser Situation Herrn Trump gewählt. Herr Trump hat zum Beispiel das Rechtssystem wieder geradegerückt, welches von den Demokraten zu einem Unrechtssystem verunstaltet worden ist. Zum Beispiel wurde das Recht eines Angeklagten, sich angemessen verteidigen zu können beschnitten.

    Sehr geehrter Herr Schönstein: Zu einer Demokratie gehört auch ein funktionierendes Rechtssystem. Und dazu gehört auch die Unschuldsvermutung. Wer die Unschuldsvermutung aufgibt, der gibt letztendlich auch unsere Demokratie auf. Das ist zum Weinen.

    Zum nachlesen:

    https://genderama.blogspot.com/2020/05/joe-biden-will-fairen-prozessen-ein.html

    In obigem Link findet man eine Reihe von weiterführenden Links.

  7. #7 werner
    8. November 2020

    @solarius: Auch wenn man Trump zugestehen kann, dass er nicht alles falsch gemacht hat: Die Art und Weise, wie er mit Leuten umgeht, die nicht 100% seiner Meinung sind, ich schlicht weg inakzeptabel. Von einem Präsidenten erwarte ich, dass seine Aussagen vertrauenswürdig sind. Ironie und Sarkasmus in Grenzen: Bitte schön. Permantente Lügen und Hetze: Das hatten wir schon vor 80 Jahren, wir wissen, wohin das letztendlich führen kann. Und zur Unschuldsvermutung: Trump ist und bleibt ein überführter Lügner und Demagoge.

  8. #8 RPGNo1
    8. November 2020

    @Solarius

    Um Trump als Bewahrer bzw Wiederhersteller des US-amerikanischen Rechtssystem zu loben, muss man schon in einer sehr seltsamen Blase gefangen sein.

    Du bist und bleibst ein “one-trick pony”. In jedem Kommentar muss irgendwie das Thema “Männerrechte” oder “Gender” untergebracht werden und wenn es die Verlinkung auf einen obskuren Blog ist.

  9. #9 RPGNo1
    8. November 2020

    @Ursula

    Ich erhalte die Nachricht “Inhalt nicht gefunden”.

  10. #10 Ingo
    8. November 2020

    Viele Leute machen die “neuen Medien” und ihre Algorithmen fuer die Spaltung der Geselschaft verantwortlich. (Stichwort “Filterblase”)

    Ich glaube es gibt eine parallele in der Geschichte, und das ist der meinermeinungnach groesste Irrtum im Leben von Albert Einstein.
    Er sagte 1930 zur Eroeffnung der Internationalen Funkausstellung in Berlin:

    — Einstein Zitat 1930 —
    Denket auch daran, dass die Techniker es sind, die erst wahre Demokratie möglich machen.
    [..]
    Was speziell den Rundfunk anlangt, so hat er eine einzigartige Funktion zu erfüllen im Sinne der Völkerversöhnung. Bis auf unsere Tage lernten die Völker einander fast ausschließlich durch den verzerrenden Spiegel der eigenen Tagespresse kennen. Der Rundfunk zeigt sie einander in lebendigster Form und in der Hauptsache von der liebenswürdigen Seite. Er wird so dazu beitragen, das Gefühl gegenseitiger Fremdheit auszutilgen, das so leicht in Misstrauen und Feindseligkeit umschlägt.
    — Zitat Ende —

    Damals war das Radio das “neue Medium”,- und Einstein ist genau den gleichen Irtum aufgesessen, wir 80 Jahre spaeter die Internet-Pioniere.
    Drei Jahre spaeter erfoeffnete Goebbels die ausstellung, und stellte den Volksempfaenger vor.

    Ähnliches laesst sich auch von der Erfindung der Druckerpresse am Ende des Mittelalters beobachten. Fruehe Fakenews wie der “Hexenhammer” (Ein Buch wie man Hexen erkennt und Umbringt) hatten ebenfalls verheerende Auswirkungen.

    Trotzdem ist die Frage des Artikels berechtigt: Ist der Populismus jetzt fertig, oder kommt da noch mehr?

    (Zur Ehrenrettung Einsteins: Das er diesen Irrtum 80 Jahre vorher hatte als der Rest der Menschheit, spricht dafuer, dass er seiner Zeit vorraus war)

  11. #11 schorsch
    8. November 2020

    Sind die 70 Millionen wirklich alle der ‘Überzeugung, dass es [..] so weitergehen sollte’? Kann es nicht sein, dass viele von denen gar nicht für Trump, sondern gegen Biden gestimmt haben? U. a. gegen einen staatlich institutionalisierten Rassismus, wie ihn die Democrats in Kalifornien aktuell mit ihrer Proposition 16 durchsetzen wollten?

  12. #12 Ursula
    8. November 2020

    @ RPGNo1
    Oje, bei mir funzt der link, ich schau nochmals nach dem Original. Danke für den Hinweis!

  13. #13 Ursula
    8. November 2020

    @ schorsch
    Ich gebe zu mein Englisch ist sicher alles andere als perfekt, aber im folgenden Artikel der NewYork Times kann ich das von dir behauptete nicht herauslesen, eher, dass es die einen oder anderen Missverständnisse gäbe.
    Vieleicht weiß Jürgen mehr!
    https://www.nytimes.com/2020/10/21/us/proposition-16-california.html

  14. #14 Ursula
    8. November 2020

    @RPGNo1
    Ich werde derzeit nicht fündig, was das Original zu dem von mir verlinkten facebook Eintrag betrifft, der – was ich übersehen habe – nicht öffentlich ist.
    Das was ich finde sind Grafiken aus 2016, also möglicherweise ein Fake bezogen auf diese Wahl.

  15. #15 schorsch
    8. November 2020

    Ursula: Die NYT steht überaus dezidiert auf Seiten der progressiven Demokraten (nicht zu verwechseln mit z. B. Bernie Sanders, dem es klassische sozialdemokratische Themen geht) und trägt vielfach deren extreme Grundhaltung mit: Dass die USA nur zu dem Zweck gegründet wurden, die Sklaverei zu erhalten. Dass jeder Weisse, der sich nicht offen zu seinem Rassismus bekennt, gerade deswegen Rassist ist. Dass jeder Mann, der einer Sexualstraftat beschuldigt wird, notwendigerweise schuldig sein muss.

    In letzter Zeit ist die NYT von einigen dieser Positionen klammheimlich etwas abgerückt. Aber ihre Darstellung zur Proposition 16 ist mehr als parteiisch.

    Auch wenn es in Kalifornien vordergründig um affirmative Action geht – bezahlen sollen diese die Kalifornier asiatischer Abstammung, die dort etwa 33% der Bevölkerung stellen (ethnisch ‘Weisse’ hingegen nur 11%).

  16. #16 RPGNo1
    8. November 2020

    @Ursula

    Kein Problem

  17. #17 Jürgen Schönstein
    8. November 2020

    @solarius

    Auch ich hätte in dieser Situation Herrn Trump gewählt.

    q.e.d.

    @schorsch

    Kann es nicht sein, dass viele von denen gar nicht für Trump, sondern gegen Biden gestimmt haben?

    Nein. Schon mal einen Wahlzettel angeschaut? Man kann nicht gegen jemanden stimmen, sondern muss sich entweder für jemanden entscheiden oder der Stimme enthalten. Und wenn ich für jemanden stimme, dann akzeptere ich, wofür diese Person steht und wer sie ist.

    @ursula
    Diese “Proposition” (= ein Volksentscheid) sollte Kalifornien die Möglichkeit zurückgeben, die Benachteiligungen durch systemischen und institutionellen Rassismus – der in den USA unbestreitbar existiert und – durch Quotenregelungen und andere Fördermaßnahmen (Affirmative Action) auszugleichen. Das Problem ist, dass es in einer zutiefst rassistischen Gesellschaft wie den USA (“Rasse” ist hier ein Begriff der amtlichen Statistik, mehr muss man wohl gar nicht mehr sagen) diesen “positiven” Rassismus braucht, um die negativen Folgen zu konterkarieren. Die Illusion, dass sich das alles von alleine regelt oder dass, wie manche gerne behaupten, die USA den Rassismus überwunden hätten, der sich manche noch vor ein bis zwei Jahrzehnten hingegeben hatten, ist spätestens mit dem Tod von Breonna Taylor und George Floyd geplatzt. Doch selbst wenn diese Proposition 16 eine (negativ) diskriminierende Idee gewesen wäre: Sie wurde von der Mehrheit abgelehnt – und das zeigt, dass es eben nicht nötig war, für Trump zu stimmen, wenn man gegen diese Idee war.

  18. #18 Alexander
    8. November 2020

    Ich bin übrigens schon auf den REP-Kandidaten der nächsten Präsidentenwahl gespannt! Ich finde, es sollte dann eine Frau sein! Wie wäre es zum Beispiel mit der

    https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/qanon-unterstuetzerin-in-den-kongress-gewaehlt

    oder der

    https://twitter.com/RightWingWatch/status/1324175651515949056

    ?

  19. #19 Ursula
    8. November 2020

    @ Jürgen
    Danke! So habe ich es in etwa auch verstanden!
    @ schorsch
    Deine Interpretation, dass diese “proposition” institutionalen Rassismus etabliert hätte, teile ich nicht. Umstritten mit Sicherheit! Siehe Kommentar von Jürgen, wurde per Volksentscheid ohnehin abgelehnt.

  20. #20 Arthur Dent
    8. November 2020

    Zu #10
    Neue Technologien sind immer ein zweischneidiges Schwert. Das Feuer kann dem Menschen nutzen, aber auch Zerstörung und Leid anrichten. Es obliegt uns einen vernünftigen und verantwortungsvollen Umgang damit zu fordern und ‘Rauchmelder’ und ‘Feuerlöscher’ zu entwickeln.

    ———————————–

    Der 45. konnte die letzten 4 Jahre das tun, was er tat, weil nur wenige den Mut hatten ihm zu widersprechen. Sie haben alle dabei zugesehen wie diese sektenartige, radikale, autoritäre, illiberale, rassistische, antidemokratische, und ja, anti-amerikanische Bewegung die GOP gekapert hat. Persönlichkeiten wie der leider verstorbene John McCain, Mitt Romney oder ein Jeff Flake sind anscheinend eine Seltenheit.
    Dieser Sturm der da nicht nur durch das Kapitol rauscht, ist noch nicht vorüber. Mit Biden’s Erfolg klart es zwar ein wenig auf, aber die Steve Bannons und Roger Stones werden weiterhin die Massen verführen und die neuen Technologien eröffnen ihnen noch nie dagewesene Möglichkeiten der Manipulation.
    Wir brauchen mehr Aufklärung und mehr Transparenz in Sachen ‘Big Tech’. Die Politik muss sich hier mehr Einblick verschaffen und evtl. mehr regulieren.

    Das, was früher die GOP war und die Demokraten sind einander spinnefeind. Das waren 4 Jahre politischer Krieg, die Gräben sind tief und die gegenseitige Verachtung ist groß. Das muss sich wieder ändern.
    Zunächst sollten am Capitol Hill die letzten 4 Jahre ordentlich aufgearbeitet werden. Da ist viel Schaden angerichtet worden. Biden könnte beide Parteien wieder ein wenig näher bringen.

  21. #21 schorsch
    8. November 2020

    Deine Argumentation mit dem Stimmzettel, Jürgen, ist doch kaum mehr als Wortklauberei.

    Die MAGAs haben 2016 sehr bewusst für Trump, für sein Programm gestimmt. Aber die 70 Millionen, die jetzt für ihn gestimmt haben, sind ganz gewiss nicht alle MAGAs. Wie denn auch, welches Programm hat denn Trump noch zu bieten gehabt?

    Auch wenn es sehr schwer fällt, sich vorzustellen, dass ein Mensch, der seine Zwetschgen noch beieinander hat, lieber Trump weiter versagen lässt, als Biden zu wählen, so denke ich doch, dass das für viele Wähler ein bestimmendes Motiv gewesen ist.

    Mit einer Enthaltung kann man Biden nicht verhindern. Wer Biden (und Harris!) nicht will, muss Trump wählen.

    Ganz genau so, wie etliche Republikaner öffentlich ihre Unterstützung für Biden bekundet haben, nicht um Biden, um das Programm der Demokraten zu unterstützen, sondern um Trump loszuwerden.

  22. #22 Solarius
    8. November 2020

    Man kann nicht gegen jemanden stimmen, sondern muss sich entweder für jemanden entscheiden oder der Stimme enthalten. Und wenn ich für jemanden stimme, dann akzeptere ich, wofür diese Person steht und wer sie ist.

    Darauf hatte ja schon schorsch geantwortet. Die Worte von Herrn Schönstein sind aber womöglich mehr als nur Wortklauberei. Man könnte sie auch folgendermaßen interpretieren: “Wer für Herrn Trump stimmt, der akzeptiert einen rassisten, Frauenfeind, etc…”
    Tja, und mit solchen Leuten diskutiert man nicht. Ende der Diskussion.

    Und schon haben wir sie: Die tiefe Spaltung Amerikas.

    Dieser Rassist, Frauenfeind, etc hat bei fast allen Bevölkerungsschichten hinzugewonnen. Er hat bei männlichen und weiblichen Schwarzen seinen Stimmenanteil erhöht. Er hat bei männlichen und weiblichen Latinos seinen Stimmenanteil erhöht.

    Soviel zum Rassismus. Herr Trump liegt bei diesen Bevölkerungsgruppen immer noch hinter Herrn Biden, aber er hat aufgeholt. Offenbar hat Herr Trump doch eine gute Politik gemacht.

    Bei den Frauen hat Herr Trump auch aufgeholt. Auch bei den weißen Frauen. Offenbar sehen die Frauen hier den Sexismus von Herrn Trump nicht? Offenbar hat Herr Trump doch keine sexistische Politik betrieben? Kann es sein, das die meisten Frauen einfach an die Dinge denken, über die sie mit anderen Frauen sprechen? Kann es am Ende sein, das den meisten Frauen klar ist, das die Worte von Herrn Trump etwas völlig normales sind und sogar eher harmlos sind?

    Die einzige Bevölkerungsgruppe, bei der Herr Trump Stimmen verloren hat, sind weiße Männer.

    Ausgerechnet weiße Männer.

    Weiße Männer sind die einzige Bevölkerungsgruppe, bei der Herr Biden hinzugewonnen hat.

    Weiße Männer sind offenbar die einzige Bevölkerungsgruppe, bei der die demokratische Polemik von Rassismus, Frauenfeindlichkeit, etc verfangen hat. Und so jemanden wollten die weißen Männer nicht wählen. Und so hat Herr Trump bei dieser Bevölkerungsgruppe Stimmenanteile verloren.

    Schade!

    Die Republikaner fechten die Wahl nun an. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Aber ich glaube, die Wahl ist verloren.

    Herzlichen Glückwunsch an Herrn Biden.

    Hier eine Statistik:

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1184619/umfrage/us-wahl-2020-trump-waehler-in-verschiedenen-waehlergruppen/

    Weitere Bevölkerungsgruppen, bei denen Trump verloren hat, wären demnach ungebildete Weiße. Bei den eher gebildeten Menschen hat Herr Trump offenbar auch hinzugewonnen.

    Tja…

    Der Link zu statistica funktioniert offenbar nicht immer. Deshalb hier noch eine Zeitung:

    https://www.watson.de/international/analyse/541847055-wo-trump-waehler-gewonnen-und-welchen-rekord-biden-gebrochen-hat

    Hier ist es leider nicht so detaliert dargestellt.

  23. #23 schorsch
    8. November 2020

    Noch mal zur affirmative Action und zur Proposition 16 in Kalifornien: Dass die kalifornische Geschichte zutiefst rassistisch geprägt ist, ist unbestritten. Bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein war es dort ganz normal, wenn der Mob, einfach so aus Spaß, den einen oder anderen Chinesen gesteinigt hat.

    Da wurde keine weisse Frau benötigt, die er angeblich beleidigt hätte, wie das bei den schwarzen Lynchopfern in den Südstaaten üblich war, nö, da war die reine Gaudi Grund genug.

    Oder die amerikanischen Bürger japanischer Abstammung kategorisch einfach mal so interniert wurden. Waren ja nur Japsen und Chinks…

    Sklaverei hingegen gab es in Kalifornien nie. Jim Crow-Gesetze schon, die haben sich in der Tat _auch_ gegen Schwarze gerichtet. Hauptsächlich aber gegen ‘Mongolians’, wie Asiaten damals subsummarisch bezeichnet wurden.

    Warum braucht jetzt ausgerechnet Kalifornien offen rassistische Gesetze, die das Unrecht, welches den Schwarzen in anderen Bundesstaaten zugefügt wurde, nicht nur gegen das den Asiaten in Kalifornien zugefügte Unrecht aufrechnet, sondern ausgerechnet noch die Asiaten bezahlen lässt?

    Eine Proposition 16 in Alabama oder Georgia – könnte man nachvollziehen. In Kalifornien? Kamala Harris.

  24. #24 Uli Schoppe
    8. November 2020

    @schorsch
    Die willkürliche Interniering der Jpsen war aber natürlich eine reine Idee der DEMs ja?

  25. #25 Jürgen Schönstein
    8. November 2020

    @schorsch
    Es ging nicht um die Motive der 74 Millionen, die für Biden gestimmt haben, sondern um die 70 Millionen Stimmen für Trump. Das mag wie Wortklauberei erscheinen, ist aber wirklich so einfach: Wer für Trump stimmt, will ihn weiter im Amt sehen. Und wer in weiter im Amt sehen will, will auch, dass er so weitermacht wie bisher. So einfach ist das wirklich. Denn es gab immer noch die Möglichkeit in den Vorwahlen, Trump das Vertrauen zu entziehen und eine(n) neue(n) Republikaner(in) als Kandidat/in aufzustellen. Das ist nicht geschehen, also war es eben nicht nur “Nicht-Biden”, sondern “Ja-bitte-Trump”. Und das ist keine Wortklauberei, sondern ein Fakt.

    @solarius

    “Wer für Herrn Trump stimmt, der akzeptiert einen rassisten, Frauenfeind, etc…”

    Genau so ist es.

    Tja, und mit solchen Leuten diskutiert man nicht. Ende der Diskussion.

    Ist das ein Versprechen? Freut mich. Mit Leuten wie Ihnen lohnt sich’s ja auch nicht zu diskutieren.

    P.S.: Was die WählerInnen-Statistik angeht: Entscheidend sind ja nicht nur die prozentualen Zuwächse, sondern vor allem die tatsächlichen Anteile an der Wählerschaft. Mag beispielsweise sein, dass angesichts der gestiegenen Wahlbeteiligung auch ein paar schwarze Stimmen für Trump hinzu kamen – doch dieser Zuwachs ist auf niedrigem Niveau: Nur 7 Prozent aller schwarzen WählerInnen wollten Trump, 89 Prozent hingegen Biden. Ein paar Handvoll mehr machen da schon einen scheinbar beeindruckenden Zuwachs (relativ gesehen) aus, aber insgesamt ist das nicht wirklich relevant (4 Prozent von 7 Prozent sind unterhalb der Signifikanzschwelle, kaum mehr als ein Rundungsfehler). Trump ist und war der Kandidat der Rassisten, und hat sich von denen auch gerne Bejubeln lassen. Öffentlich und für alle nachvollziehbar.

  26. #26 Basilios
    Yahari Ore no Seishun Love Come wa Machigatteiru
    9. November 2020

    Solarius:…Herr Trump liegt bei diesen Bevölkerungsgruppen immer noch hinter Herrn Biden, aber er hat aufgeholt. Offenbar hat Herr Trump doch eine gute Politik gemacht….

    Das ist eine sehr eigenartige Argumentation.
    Nein, Herr Trump ist abgewählt, weil die Mehrheit ihn eben nicht gewählt hat und seine Politik eben nicht weiter wollte.
    Dieser verzweifelte Versuch einen Looser hochzuloben ist erbärmlich.

  27. #27 Skeptikskeptiker
    9. November 2020

    Erleichtert, dass es offenbar (hoffentlich) TROTZDEM gereicht hat.

    Ich bin mir sicher, ein gehöriger Teil der 70 Millionen – von der eingefleischten Fanatikern mal abgesehen – ist es schnurzegal wer Präsident wird, entscheidend ist die Haltung zu den persönlichen Interessen: Waffen, Abtreibung, Wirtschaftsprotektionismus, “Kein Sozialismus”. Bei entsprechender Übereinstimmung hätte sicher auch Godzilla auf dem Wahlzettel die Stimme bekommen. Alles außerhalb des Tellerrandes interessiert nicht, am allerwenigsten der Rest der Welt. Und Corona betrifft einen ja auch selbst überhaupt nicht.

    Eine kleine Anekdote dazu am Rande: Im September 2002 habe ich mit ein paar Freunden eine Kajaktour in einem abgeschiedenen Teils Alaskas unternommen, 3 Wochen abgeschnitten von jeder Information. Das war noch die Zeit ohne überall verfügbares Internet. Und die Zeit, als der drohende Angriff von USA&co auf den Irak drohte und allgegenwärtiges Thema war. Zurück aus der Wildnis waren wir natürlich begierig auf neue Informationen. Das völlig verständnislose Gesicht des Taxifahrers (Iraq? What’s this?) habe ich heute noch vor mir, und in allen verfügbaren Tageszeitungen in Fairbanks gab es nicht einen Artikel, der sich mit internationalen Themen beschäftigte.

  28. #28 Solarius
    9. November 2020

    Mit Leuten wie Ihnen lohnt sich’s ja auch nicht zu diskutieren.

    Warum nicht? Ich bemühe mich, Filterblasen zu durchbrechen. Ich habe in Beitrag 6 ein Argument gebracht, was gegen Herrn Biden spricht. Rechtsstaatlichkeit gehört zu den tragenden Säulen einer Demokratie. Diese Säule wurde von Herrn Biden beschädigt. Herr Trump hat diesen Schaden repariert. Das finde ich gut!

    Frau Pelosi findet das nicht gut. Sie hat die Wiedereinführung fairer Prozesse kritisiert. Das können sie im Link aus Beitrag 6 nachlesen.

    Faire Prozesse sollten für niemanden verhandelbar sein. Auch für sie nicht, Herr Schönstein.

  29. #29 schorsch
    9. November 2020

    Herr Schönstein will also faire Prozesse verhandelbar machen? Wow, das nenne ich mal einen sehr flotten Hüpfer von der Lächerlichkeit in die Unappetitlichkeit!

  30. #30 Jürgen Schönstein
    9. November 2020

    @schorsch @solarius
    Die Lächerlichkeit Eurer “Argumente” müsste selbst Euch auffallen. Entscheidet Euch mal: Entweder will jeder Wähler alles, wofür ein Kandidat/eine Kandidatin steht (was Ihr hier als “Argument” gegen mich vorbringen wollt) – dann wollen alle Trump-Wählerinnen seinen Sexismus, seinen Rassismus, seine unsoziale und menschenfeindlche Politik, oder WählerInnen dürfen abwägen und das Schlechte mit dem Guten akzeptieren.

    Aber “faire Prozesse”? Wenn Ihr keine Ahnung habt, schweigt. Es geht nicht um Prozessfairness, sondern um die Frage, wie und ob Colleges – die sich bisher ein Sonderrecht dafür ausgehandelt hatten, Vergewaltigungsfälle nicht an die Strafjustiz zu übergeben, sondern “schiedsgerichtlich” in eigener Regie zu verhandeln. Das ist eine enorme Konzession an die Männer, angesichts der Tatsache, dass praktisch jede fünfte Studentin in den USA im Laufe ihres Studiums Opfer sexueller Gewalt wird. Informiert Euch erst mal,bevor Ihr hier Sachen nachschwätzt, die Ihr offenbar gar nicht verstehen könnt.

  31. #31 ralph
    9. November 2020

    auch ich fühle mich wie aus einem Alptraum erwacht. Wir haben im engsten Kreis eine Flasche Sekt geleert. Aber wenn man an die 70Mio denkt ist das, fürchte ich eine Illusion. Es war kein Alptraum aus dem man erwachen könnte.

    Ich weigere mich zu glauben 70Mio sind naiv, ungebildet, opportunistisch oder eine beliebige Teilmenge davon. Das ist absurd. Wenn wir das glauben, sind wir Teil des Problems, eitel und bequem, gefangen in einer großen “liberalen” Blase und weder fähig zur kritischen Selbstreflexion oder zur Empathie mit vielen einfachen, aber auch gebildeten Menschen die Trump durchschaut und mit Zahnschmerzen gewählt haben.
    Zitat Düzen Tekkal:
    “Schließlich war die Wahl Trumps die unmittelbare Antwort auf ein amerikanisches Establishment, das sich über Identitätspolitik und Political Correctness den Zugang zu den Menschen verspielt hat.”
    So ist es. Und solange die Demokraten sich das nicht eingestehen haben Trumps Nachfolger gute Karten. Ähnliches gilt für Deutschland und Europa. AfD, Lega Nord, Le Penn, Orban, Kazynski leben von einer “liberalen Blase” und einem verengten politischen Diskussionsraum.

  32. #32 Matthias
    SC, USA
    9. November 2020

    Ich stimme zwar schon mit Ihrem Artikel ueberein, aber ich sehe es schon auch so, dass viele eben nicht pro-Trump, sondern eher anti-Biden/DEMs sind. Ich kenne in meinem Kreis einige, die den Trump auch komplett daneben finden, aber halt weil sie eben REPs sind, quasi gar nicht anders koennen, als fuer Trump zu stimmen, auch und trotzdem sie ihn nicht moegen. Er war halt der REP Kandidat. Dass man ihn in Vorwahlen haette abwaehlen koennen, das haben viele entweder nicht gewusst, oder es war “bringt eh nichts, der wird soweiso wieder Kandidat”. Man will halt nicht “traitor to the cause” sein.
    Und obwohl ich weiss, was Sie meinen, und ich nun wirklich nicht viel von tRump halte (obwohl er politisch, so denke ich, nicht wirklich alles falsch gemacht hat), so denke ich doch, man kann ihn nicht als Loser bezeichnen… immerhin ist er Praesident geworden, allen “denials” und Unkenrufen damals zum Trotz. Man kann ueber die Methoden sicher streiten, aber er hat es trotzdem geschafft. Mir waere es auch lieber, wenn ich das nicht sagen muesste…

  33. #33 Solarius
    9. November 2020

    …Das ist eine enorme Konzession an die Männer, …

    Es ist eine Entrechtung der Männer, wenn sie keine Chance haben, sich zu verteidigen.

    …angesichts der Tatsache, dass praktisch jede fünfte Studentin in den USA im Laufe ihres Studiums Opfer sexueller Gewalt wird…

    Sollte das stimmen, dann ist dies erst Recht ein Grund, die Fälle der Strafjustiz zu übergeben.

    Sehr geehrter Herr Schönstein,
    ich bin von ihrer Antwort nicht überzeugt worden. Ganz im Gegenteil. Ihre eigene Antwort müsste eigentlich auch sie selber überzeugen, dass nur ein Prozess vor einem ordentlichen Gericht der Sache gerecht werden kann.

    Sexuelle Gewalt vor einem Schiedsgericht? – Du meine Güte!

    Sehr geehrter Herr Schönstein. Auf zwei ihrer Argumente , Rassismus und Sexismus bin ich schon eingegangen so gut es ging. Ich habe ihnen anhand einer Statistik gezeigt, das Herr Trump bei Schwarzen und Latinos hinzugewonnen hat.
    Das kann man auch noch etwas ausführen:

    Nur 7 Prozent aller schwarzen WählerInnen wollten Trump, 89 Prozent hingegen Biden. Ein paar Handvoll mehr machen da schon einen scheinbar beeindruckenden Zuwachs (relativ gesehen) aus, aber insgesamt ist das nicht wirklich relevant (4 Prozent von 7 Prozent sind unterhalb der Signifikanzschwelle, kaum mehr als ein Rundungsfehler).

    Der Begriff Signifikanzschwelle passt hier nicht. Wir haben es hier schließlich mit einer Vollerhebung zu tun.
    In dem Link von destatis steht übrigens, das Herr Trump von 8 Prozent der weiblichen Schwarzen gewählt worden ist. Im Jahr 2016 waren es nur 4 Prozent. Das heißt, Herr Trump hat seinen Anteil verdoppelt. Und das darüberhinaus bei einer deutlich gestiegenen Wahlbeteiligung. Hätte in Deuschland eine Partei ihren Stimmenanteil von 4 auf 8 Prozent verdoppelt, würde man von einem enormen Gewinn sprechen. Auch bei LGBT hat Herr Trump seinen Anteil verdoppelt. Und zwar von 14 auf 28 Prozent. Bei Schwarzen zwischen 30 und 44 Jahren hat Herr Trump seinen Anteil fast verdreifacht. Und das nach 4 Jahren, in denen Herr Trump als Präsident regiert hat. Die Menschen haben gemerkt, das die Politik von Herrn Trump gut für sie ist. Und so haben sie ihre Wahlentscheidung geändert. Von Herrn Biden zu Herrn Trump. Das sollte eigentlich den Vorwurf von Sexismus und Rassismus entkräften.

    Sehr geehrter Herr Schönstein. Sie haben nun zwei weitere Argumente gebracht: Unsoziale und menschenfeindliche Politik. Auch hier muß ich widersprechen. Herr Trump hat mit seiner Politik sehr viele Arbeitsplätze geschaffen. Er hat für “Arbeit und Brot” gesorgt. Das ist nicht unsozial. Und was verstehen sie unter menschenfeindlich? Fakt ist, das Herr Trump keine Kriege angefangen hat. Statt dessen hat er die Soldaten so gut es ging wieder zurückgeholt. Er hat seine Wahlversprechen mehr oder weniger gehalten. Und das ist in der Politik leider sehr selten. Wahlversprechen zu halten ist weder unsozial noch menschenfeindlich. Er hat auch versucht, Nordkorea an den Verhandlungstisch zu holen. Leider nur mit leidlichem Erfolg.

    Unsozial und menschenfeindlich ist es, Menschen faire Prozesse zu verwehren. Es ist unsozial und menschenfeindlich gegenüber den Tätern und es ist auch unsozial und menschenfeindlich gegenüber den Opfern.

    Zu einer sozialen und menschlichen Politik gehören faire Prozesse. Wer den Menschen faire Prozesse verweigert, ist unsozial und menschenfeindlich.

  34. #34 Jürgen Schönstein
    9. November 2020

    @solarius
    Getretener Quark wird breit, nicht stark. Und mehr als getretenen Quark gibt’s bei Ihnen nicht.

    @matthias
    Das Argument, für Trump wählen zu müssen, weil man halt Republikaner lieber hat als Demokraten, aber kein anderer Republinaer als Trump zur Wahl steht, zieht nicht: Es gibt in den USA das System der Vorwahlen (Primary Elections), in denen die WählerInnen der jeweiligen Parteien entscheiden, wer für die Wahl aufgestellt wird. Trump hatte einen Gegenkandidaten in Bill Weld, der mit Sicherheit nicht weniger qualifiziert für das Amt wäre als Trump. Aber nicht mal drei Prozent wollten diese Alternative. Was sicher ihr gutes Recht ist – aber damit haben sie sich eindeutig und mit überwältigender Mehrhehitfür Trump entschieden. Und für Trump heißt für alles, was dieser Mann repräsentiert. Und aus dieser Verantwortung kan sich kein Trump-Wähler rausstehlen.

  35. #35 Solarius
    9. November 2020

    Und aus dieser Verantwortung kan sich kein Trump-Wähler rausstehlen.

    Das klingt wie: “Sie werden zur Rechenschaft gezogen werden.”

    Sehr geehrter Herr Schönstein. Herr Obama war 8 Jahre lang Präsident. Es gab zu seiner Zeit eine ganze Reihe von Unruhen. Er hat eine ganze Reihe von Gesetzen erlassen, mit denen viele Menschen nicht einverstanden waren. Er hat Kriege geführt. Zusammen mit Frau Clinton. Damit waren die Menschen nicht einverstanden. Sie wollten einen Politikwechsel. Sie wollten das Establishment abwählen. Sie hätten sicher auch gern Bernie Sanders gewählt. Den hätte ich auch bevorzugt. Aber Bernie Sanders konnte sich leider nicht durchsetzen. Statt dessen hat man eine Kandidatin des Establishments zur Wahl gestellt.

    Und das Establishment ist abgewählt worden!

    Das die Wahl auf Herrn Trump viel, liegt in gewisser Weise auch in der Verantwortung der Demokraten! Aus dieser Verantwortung können sich die Demokraten nicht rausstehlen!

  36. #36 Arthur Dent
    9. November 2020

    Ach wissen Sie, Solarius, aus der Tatsache, dass trotz allem Latinos und Schwarze für ihn gestimmt haben, lässt sich kein liberales und weltoffenes Weltbild bei ihm herleiten. Das ist eben der Trick zu sagen Trump hätte so viel für Minoritäten getan, während diese lediglich von den positiven Nebeneffekten seiner Steuergeschenke für die Wirtschaft profitierten. Viele Firmen haben Aktienrückkäufe im großen Stil getätigt, da sind die Löhne wahrscheinlich nicht allzu sehr gestiegen.
    Viele Kuba-stämmige Latinos in Florida haben für ihn gestimmt, weil sie seinen Lügen und der Panikmache aufgesessen sind, Biden würde die USA in einen sozialistischen Staat umwandeln und das Land zerstören. Das darf man eben auch nicht vergessen, dass da in den sog. sozialen Medien aber auch auf Veranstaltungen Endlosschleifen mit Propagandalügen liefen.

    In der Summe der Gelegenheiten, in denen Trump sich klar gegen Rassismus und rechtsextremistische Gruppen hätte positionieren können und dies nicht getan hat, lässt sich aber einiges ableiten. Zuletzt geschehen, ganz öffentlich, während des ersten Fernsehduells mit Biden, in dem er sogar die ‘Proud Boys’, eine gewaltbereite, antisemitische und rechtsextreme Gruppe, aufforderte sich zwar zurück- aber auch bereitzuhalten, vor einem Millionenpublikum, prime time.
    Die BLM-Bewegung reduzierte er zu einer linksextremistischen und gewaltbereiten Terrororganisation unter dem Banner der Antifa, und als man den hohen Anteil and Schwarzen unter den Opfern von Polizeigewalt wieder einmal beklagte, konterte er mit ‘Fake News’ und behauptete es würden ja viel mehr Weiße im Land sterben.

    Auf all diese Geschichten angesprochen erwiderte er, er sei die am wenigsten rassistische Person nicht nur in den USA, sondern auf der ganzen Welt. Krieg ist eben Frieden und Lüge ist Wahrheit.

  37. #37 Solarius
    9. November 2020

    @Arthur Dent
    Ja, das stimmt wohl auch alles ein wenig. Das Problem bei Herrn Trump ist, das er gar nicht weiß, warum er gewählt worden ist. Er ist einfach der “Hammer”, mit dem man die Demokraten und das Establishment weggekegelt hat. Wäre Herr Trump nur etwas seriöser, dann hätte er die Wahl turmhoch gewonnen. Da bin ich sicher.

    Gerade habe ich in den Nachrichten gehört, das mache Republikaner Herrn Trump in 4 Jahren gern wieder ins Rennen schicken würden. Sie meinen, das Herr Trump viele Wählerschichten neu gewonnen hat. Auch bei den Frauen hat er dazu gewonnen.

  38. #38 Upsi
    9. November 2020

    “Losgeheult?”

    Geht’s noch? Wie labil kann man sein…

  39. #39 schorsch
    9. November 2020

    Sorry Jürgen, aber ich fürchte, du hast mich missverstanden. Den ‘Hüpfer von der Lächerlichkeit in die Unappetitlichkeit’ habe ich Solarius vorgehalten, nicht dir.

  40. #40 HardiK.
    9. November 2020

    Ich glaube beinahe eher, das Trump seine Supershow des Kontrafaktischen und Anti-Aufklärerischen taktisch so übertrieben hat, weil das die Situation, die durch andere Entwicklungen entstanden, schneller hat eskalieren und demontieren geholfen hat. Es hat aber auch zu dieser Seuche geführt, was mich annehmen lässt, das da etwas zielgesetzt wurde, was ohne Rücksicht auf Verluste üebrall konsequent durchgesetzt werden sollte.

    Die einhellige Idee von der Öffentlichkeit, in der Wahrheit verhandelt werden soll, und in der je mehr Wahrheiten behandelt werden, desto mehr Wahrheiten daraus hervorgehen.
    Was natürlich auch ein Mehr an Lügen oder Kontrafaktischen benötigt, um aus dem Zorn der Bürger über die dreisten Lügen ein Zorn Gottes wird, der wirklich verantwortliche dahinrafft, weil eben nicht trump., sondern eben das Fundament, woraufh Trumps Wahl gebaut wurde: Ein Gemengelage von göttlichen Herrschern, die allein im Sein herrschen, aber in der Öffentlichkeit nicht vorkommen. Alle Welt glaubt, das sie mit ihrem Zorn Trump treffen würden. Aber aus irgendeinem Grund ist das eben nicht der Fall. Und ich glaube eben, das mit dem südamerikanischen papst das Fundament für ein neues patriarchales Fundament gelegt wurde, das gegen den neuen Gott, der aus den Verheerungen im Nahen Osten und Nordafrika (und Afghanistan) hervorging, zu bekämpfen und eine neue Herrschaftsstruktur aufgebaut werden kann, die verhindert, das diese “falschen Götter” entstehen können.
    Nach christlicher Theologie, und wohl auch taktik, ist das deren Jesus, der als Fundament für das “Gute” in der Welt gelegt wird, und gegen die falschen Götter aufgeboten werden kann, wenn sie entstehen.

    So wären auch die neuen und unerwarteten Entwicklungen erklärbar: Die Seuche, die in China zuerst ausbrach (aber nicht unbedingt zuerst auftrat), weil Ostasiaten die nächsten Verwandten von südamerikanischen Populationen sind.
    In diesem Zusammenhang ist auch zu beachten, das es in Ostasien relativ wenig Seuchen-Fälle gibt, was sicher nicht allein auf den dort üblichen niedrigen Datenschutz oder eben andere kollektiv-Ideale zurück zu führen ist.
    Es müsste stattdessen der Genpool sein, der dort existiert, der die Populationen stabiler hält, als alle anderen Populationen.

    https://www.youtube.com/watch?v=HxR4vZp6S1Y

    Für die These steht auch dieser Herr: Carl Jaspers – Zitate:

    “Das Maß der Öffentlichkeit ist Kriterium der Freiheit”.

    “Vorraussetzung ist die unbeschränkte Öffentlichkeit der Wahrheit”

    “Öffentlichkeit ist der Raum der Politik eines freien Volkes”

    Ich würde dem ja gern zustimmen. Kenne ich doch die Vorteile von Öffentlichkeit gegen in der selben unerwünschte räfte und Aktivitäten. Allerdings gibt es da einige Komplikationen, die direkt Menschen diskrimminieren, weil sie biologisch und technologisch schlicht Primärgeister seien, und so automatisch, ohne, das sie etwas dazu beitragen, zu höherer Deutungshoheit und Effektivität zur Deutungshoheit gelangen, als der Normalmensch.

    Was heisst, das die Mehrheits-Diktatur, die sich Freiheit und Demokratie nennt, in gewisser weise zum Totengräber für Menschen wird, die aus Bedingungen, für die sie nichts können und auch nichts gegen sie tun können, zur Verantwortung durch göttlichen Zorn gezogen werden. Ausser etwa, wenn sie leben würden, wie Geistliche in theologischen Blasenwelten in abgelegensten Klostern dieser Welt. Ora und labora und so…Nichts von der Welt wahrnehmen, sondern nur Bibel-Studium und Gartenbeete Pflanzen und pflegen. Oder was immer die Geistlichen Entrückten da so machen, um gerade nicht in das Gemetzel der Gotteskriege einbezogen zu werden.

  41. #41 Jürgen Schönstein
    9. November 2020

    @schorsch
    Das habe ich dann tatsächlich missverstanden. Ich bitte um Entschuldigung!

  42. #42 Jürgen Schönstein
    9. November 2020

    @upsi
    Seit wann ist es labil, Gefühle zu empfinden? Und ja, es geht noch, danke der Nachfrage.

  43. #43 Jürgen Schönstein
    10. November 2020

    Noch mal, zur Klarheit: Es wäre durchaus denkbar, dass eine nennenswerte Gruppe innerhalb der Trump-Wählerschaft nicht hinter allem steht, was er verkörpert und propagiert hat (darunter, in hohem Maß, die Gewalt gegen politische Gegner – “Proud Boys, stand by!” und sein Lob für die physische Attacke auf einen Biden-Harris-Konvoi in Texas). Aber wenn dem so wäre, dann hatten sie genug Gelegenheit, diese Haltung auszudrücken. Doch genau jene Menschen, die von allen Muslims ständig die ausdrückliche und lautstarke Distanzierung und Diskreditierung von Gewalttaten fordert (= praktisch jede/r Republikaner/in, aber natürlich nicht nur die), sagen dazu nicht einen Piep. Im Gegenteil, genau das ist offenbar, was ihnen an Trump gefiel – denn viel mehr bietet er ihnen ja nicht in seinen superinfektiösen Kundgebungen. Und das sind nicht nur leere Worte oder nicht ernst zu nehmende Gesten, siehe hier, hier oder hier, oder hier. Und natürlich wird er wohl auch dieses Versprechen wahrmachen wollen.

    Wer Trump gewählt hat, findet all das okay. Schweigen ist gleichbedeutend mit Zustimmung.

  44. #44 Alisier
    10. November 2020

    @ Jürgen Schönstein
    Die, die verstehen möchten, haben Dich schon richtig verstanden.
    Andere, wie eben auch die Trump-Wähler, haben Gründe, Nebelkerzen zu werfen, und wild auf echte Argumente einzuprügeln.
    Die interessante Frage ist, warum sie das tun und völlig irrational lediglich mit dem Fuß aufstampfen, sobald man ihnen entgegentritt.
    Argumentativ ist da, fürchte ich, nicht viel zu machen, genau wie bei Trump selbst.
    Sie sich austoben zu lassen ist aber eben auch nicht angebracht wegen des enormen Schadens den sie anrichten können.
    Mehr als “Halts Maul!” fällt mir gerade auch nicht ein. Das wird aber nicht reichen.
    Eine sinnvolle und zu einer Befriedung beitragende Reaktion zu zeigen wird schwierig. Aus meiner Sicht, weil sich eine Seite strikt weigert, nach den Regeln der Logik, des Anstandes und der Vernunft zu spielen.
    Und genau dieser Vorwurf trägt dazu bei, dass manche noch wütender werden und die Linksgrünversifften noch heftiger verfluchen.
    Es ist ein Kreuz und Lösungen sind nicht wirklich in Sicht.

  45. #45 Wetterwachs
    10. November 2020

    Als Männerrechtler einzutreten für einen Mann wie Donald Trump – wie sehr kann man sich und sein Anliegen noch diskreditieren? Sie sind wirklich sehr sehr doof und ich vermute, Sie bringen jeden anständigen Mann hier dazu, sich angeekelt von Ihnen und Ihrem Männerrechte-Gefasel abzuwenden. Danke dafür!

  46. #46 Wetterwachs
    10. November 2020

    Pardon, hier noch mal mit Adresse:
    @ Solarius
    Als Männerrechtler einzutreten für einen Mann wie Donald Trump – wie sehr kann man sich und sein Anliegen noch diskreditieren? Sie sind wirklich sehr sehr doof und ich vermute, Sie bringen jeden anständigen Mann hier dazu, sich angeekelt von Ihnen und Ihrem Männerrechte-Gefasel abzuwenden. Danke dafür!

  47. #47 Solarius
    10. November 2020

    Andere, wie eben auch die Trump-Wähler, haben Gründe, Nebelkerzen zu werfen, und wild auf echte Argumente einzuprügeln.

    Echte Argumente von Trump Gegnern sind hier aber noch nicht aufgetaucht. Statt dessen wurden hier Kampfbegriffe wie Sexismus, Rassismus, Menschenfeindlichkeit gebracht.

    Herr Schönstein, haben sie mittlerweile ihren Fehler aus Beitrag 25 bemerkt? Wir haben es hier nicht mit einer Wahlumfrage zu tun. Wir haben es hier mit echten Zahlen zu tun. Da gibt es keine Signifikanzschwelle, keine Rundungsfehler. Die Zahlen sind echt. Sie basieren auf einer Vollerhebung. Herr Trump hat bei fast allen Bevölkerungsgruppen zum Teil kräftig hinzugewonnen. Nur bei weißen Männern hat er Stimmenanteile verloren.

    Natürlich gibt es für diese Zugewinne eine ganze Reihe von Erklärungen. Arthur Dent hat in Beitrag 36 darüber geschrieben. Ja, das ist alles richtig. – Aber eben auch falsch!

    Vieles, was man als Lüge bezeichnet, ist eben doch nicht wirklich eine Lüge. Mal ein Beispiel (Nicht von Herr Trump): Die Aussage “Atomkraft ist sicher”. Ist nicht wahr. Aber eben auch nicht gelogen. Man kann sich hier nicht einfach Lüge vorwerfen. So entstehen Filterblasen. So kommt es zur Spaltung Amerikas. Diese Spaltung gilt es zu überwinden. Egal, wer nun Präsident wird.

    Wo wir gerade beim Stichwort Lügen sind: Es wird ja tatsächlich viel gelogen. Etwa in Wahlumfragen. Offenbar trauen sich viele Menschen nicht, ehrlich zuzugeben, das sie Herrn Trump wählen würden. Sonst lägen die Prognosen nicht schon wieder so weit daneben.

    Auf den Beitrag 43 möchte ich noch eingehen. In diesem Beitrag gibt es viele Beispiele von Gewalt gegen Demokraten. Aber, Herr Schönstein, erfahren Trump-Wähler überhaupt davon? Die stecken in genau so einer Filterblase wie die Trump-Gegner. In der Filterblase der Trump-Wähler erhält man die Nachricht vom Tod eines Schwarzen, der sich für Herrn Trump ausgesprochen hat. Man erfährt von Angriffen der Antifa auf jüdische Mitbürger in New-York weil sich die Juden für Herrn Trump ausgesprochen haben. Man erfährt in der Blase der Trump-Wähler, das man als Rassist bezeichnet wird, wenn man statt “Black Lives Matter” “All Lives Matter” sagt.

    So entsteht Hass. So radikalisieren sich die Menschen. So kommt dann zum Beispiel der Vorwurf an die Demokraten: Ihr seid Rassisten.

    In Filterblasen stecken wir Menschen vermutlich mehr oder weniger alle. So auch ich. Aber offenbar ist Herr Trump eben doch ein deutlich besserer Präsident gewesen, als man es in der Filterblase der Trump-Gegner erfährt.

    Und ich wiederhole es: Ich persönlich hätte in dieser Situation Herrn Trump gewählt. Es gab schließlich nur die Wahl zwischen Herrn Trump und Herrn Biden. Ich muß für diese Wahl nicht alles gut finden, was Herr Trump tut und sagt. Aber er wäre meiner Meinung nach die bessere Wahl gewesen. Er wäre meiner Meinung nach für Amerika und die Welt besser gewesen als Herr Biden.

  48. #48 Alisier
    10. November 2020

    Hätten Sie vielleicht die unendliche Güte zu akzeptieren, dass Sie zumindest für mich kein akzeptabler Diskussionspartner sind, Solarius?
    Suchen Sie sich bitte andere, denen Sie mit ihren Verdrehungen, Falschaussagen, Unverschämtheiten und billigen Haken auf die Nerven gehen können.

  49. #49 Ursula
    10. November 2020

    @solarius

    Man erfährt in der Blase der Trump-Wähler, das man als Rassist bezeichnet wird, wenn man statt “Black Lives Matter” “All Lives Matter” sagt.

    Weil es darum dezitiert nicht geht, verflucht noch mal! Es geht nun mal um die “schwarze” Bevölkerung, die zu recht auf das erhebliche gesellschaftliche Ungleichgewicht auf allen Ebenen aufmerksam macht. Aber, was lass ich mich provozieren, ich denke, du weißt das ganz genau!
    “All lives Matter” ist ja so unglaublich tolerant. Jedes Leben ist gleich wert, dahinter läßt sich Rassimus wunderbar verstecken!

  50. #50 RPGNo1
    10. November 2020

    @Solarius

    So viele Sätze und so wenig Inhalt. Wenn du deinen Frust loswerden willst (so wie viele Rudy, Richard, Donnie Jr., Eric und wie sie alle heißen), dass dein Abgott Donald, der Unbezwingbare verloren hat, such dir bitte einen Therapeuten. Hier im Blog bist du nur einfach Fehl am Platz.

  51. #51 Solarius
    10. November 2020

    Sehr geehrter/e/es Alisier,
    mit großem Bedauern nehme ich zur Kenntnis, das sie nicht mehr mit mir diskutieren wollen. Das akzeptiere ich. Ich selbst werde Sie allerdings nicht aus meiner Filterblase ausschließen. Ich werde Ihre Beiträge auch weiterhin lesen und gegebenenfalls kommentieren. Schade, das sie auf diese Kommentare nicht eingehen wollen. Falls sie ihre Meinung ändern, dann werde ich mich jederzeit sehr darüber freuen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Solarius

    @Ursula
    Ich interpretiere ihren Beitrag Nr. 49 so, das dieser Sachverhalt also nicht nur in der Filterblase der Trump-Fans bekannt ist. Dieser Sachverhalt ist also auch in der Filterblase der Trump-Gegner allgemein bekannt?

  52. #52 Solarius
    10. November 2020

    @RPGNo1
    Es tut mir leid, das ich dich in deiner Filterblase störe. – Allerdings ist genau das auch einer der Gründe, warum ich hier poste. Ich hoffe so, Filterblasen zu durchbrechen. Ich hoffe so, meine eigene Filterblase zu erweitern. Ich hoffe auf gute Argumente.

  53. #53 spiritus
    10. November 2020

    @Solarius
    “Und ich wiederhole es: Ich persönlich hätte in dieser Situation Herrn Trump gewählt.”
    Im Ernst, Solarius?
    Was sagen sie zu “… you can do anything with them. Kiss them, you can grab them by the pussy…”
    Das wollte ich schon immer mal einen bekennenden Trump-Wähler (noch besser wäre: Wählerin) fragen.

  54. #54 Jürgen Schönstein
    10. November 2020

    @solarius

    Wir haben es hier nicht mit einer Wahlumfrage zu tun. Wir haben es hier mit echten Zahlen zu tun.

    Ich weiß wirklich nicht, ob Sie sich nur dumm stellen (was ich befürchte), oder wirklich so ignorant sind, dass Sie das selbst glauben: Alle demografischen Wähleranalysen beruhen immer und ausschließlich auf Umfragen. Die Stimmzettel selbst sind, wie in jedem einigermaßen ziviliserten Land, anonym, sagen also genau nichts über Alter, Geschlecht, soziale und/oder ethnische Identität etc. aus. Das weiß eigentlich jeder, daher mene Vermuting, dass Sie damit nur wieder mal eine Nebelkerze zünden wollen, von denen Sie ja offenbar ein schier unendliches Arsenal haben.

    das man als Rassist bezeichnet wird, wenn man statt “Black Lives Matter” “All Lives Matter” sagt.

    Zu recht. Denn es ist rassistisch gemeint. Wenn Menschenleben tatsächlich alle wertvoll sind, dann ist die Aussage, dass schwarze Menschenleben wertvoll sind, ja absolut wahr und bedarf keines Widerspruchs. Dieser Satz ist aber als Widerspruch gegen “Black Lives Matter” gemünzt, und das kann nunmal nur heißen: Nein, ich stimme dem nicht zu.

    Ich hoffe so, Filterblasen zu durchbrechen. Ich hoffe so, meine eigene Filterblase zu erweitern. Ich hoffe auf gute Argumente.

    Das ist nachweislich gelogen, wie Sie ja nun wirklich ausführlich hier belegt haben.

  55. #55 Alisier
    10. November 2020

    Noch was:
    wenn wir uns von dezidierten Diskussionsverweigerern und -zerstörern immer wieder in sich im Kreis drehende Nonsense-Gebetsmühlen hineinziehen lassen, raubt uns das irgendwann den letzten Nerv. Und das ist das Ziel.
    Deswegen ist ein höfliches “Halts Maul und troll Dich!” zuweilen nicht zu verachten.
    Es ist ja gerade das Problem bei Trump und Konsorten, dass Sie die Höflichkeit und Fairness eines Gegenübers gnadenlos ausnutzen, so wie auch ein existierendes Rechtssystem an den Rand des Unrechts manövrieren, um sich dann lauthals über Ungerechtigkeit zu beschweren.
    Da nehmen sich Internettrolle, Trumpisten und sonstige zwielichtige Gestalten, Trump inklusive, nicht viel.

  56. #56 RPGNo1
    10. November 2020

    @Solarius

    Der einzige, der hier in einer Filterblase lebt, bist du. Argumente hast du auch keine, sondern präsentierts lediglich heiße Luft. Daher sage ich mit Dieter Nuhr: “Wenn man kein Ahnung hat …”

  57. #57 Solarius
    10. November 2020

    “… you can do anything with them. Kiss them, you can grab them by the pussy…”

    Dazu habe ich schon in Beitrag 22 etwas gesagt. Genau so reden Frauen auch. Wobei Frauen in der Regel noch derbere Sprüche draufhaben. Schau mal in den Link zu destatis, den ich in Beitrag 22 gepostet haben: In der Bevölkerungsgruppe der Frauen hat Herr Trump dazugewonnen. Frauen sehen also keinesfalls eine Frauenfeindlichkeit bei Herrn Trump.

    Ich bin allerdings kein Trump Wähler. Ich lebe in Deutschland. Mein persönlicher Favorit wäre außerdem Herr Bernie Sanders gewesen.

    Die Stimmzettel selbst sind, wie in jedem einigermaßen ziviliserten Land, anonym, sagen also genau nichts über Alter, Geschlecht, soziale und/oder ethnische Identität etc. aus.

    Au weia. Daran hatte ich tatsächlich nicht gedacht. Wir haben zwar eine Vollerhebung, aber wir wissen nicht, wie die Menschen abgestimmt haben. Es kann sich also tatsächlich um Rundungsfehler und statistische Irrtümer handeln. Ich war also derjenige, der einen Fehler gemacht hat.

    Wenn Menschenleben tatsächlich alle wertvoll sind, dann ist die Aussage, dass schwarze Menschenleben wertvoll sind, ja absolut wahr und bedarf keines Widerspruchs.

    In der Filterblase der Trump-Fans wird diese Aussage aber so verstanden, das schwarze Menschenleben wertvoller sind, als andere Leben. Der Satz “All Lives Matter” kann meiner Meinung nach nicht als Widerspruch zu “Black Lives Matter” verstanden werden. Im Gegenteil. Es stimmt dem zu.

    Das ist nachweislich gelogen, wie Sie ja nun wirklich ausführlich hier belegt haben.

    Doch, ich versuche Filterblasen zu durchbrechen. Genau das ist mein Ziel.

  58. #58 spiritus
    10. November 2020

    Solarius, ich wollte nicht wissen, was irgendjemand, irgendwo dazu sagt.
    Ich wollte einen persönlichen Kommentar von Ihnen.

  59. #59 Solarius
    10. November 2020

    Der einzige, der hier in einer Filterblase lebt, bist du. Argumente hast du auch keine, sondern präsentierts lediglich heiße Luft. Daher sage ich mit Dieter Nuhr: “Wenn man kein Ahnung hat …”

    Doch, ich habe Argumente gebracht. Ein für mich entscheidendes Argument sind faire Prozesse. Ich bin nicht einverstanden mit der Antwort von Herrn Schönstein in Beitrag 30. Ganz im Gegenteil. Sexuelle Gewalt gehört vor ein richtiges Gericht. Das kann man nicht vor einem Schiedsgericht klären. Dieser Punkt hätte für mich gereicht, Herrn Biden nicht zu wählen.

    Und wie wir wissen: Nicht wählen heißt auch wählen. Wenn man Herrn Biden nicht als Präsidenten haben will, dann muß man Herrn Trump wählen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

  60. #60 Jürgen Schönstein
    10. November 2020

    @solarius

    In der Filterblase der Trump-Fans wird diese Aussage aber so verstanden, das schwarze Menschenleben wertvoller sind, als andere Leben.

    Nein. Ganz einfach:nein. Denn nichts in dem Satz ist als Komparativ zu verstehen. Da steht nicht: Only Black Lives Matter. Oder: Black Lives Matter More. Alles, was dieser Satz aussagt, ist: Schwarze Menschenleben sind wertvoll. Wer trotz George Floyds Ermordung durch einen Polizisten, vor laufender Kamera, trotz der beinahe täglichen Meldungen, dass eine unbewaffnete Person schwarzer Hautfarbe von der Polizei erschossen wurde, das Bedürfnis verspürt, der einfachen Feststellung “Black Lives Matter” zu widersprechen (genau dafür wurde dieser Satz geprägt, und selbst in Ihrer Filterblase gibt es genug Beispiele, wo er genau so verwendet wird), IST ein Rassist. Und ganz nebenbei: Wenn Sie meinen obigen Beitrag gelesen hätten, würden Sie bemerken, dass diese von Ihnen stets als Rechtfertigung bemühte “Filterblase” genau der Grund ist, warum ich mir trotz (oder wegen, das kommt am Ende aufs Gleiche raus) des Wahlergebnisses Sorgen mache.

  61. #61 Solarius
    10. November 2020

    Solarius, ich wollte nicht wissen, was irgendjemand, irgendwo dazu sagt.
    Ich wollte einen persönlichen Kommentar von Ihnen.

    Ich selber sage so etwas nicht. Nicht in Kommentaren und auch nicht privat. Obwohl ich wohl ansonsten auch ein eher unhöflicher Mensch bin. So spreche ich nicht über andere Menschen. – Zumindest will ich es nicht.

    Und ich hoffe, ich habe es nie getan.

    Ich erahne, das jetzt irgendjemand alte Beiträge von mir aus dem Piratenforum ausgräbt und mir um die Ohren hat. Ich habe gekämpft. Aber solche Dinge habe ich nicht geschrieben.

  62. #62 spiritus
    10. November 2020

    Solarius, dass Sie so etwas selbst sagen, habe ich auch nicht vermutet.
    Gleichwohl halten Sie aber jemanden, der es gesagt hat (wie wir alle wissen nur eines von vielen gesagten, bizarren Dingen), für einen geeigneten Präsidenten der Vereinigten Staaten.
    Ok, ich nehme die Einschränkung vorweg: für besser geeignet, als Joe Biden.
    Ist es so, oder nicht?
    Sie haben in Nr. 22 in den Raum gestellt, dass es evtl. völlig normal und harmlos ist, so eine Aussage zu machen. Ist dieser Ihr Standpunkt?

  63. #63 Solarius
    10. November 2020

    und selbst in Ihrer Filterblase gibt es genug Beispiele, wo er genau so verwendet wird

    Solche Menschen gehören definitiv nicht zu meiner Filterblase. Ich kenne solche Menschen nicht. Solche Menschen würde auch ich aus meiner Filterblase ausschließen. All Lives Matter bedeutet All Lives Matter und ist keine Widerspruch zu Black Lives Matter.

    …Wer trotz George Floyds Ermordung durch einen Polizisten,…

    Es ist in der Tat eine Katastrophe, wenn Menschen durch die Polizei ums Leben kommen. Die Polizei ist zum Schutz der Menschen da. Sie soll Leben retten. Ich weiß nicht, was da passiert ist.

    Trotzdem teile ich ihre Meinung nicht. Die Worte All Lives Matter sind nicht rassistisch. Nein.

    Ich meine, dieser Vorwurf führt nur zu einer Verhärtung der Fronten. Rassismus bedeutet, das man sich selbst auf Grund seiner Rasse für besser hält, als den anderen. Und das geben die Worte All Lives Matter nicht her. Im Gegenteil. All Lives Matter macht keinen Unterschied. Es spaltet nicht. Es sagt aus, das alle Leben gleich viel wert sind. Unabhängig von Geschlecht, Rasse, Religion, etc.

    Damit ist All Lives Matter ein einigender Satz. Er schließt alle Menschen ein. Niemand muß sich ausgeschlossen fühlen. Damit ist All Lives Matter sogar der bessere Satz. Alle Menschen sind gleich wertvoll!

    Der Satz Black Lives Matter hat dagegen auch das Potential zur Spaltung. Es soll aber niemand ausgeschlossen werden.

  64. #64 Solarius
    10. November 2020

    Sie haben in Nr. 22 in den Raum gestellt, dass es evtl. völlig normal und harmlos ist, so eine Aussage zu machen. Ist dieser Ihr Standpunkt?

    Hör mal zu, wie Frauen untereinander sprechen. Da geht es derbe zur Sache. Da bleibt mir als Mann der Mund offen stehen. Ich bin dann sprachlos.

    Ich glaube, da bin ich irgendwie falsch erzogen worden…

  65. #65 Jürgen Schönstein
    10. November 2020

    @solarius

    Wenn man Herrn Biden nicht als Präsidenten haben will, dann muß man Herrn Trump wählen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

    Das ist nachweislich falsch, wie ich in diesem Kommentar schon erklärt habe. Aber ich tu’s gerne noch einmal: Es gibt in den USA das System der Vorwahlen (Primary Elections), in denen die WählerInnen einer Partei ihren Kandidaten/ihre Kandidatin bestimmen. In den republikanischen Vorwahlen 2020 gab es sogar eine Handvoll durchaus ernst gemeinter Gegenkandiaten, alle mit respektablen republianischen Wahlämtern zuf ihrem Lebenslauf, und alle klare Trump-Gegner. Trotz dieses reichen Buffets an Alternativen haben sich beinahe 20 Millionen Republikanerinnen und Republikaner in dieser Vorwahl praktisch einstimmig für Trump entschieden. Das Argument “hatte ja keine andere Wahl” ist übrigens genau nichts, was irgend jemand auf republikanischer Seite hörbar für sich in Anspruch genommen hat. Es ist ganz unbestreitbar, dass sie für Trump gestimmt haben.

    Aus Ihrer “Interpretation” von “All Lives Matter”, die jeden Kontext ignoriert und sich daher entweder dumm stellt oder dumm ist, sehe ich auch, dess es Ihnen genau nicht darum geht, Ihre “Filterblase zu erweitern”. Was Ihre Motive fürs Herumtrollen hier sind, kann ich zwar nicht mit Sicherheit sagen, aber die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass es Ihnen nur darum geht, im Mittelpunkt der Diskussion hier zu stehen und zu sehen, wie wir alle auf Ihre Provokationen anspringen. Diesen Narzissmus haben Sie ganz gewiss mit Trump gemeinsam. Aber dies ist kein Forum für kostenlose Privattherapien – da müssen Sie sich woanders umsehen. Und darum endet diese Sitzung jetzt für Sie. Tschüss!

  66. #66 Arthur Dent
    10. November 2020

    Herr Schönstein hat es in #60 präzise auf den Punkt gebracht. Was Sie hier erzählen, ist völliger Unsinn.

  67. #67 sowhat
    10. November 2020

    Man kann es einfach auf den Punkt bringen mit
    Grazy Donald ist als Persönlichkeit nicht präsidiabel und darüberhinaus merkbefreit.

    Was Hr. Schönstein stellenweise von sich gibt, ist seine Meinung und dazu hat er wie jeder andere auch ein Recht. Daraus zu schließen, daß es die Wahrheit ist, ist schon fast wieder trumpistisch.

    Und nur so nebenbei: Diese Wahl wurde von Trump dominiert. Ohne Trump hätte Biden nicht gewonnen. Ca. 30 % gaben bei Nachwahlbefragungen an, Biden nur oder hauptsächlich aus Ablehnung zu Trump gewählt zu haben.

  68. #68 Jürgen Schönstein
    10. November 2020

    @Solarius-Sockenpuppe sowhat
    Immer noch nur breitgetretener Quark. Denn es geht hier nicht darum wer Biden warum gewählt hat, sondern darum, dass 70 Millionen amerikanische Wählerinnen und Wähler (das sind runde 27 Prozent aller wahlberechtigten Bürger) Trump eine weitere Amtszeit geben wollen, obwohl sie genau wissen, was seine Ziele und seine Werte sind. Letzteres ist ein Fakt, das mit dem eigens dafür konzipierten Instrument der freien und geheimen Wahl etabliert wurde. Das ist ausreichend beleg- und belastbar und nicht durch verschobene Torpfosten wegzukicken. Im übrigen: Tschüss!

  69. #69 Alisier
    10. November 2020

    …….und es ist noch längst nicht vorbei in den USA.
    Die Reps sperren sich weitestgehend gegen das Resultat, und inzwischen fangen die Bodentruppen an, sich zu sammeln.
    Die Wahlen sind diskreditiert: erste Aufgabe erfüllt.
    Sie werden jede Kooperation mit einem nicht echt gewählten Präsidenten verweigern, und ewig von den gestohlenen Wahlen reden.
    Das Ding läuft aus dem Ruder, genau wie geplant.
    Selbst wenn viele Normalität spielen, von Merkel bis Trudeau: nichts ist normal in diesen USA.
    Mal sehen was als Nächstes kommt.

  70. #70 HardiK.
    10. November 2020

    @ #43 Jürgen Schönstein
    10. November 2020

    Ja, nicht wahr? So viele Seltsamkeiten, die man nicht verstehen kann un dan denen man Kritik üben muß, weil man nicht anders kann.

    Wenn man die Öffentlichkeit tatsächlich so zentral erkennt, dann muß man sie auch füllen und immer wieder Futter nachschmeissen, damit diese Öffentlichkeit auch auf Hochtouren läuft und effizient wirkt.

    Sie weigern sich noch, das Öffentlichkeit ein Kriegsschauplatz ist. Ein Gefechtsfeld, das subtile Wirkungen hat.
    Grundsätzlich ist das die Politisierung der gesamten Bevölkerung. Und in dieser Politisierung findet ein Gemetzel statt, das auch Teil der Ursache der Seuche ist. Tötungen ohne sichtbares Blut.

    Wie man aus der Lage herrauskommt, weiß ich auch nicht. Für demokratische Länder verbietet sich ja der Ausnahmezustand, der ähnlich wirkt, wie die Corona-Maßnahmen: Alles wird eingeschränkt, und Folge ist das Resignieren der politisiert aufgebrachten Masse.

    Aber seltsam: Den Ausnahmezustand haben wir ja trotzdem?

    Es ist ein echtes Problem und ein Demokratie-GAU, wenn man eingestehen muß, dass die Bürger der Feind sind.
    Wie die etablierten Menschen damit umgehen, ist auch Seißmograph für deren freiheitlicher und ethischer Perspektive.
    +
    Natürlich bekommen diese etablierten Menschen Angst, weil es immer dann, wenn eine Revolution stattfand, es auch an ihren Kragen ging: Abberufung von den Ämtern, Entlassung aus den Institutionen…usw.
    Da wird auch dem liberalsten und demokrstischsten Menschen Angst und Bange, weilsie dan n ihre eigenen Felle wegschwimmen sehen.

    Wenn nur ein paar (hundert Millionen) einfacher Arbeiter perspektivisch unsachliche Kritik üben, ist das natürlich kein Grund zur Beunruhigungfür die Etablierten – solange das System stabil bleibt.

    Warum das Volk der Feind ist? Weil es irrational oder emotional oder ideologisch entscheidet.

    Sie wollen hier ja auch 27 % der amerikanischen Wahlberechtigten menschlich anzweifeln.

    Wenn man nicht davon loskommt, das die Menschen im eigenen Land er Feind sind, dann wird sich gar nichts ändern. Es wird nur noch schlimmer werden.

    Dazu gehört aber auch, das man von elitärer Seite von seinem hohen Ross runtersteigt und die ebenso emotionale und ideologische Haltungen ablegt.
    Wissenschaftler haben ja so eine Art, das sie ihre Wissenschaften als Omnipotent und ultimativ ansehen, woraufhin alles andere, was in der Wissenschaft nicht vorkam, auch nicht existiert.

    Und das ist praktisch die dämlichste Haltung, die es geben kann, wo die Wissenschaft nur die gegenwärtigst präzisest mögliche Annäherung an die Wahrheit sein kann. Und das war noch die wohlwollendste Ausdrucksweise von der mängelbehafteten Problematik der WIssenschaften, die vorgeben, alles zu wissen, aber letztich wenig wirklich wissen, wie die Wirklichkeit funktioniert.

  71. #71 Jürgen Schönstein
    11. November 2020

    @HardiK.

    Sie wollen hier ja auch 27 % der amerikanischen Wahlberechtigten menschlich anzweifeln.

    Will ich das? Woran sehen Sie das? Es sind genau diese 27 Prozent, die die Menschlichkeit ihrer Mitmenschen anzweifeln: es sind Trump und seine Anhänger, die alle, die ihnen nicht zustimmen als “Volksfeinde” und “Landesverräter” bezeichnen. Kommt Ihnen das Vokabular bekannt vor? Finden Sie das okay? Wenn letzteres: Wundert es Sie dann wirklich, wenn dies als Ausdruck Ihrer speziellen Denkweise interpetiert wird? Genau das tue ich (und ich bin es nicht, der irgend jemanden hier dehumanisiert).

  72. #72 RPGNo1
    11. November 2020

    @Alisier

    Die Wahlen sind diskreditiert: erste Aufgabe erfüllt.

    Da gibt es aber auch andere Einschätzungen.

    Knapp 80-Prozent der US-Amerikaner sehen Biden als Wahlsieger

    https://de.reuters.com/article/usa-wahl-umfrage-idDEKBN27R0IK

    Nur weil eine Minderheit laut rumtrötet und Fehlinformationen und Lügen verbreitet, sind sie nicht die Mehrheit. Selbst Fox News mag sich nicht mehr bedingungslos als Sprachrohr der Trumpistas hergeben.

    https://www.tagesschau.de/ausland/uswahl2020/uswahl2020-fox-news-101.html

  73. #73 Alisier
    11. November 2020

    @ RPGNo1
    Abwarten.
    Diesmal leiste ich mir etwas Pessimismus, um vielleicht positiv überrascht zu werden.
    Die Umfrage ist übrigens schon überholt: der Zweifel wächst nachweislich.

  74. #74 Alisier
    11. November 2020

    Ein mögliches Szenario:
    Konkurrierende Wahlmännerlisten, die vom Senat durchgewunken werden, was dann zu einer Verfassungskrise führt, die vom Supreme Court zugunsten der Reps gelöst wird.
    “Aber das können die doch nicht machen!” habe ich jetzt etwas zu oft gehört, und jedes Mal haben sies einfach gemacht.
    Naivität und Gottvertrauen ist hier fehl am Platz.

  75. #75 Arthur Dent
    11. November 2020

    Es hat sich doch schon vor Monaten abgezeichnet wie das mit der Wahl laufen würde. Schon im Sommer hat er begonnen Zweifel an der Legitimität der Wahlen zu sähen, indem er behauptete er könnte nur durch Wahlbetrug verlieren, gefolgt von der Behauptung die Briefwahl wäre nicht sicher, obwohl er selbst diese Möglichkeit nutzte, so wie es auch Angehörige des Militärs auf der ganzen Welt tun. Die Briefwahl ist in vielen US-Bundesstaaten gängige Praxis und völlig normal, es soll keine Hinweise für flächendeckenden Betrug geben. Wenn es da Erkenntnisse gäbe, würden sie sicher präsentiert. Da gab es aber nichts, rein gar nichts, genauso wenig wie jetzt. Es bleibt bei substanzlosen Behauptungen.

    Es müsste doch seinen Fans schon etwas seltsam vorkommen, wenn jemand vor die Presse tritt und sich schon als Sieger erklärt, obwohl erst ein Bruchteil der Stimmen gezählt wurden. Wer bitte tut so etwas? Jemand, der die Wahl stehlen möchte vielleicht?
    Ebenfalls seltsam ist doch die Tatsache, dass dort, wo Biden hinten lag und aufholte, die Auszählung gestoppt werden sollte, nicht aber dort, wo es umgekehrt war. Wie kann man von flächendeckendem Betrug reden, wenn die Republikaner Sitze im Repräsentantenhaus dazu gewonnen haben und möglicherweise den Senat halten werden?

    Republikanische Politiker werden nun aufgefordert zurückzutreten, weil sie die Frechheit besitzen die Anschuldigungen nicht bestätigen zu können. Das muss man sich mal vorstellen. Und die Einflussreichen schweigen. Beim Schweigen der ‘Lämmer’ im Senat geht es natürlich wieder nur um Macht. In Georgia gibt es im Januar 2 Sitze zu vergeben, wenn die Demokraten dort gewinnen, haben die Republikaner die Mehrheit im Senat verloren. Um das zu verhindern brauchen sie die Stimmen der Trump-Fans.

  76. #76 Basilios
    Yahari Ore no Seishun Love Come wa Machigatteiru
    11. November 2020

    @Alisier

    Die Umfrage ist übrigens schon überholt: der Zweifel wächst nachweislich.

    Weis doch mal bitte nach.

  77. #77 Basilios
    Yahari Ore no Seishun Love Come wa Machigatteiru
    12. November 2020

    @Arthur Dent

    Es müsste doch seinen Fans schon etwas seltsam vorkommen, wenn jemand …

    Ich stimme Dir ja grundsätzlich in Deinen Argumenten zu. Aber ich denke schon, daß das alles vor allem seinen echten Fans trotzdem überhaupt nicht seltsam vorkommt.
    Ich stelle mir vor, daß diese Menschen tatsächlich mit aller Macht an die Symbolik des TrumpTheaters glauben und sie für echt halten wollen. Argumente oder logisches Denken interessieren doch da überhaupt nicht (stören eher nur).

  78. #78 Alisier
    12. November 2020

    @ Basilios
    Ey hör mal, das weiß man doch!
    Spätestens seit Giuliani seine legendäre Rede auf dem Schrottplatz gehalten hat.
    Und dann noch die ganzen Toten, die wählen durften.
    Der Zweifel muss einfach wachsen. Er muss!
    —————————————————————-
    Tschuldige, nächstes Mal kennzeichne ich meinen Zynismus deutlicher.

  79. #80 Arthur Dent
    12. November 2020

    @Basilios
    Ich denke viele haben eine Art Ersatzreligion gefunden, da kommt man mit Rationalität, Fakten und kritischem Denken nicht weiter. Endlich Teil von etwas sein, all das Doppeldenk und die Heuchelei ignoriert man besser.
    Dieser ‘Q’ lag schon mindestens 7 mal falsch, Hillary wurde nie verhaftet und den Keller in dieser Pizzeria gibt es auch nicht. Das scheint die ‘Anhänger’ nicht weiter zu stören, ebenso wenig wie die Tatsache, dass neben Prinz Andrew auch DT ein gern gesehener Gast auf Epstein’s Parties war.
    Was es aber wirklich gab, war dieser Typ, der mit der Schrotflinte in diese Pizzeria marschierte um die armen Kinder zu retten. Wie durch ein Wunder ist niemand verletzt worden. Die Todesdrohungen wollten aber nicht aufhören, sagte der Besitzer. Jeden Tag riefen Leute an, die sich wie kannibalische Satanisten anhörten, die in Bunkern Kinderblut trinken.
    Den Sumpf hat er auch nicht trockengelegt. Die 37 Verurteilungen, die Bob Mueller während der ‘Russia investigation’ bewirkt hat, legen den Schluss nahe, dass der Sumpf stattdessen tiefer wurde.
    Lediglich Teile der Evangelikalen haben sich mittlerweile von ihm distanziert. Ihnen ist wohl endlich klar geworden, dass christliche Werte wie die Nächstenliebe, mit der völligen Abwesenheit von Anstand, Moral und Ethik nicht vereinbar sind.

    Ich bin davon überzeugt, dass die überwältigende Mehrheit in den USA gerne weiter in einer Demokratie leben möchte. Angesichts der letzten 4 Jahre hätte also die Wahl klarer für Biden ausfallen müssen. Das Ergebnis ist enttäuschend.

  80. #81 Basilios
    Yahari Ore no Seishun Love Come wa Machigatteiru
    12. November 2020

    @Alisier
    Ich denke schon, daß ich viel weiß, aber ganz bestimmt nicht alles. Außerdem denke ich auch, daß es öfters helfen kann, wenn man bei den “eh’ klar” Sachen doch noch mal genau nachfrägt.
    Ich habe da schon so viel Mißverständnisse erlebt. Und Ironie und Zynismus machen zwar Spaß, die Sache aber nicht einfacher.

    Spätestens seit Giuliani seine legendäre Rede auf dem Schrottplatz gehalten hat.

    Welcher Schrottplatz?
    Ich dachte das war eine Landschafts/GartenBaufirma?
    Oder meinst Du was anderes?
    Ich rede von dem hier:
    https://twitter.com/ardenthistorian/status/1325170483369816064

    Die Story ist so schräg, das kann man sich kaum selber ausdenken.

  81. #82 Basilios
    Yahari Ore no Seishun Love Come wa Machigatteiru
    12. November 2020

    @Arthur Dent
    Ich gehe da mit allem, was Du schreibst mit.

    Ich bin davon überzeugt, dass die überwältigende Mehrheit in den USA gerne weiter in einer Demokratie leben möchte. Angesichts der letzten 4 Jahre hätte also die Wahl klarer für Biden ausfallen müssen. Das Ergebnis ist enttäuschend.

    Ja, ich bin auch davon überzeugt, daß die deutliche Mehrheit der Menschen ganz nett sind und auch nur in Frieden in einer Demokratie leben wollen. Ausgehend davon fand ich das Wahlergebnis auch ziemlich enttäuschend. Vielleicht haben einige der Trump-Wähler zwar gute Absichten, aber nicht den passenden Fokus, oder kucken auf unpassende Ziele, haben sich viel Angst einreden lassen, etc…? Aber ich gehe da auch mit Jürgen Schönstein mit, wenn er meint, daß die Trump’schen Aussagen so viele und so weit jenseits sind, daß man für diese Wähler keine Entschuldigung mehr findet.

    Ich habe da inzwischen meine Meinung in Bezug auf die AfD-Wähler in Deutschland auch grundlegend geändert. Man hörte und hört ja immer wieder diese Entschuldigungen, daß doch viele davon “nur” Protestwähler und keine Faschisten, Rassisten, Nazis seien. Immer dabei auch noch der versteckte Vorwurf, daß die bisherigen Politiker aller anderer Parteien ja selbst Schuld wären, weil sie zu blöd waren auf das Volk zu hören und es passend abzuholen.
    NEIN, das denke ich nicht (mehr).
    Wer heute noch AfD wählt wählt die nicht trotz, sondern wegen ihrer rechtsradikalen Gesinnung.

    Kann man nach fast vier Jahren mit D.T. als Präsident dasselbe auch für die Trump-Wähler in den U.S.A. annehmen?
    Mir macht die Vorstellung tatsächlich auch Angst.

  82. #83 Basilios
    Yahari Ore no Seishun Love Come wa Machigatteiru
    13. November 2020

    Aber vielleicht stellt ja auch das Wahlergebnis, so wie es sich uns darstellt, schon eine größere Verzerrung als angenommen dar?
    Herr Trump besteht ja darauf, daß die Democrats (oder deren Anhänger) massiven Wahlbetrug begangen hätten. Dummerweise liefert er (oder sein Hofanwalt Rudy Giuliani) keinerlei Belege dafür.
    Vielleicht stimmt das aber trotzdem, bloß anders rum?

    Jedenfalls schreibt der FeFe hier in seinem Blog:
    https://blog.fefe.de/?ts=a153d90b
    über das Buch “How Trump stole 2020” von Greg Palast. Dort wird anscheinend über die diversen Versuche der Republicans berichtet, mit welchen Tricks sie versucht haben die Wahl in ihrem Sinne zu beeinflussen.
    Ich kann es überhaupt nicht beurteilen, aber wenn auch nur die Hälfte davon stimmt, dann muss die tatsächliche Ablehnung einer weiteren Runde mit Trump als Präsident in der U.S.-amerikanischen Bevölkerung schon noch sehr viel höher sein, als es nach dem vorläufigen Wahlergebniss aussieht.
    In den U.S.A. leben schließlich doch noch deutlich mehr Menschen, als Wahlzettel gezählt wurden.

  83. #84 Alisier
    13. November 2020

    @ Basilios
    Ironie, auch ungekennzeichnete, ist aus meiner Sicht ungemein wichtig. Sarkasmus ebenfalls.
    Natürlich kann dergleichen zu Missverständnissen führen, aber der direkte und indirekte Nutzen ist ungleich höher.
    Alleine die Verunsicherung die man bei aggressiven Bescheidwisser damit auslösen kann ist unbezahlbar.
    Ansonsten sind wir, denke ich, ähnlicher Meinung.
    Und ja, klar, es war der Baumarkt/Erwachsenenbuchladen-Auftritt Giulianis.
    Aber in meiner Rolle als rechter Zweifler sind solche Feinheiten unwichtig. Zudem klingt “Schrottplatz” männlicher, nicht wahr…..